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Denklingen: Bundesverband der Milchviehhalter trifft sich in Denklingen

Denklingen

Bundesverband der Milchviehhalter trifft sich in Denklingen

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    Hans Leis (Landesvorsitzender) sprach über die unverändert schwache Marktstellung der Milchviehhalter.
    Hans Leis (Landesvorsitzender) sprach über die unverändert schwache Marktstellung der Milchviehhalter. Foto: Thorsten Jordan

    Es sind rund 30 Menschen, die Hermann Dempfle, der ehemalige Landkreisvorstand vom Bundesverband deutscher Milchviehhalter (BDM) vergangene Woche im Bürger- und Vereinszentrum Denklingen begrüßt. Unter den Anwesenden auch Landtagsabgeordnete Gabriele Triebel (Die Grünen) und Denklingens Bürgermeister Andreas Braunegger. Über die Bauernproteste aus dem Frühjahr wurde an dem Abend nicht tiefer eingegangen. Doch könnten in naher Zukunft erneut welche anstehen.

    Marktstellung der Milchviehhalter hat sich 2024 nicht verbessert

    Als erster Referent am Abend trat Landesvorsitzender Hans Leis an das Pult und sprach allgemeine Dinge an. Über mehr Zulauf würde sich etwa der Stammtisch freuen. Man beschäftigt sich immer noch mit den Bauernprotesten. „Was man hätte anders machen können und wie das Ergebnis ausgefallen ist, darüber kann man ja vielleicht später noch einmal sprechen.“ Leis sprach die Vertragsverbesserung von Molkereien und Milcherzeugern an. Der Artikel 148 der Gemeinsamen Marktorganisation für Landwirtschaftliche Erzeugnisse beschreibt, dass Mitgliedstaaten regeln können, welche Bestandteile Verträge zwischen Milcherzeugern und Molkereien enthalten sollen. „Der Artikel ist aber nur ein Baustein, der dazu dient, sich mehr mit dem Markt auseinanderzusetzen“, sagte Leis. Am Ende des Tages habe sich die Marktstellung der Milcherzeuger nicht wirklich verbessert. „Man liest immer, dass der Butterpreis hochgeht, aber der Milchpreis hinkt hinterher. Von der Agrarseite fragt man sich schon, wie kann das sein? Der Milchpreis müsste auch steigen.“

    Dr. Michael Veith, Sachgebietsleiter des Veterinäramts im Landkreis Landsberg, sprach in seinem Vortrag über aktuelle Tierseuchen. „Die Blauzungenkrankheit ging durch die Medien, haben Sie bestimmt mitbekommen.“ Fälle gäbe es in ganz Deutschland. Da die Krankheit als Kategorie C Seuche eingestuft wird, sei eine Tilgung nicht vorgesehen und es bestehe keine Pflichtimpfung. Es gebe aktuell drei Impfstoffe, die noch zugelassen werden müssen. „Das dauert aber immer relativ lange.“ Der Veterinärmediziner könne als Beamter die Impfung nicht direkt empfehlen, nur darauf verweisen, dass Verbände und Versicherungen etwa Empfehlungen für eine Impfung aussprechen.

    Positive Neuigkeiten für die Milchviehhalterinnen und -halter gebe es bei der Prüfung von BVD (Bovine Virusdiarrhoe). Zuletzt wurden die Tiere einzeln untersucht. „Davon geht es jetzt weg zur Tankmilchuntersuchung. „Damit möchte man die Seuchenfreiheit aufrechterhalten.“ Nach vier aufeinanderfolgenden negativen Einzeluntersuchungen sollen Betriebe in eine Kategorie 1 gehoben und ab dem Zeitpunkt nur noch die Tankmilch untersucht werden. „Mit Glück können wir ab Ende 2025 verzichten. Das hat nur knapp 20 Jahre länger gedauert, als man 2006 noch angenommen hat.“ Veith sprach anschließend noch über die Afrikanische Schweinepest, die Seuche, die ihn am meisten beschäftigt, da es bisher nicht gelungen sei, die Ausbreitung aufzuhalten.

    Referent Ulrich Mück, Demeter-Berater Schwerpunkt Milchvieh und Grünland, sprach über die Vorteile von Weiderindern.
    Referent Ulrich Mück, Demeter-Berater Schwerpunkt Milchvieh und Grünland, sprach über die Vorteile von Weiderindern. Foto: Thorsten Jordan

    Demeter-Berater spricht über die Vorzüge von Weiderindern

    Als letzter Referent an dem Abend sprach Agraringenieur Ulrich Mück über die „Bedeutung von Weiderindern und Grünland für Biodiversität, Klima und nachhaltige Ernährungsformen“. In seinem Vortrag bezog sich Mück unter anderem auf den verallgemeinernden schlechten Ruf von Rindviehhaltung. Dabei müsse man differenzieren, ob es sich um Weiderinder handelt oder nicht. Denn diese würden auf Dauer Grünland grasen und damit eine Nahrungsquelle nutzen, die keinen zusätzlichen Einkauf von Soja oder Mais benötige und dementsprechend klimaneutraler sei. „Die Erde bietet uns auf der Fläche nicht essbare Produkte, aus dieser Erkenntnis müssen wir uns fragen, welche Tiere können uns dabei helfen aus der Fläche Lebensmittel zu erzeugen?“, fragte der Referent in die Runde. Rund 30 Prozent der landwirtschaftlichen genutzten Fläche in Deutschland seien nun mal Dauergrünland, die Umstrukturierung zu Ackerland habe dabei eine geringere Bedeutung.

    Die Versammlung endete nach dem Vortrag. Über die Bauernproteste wurde nicht weiter gesprochen. Hermann Dempfle sagte im Anschluss gegenüber der Redaktion allerdings: „Ich denke, dass ab 23. November bei der Kundgebung in Berlin ein erneuter Aufruf für Proteste ausgerufen wird. Denn es hat sich ja an der Situation nichts geändert.“

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