Das sind Bilder voller Optimismus und Lebensfreude. Die Farben sind meist massig aufgetragen, sie leuchten kräftig bunt. Wenn Fabian Husel malt, dann scheint er sein Strahlen, sein ganzes fröhliches Wesen mit auf die Leinwand zu bringen. Einige seiner Werke, die zur Freude einer kleinen Nachbarin neben seiner Wohnung, oft bei schönem Wetter draußen, im Garten entstehen und das Mädchen voller Begeisterung zuschauen kann, sind derzeit im Lech Atelier Landsberg ausgestellt. „Fabians Kunst ist authentisch wie auch er selbst“, stellte denn auch Kulturamtsleiterin Claudia Weißbrodt bei der Vernissage fest. Besonders erfreulich: Claudia Weißbrodt war nicht nur für die Eröffnung der Ausstellung im Lech Atelier. Sie hatte auch ein Päckchen roter Punkte dabei, wie bei verkauften Bildern oft an die Seite geklebt werden. „Ich habe mich vorhin noch bei unserer Oberbürgermeisterin Doris Baumgartl vergewissert“, begann sie, „und ich bin mit der Zusage da, dass die Stadt die großformatige Ansicht vom Bayertor, wie Fabian Husel es sieht, kauft.“ Anlass sei der 500 Geburtstags des mächtigen Tores als Eingang zur Stadt, der im kommenden Jahr gefeiert werden kann. „Wir werden das Bild ausstellen und es auch als Deckblatt für Flyer und Ähnliches zum Torgeburtstag verwenden.“ Und schon klebte ein roter Punkt an dem Werk und der Künstler war erst einmal platt, denn mit Verkäufen hatte er so gar nicht gerechnet und auch absolut keine Preisvorstellung.
Mit dem Blick auf das Hexenviertel
Im Lechatelier nehmen Ansichten von Landsberg breiten Raum ein. Da gibt es den Blick auf das Hexenviertel mit seinem dunkel-hölzernen Balkon. Dahinter tickt akribisch genau, die Uhr am Schmalzturm und auch der Turm der Stadtpfarrkirche lugt zwischen den verwinkelten Häusern hervor. Und auch eine Taube huscht seitlich ins Bild. Ist es eine Friedenstaube, auf dem Weg zu Husels Arbeit „Peace Now“ mit dem Peace-Zeichen, einem in großen Lettern geschriebenen „NOW“ und in Frieden vereinten Menschen aller Couleur? Bunte Häuser mit Dächern wie Zwergenzipfelmützen, davor der Fluss, dahinter die Silhouette der oberen Altstadt, bei Fabian Husel nahm selbst der Himmel über allem noch farbige Muster an. Gezeigt werden aber auch vom Fernen Osten inspirierte Bilder und Darstellungen aus Fabian Husels eigener Gedankenwelt. „Nachtschwärmer“ sind in der Stadt unterwegs und hinterlassen mit ihren Wegen nachtblaue Linien. Genaues Betrachten verlangt ein Diptychon. Für den Künstler ist es die Banane und ihre geheimnisvolle Innenwelt. Bananen faszinieren den 36-Jährigen so, dass er sich sogar ein Bananentattoo auf den Oberarm stechen ließ. Auf den beiden Bildern sind in gelb, Bananenteile verstreut. Dazwischen sind Dinge zu sehen, die dem Maler wichtig sind – Kirschen, die Dreifaltigkeit als Peace Zeichen, Herz, Muschel, Spielebrett, lachende Gesichter.
Fabian Husel arbeitet in der Schreinerei der IWL-Werkstätten. Gemalt und Sport getrieben wird in der Freizeit. Zusätzlich spielt er Theater, übernimmt dabei Hauptrollen und schreibt hin und wieder Gedichte. Als Baby und Kleinkind war ihm von Ärzten keine rosige Zukunft vorhergesagt worden. Er werde nie mental stark wie ein Erwachsener werden, hat es damals geheißen. Was sich glücklicherweise als falsch herausstellte – die lebensfrohe Art von Fabian Husel beweist das. Er malt seit vielen Jahren, bei Festen der IWL waren vielfach Bilder von ihm ausgestellt. In der Zedergalerie war er ebenfalls schon vertreten. Im Lech Atelier ist die Ausstellung leider nur noch bis Donnerstag 4. Juli zu sehen.
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