Der Fasching im Landkreis endet traditionell mit dem Umzug in Epfach. Dabei konnten die Besucherinnen und Besucher feststellen, dass sich die Landjugend-Gruppen von Rott, Reichling und Kinsau in der Beurteilung der Politik der Bundesregierung einig sind. Deutliche Kritik übten mehrere Gruppen auch an der Landrätin des Kreises Weilheim-Schongau, wegen der dortigen Krankenhausreform. So manchem Mann dürfte der Schweiß auf der Stirn stehen, wenn der Frauenkreis
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Die Frauen drohten an, sie würden es nun den Lokführern und dem öffentlichen Dienst gleichtun, und forderten eine Vier-Tage-Woche und Mindestlohn für sich. In Not sind bereits die Patientinnen und Patienten, die das Schongauer Krankenhaus seit jeher nutzen, beklagten sowohl die Landjugend Altenstadt als auch mehrere Einheimische. „Für uns in Epfach ist Schongau bei allem der nächste Weg und die medizinische Versorgung war immer top“, sagt Christian Besel. In seiner Gruppe lief auch ein am Kopf verletzter Mann auf Krücken mit. Während des Umzugs skandierten sie immer wieder „Lippmann raus“. Dieser ist Geschäftsführer der Krankenhaus GmbH Weilheim-
Die Feuerwehr Denklingen beschäftigt sich mit den Windrädern
Medizinischen Problemen widmeten sich auch Christian und Monika Würth. Nach dem Sportlerball in Epfach vor Kurzem klagten viele Besucherinnen und Besucher über Magen-Darm-Probleme, so die beiden. Während sie als Virus mit grünen Punkten im Gesicht unterwegs ist, nimmt er als Fuchstal, wo Ende vergangenen Jahres kaputte Rotorblätter wieder abtransportiert werden mussten.
Die Weltmeisterschaft der Fußballerinnen griff der Gemütlichkeitsverein auf. „Küsst du Fußballfrauen ins Gesicht, landet das meist vor Gericht“, titelten sie mit Blick auf die spanische Nationalmannschaft und deren Verbandspräsidenten. „Man macht aus allem eine große Affäre, wie bei der Landjugend Hohenfurch jetzt auch“, beklagt ein Mitglied der Gruppe. Diese hatte beim Faschingsumzug in Landsberg beim Lied „L'Amour toujours“ den Text an einer Stelle umgeändert in „Ausländer raus!“. Bei den Narren in Epfach war eine Frau als Verbandspräsidentin mit auf dem Wagen dabei.
In Epfach kritisieren mehrere Gruppen die Bundesregierung
Kritik, in dem Fall aber an der Bundesregierung, hagelte es von mehreren Landjugend-Gruppen. Kinsau titelte beispielsweise: „Die Regierung spielt ein riskantes Spiel, uns bleibt nicht mehr viel." Die Rotter bezeichneten Deutschland als den größten Zirkus der Welt und die Reichlinger wollten gar gleich auswandern, so negativ beurteilen sie die aktuelle Situation. Ein Lichtblick: Sie feierten immerhin noch ausgelassen auf ihren Wagen. Gute Laune verbreiteten auch die Garden, die später auf einer Bühne am Festzelt noch zeigten, was sie draufhaben. Am Umzug in Epfach beteiligten sich die Mädchengarde aus Apfeldorf, die Garden des Faschingsclubs Hohenfurch und die Tanzsportabteilung des VfL Denklingen.
Insgesamt nahmen 21 Gruppen an dem Umzug teil und sorgten bei den dicht gedrängt stehenden Zuschauerinnen und Zuschauern für gute Stimmung. Der Nachwuchs freute sich zudem über Süßes, das von den Wagen verteilt wurde. Neu war heuer, dass der Korso nur einmal durch die Via Claudia fuhr. „Die Wagen werden immer größer, deswegen würde es mit dem Umdrehen nur noch mit erheblichem zeitlichen Mehraufwand funktionieren. Das wollen wir wegen der anschließenden Auftritte der Garden nicht“, erklärte Dominic Hahn von der Faschingsgesellschaft Epfach. Er moderierte die Veranstaltung und freute sich über den Zuspruch und das gute Wetter.