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Issing: Nahwärme in Issing: Kritik am Bürgermeister

Issing

Nahwärme in Issing: Kritik am Bürgermeister

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    Weil in Sachen Nahwärme in Issing nichts vorwärtsgeht, gibt es Kritik von den Bürgern. Auch der Kindergarten könnte an das Netz angeschlossen werden.
    Weil in Sachen Nahwärme in Issing nichts vorwärtsgeht, gibt es Kritik von den Bürgern. Auch der Kindergarten könnte an das Netz angeschlossen werden. Foto: Christian Rudnik

    Eine dreitägige Tour durch die Ortsteile der Gemeinde hat Vilgertshofens Bürgermeister Dr. Albert Thurner absolviert. Während die Bürgerversammlungen in Mundraching und Pflugdorf recht ruhig abliefen, ging es in Issing deutlich zur Sache. Dort beschäftigt die Bürger vor allem das bereits lange diskutierte Nahwärmekonzept.

    Die finanzielle Lage der Gemeinde ist nicht rosig. Bereits zu Jahresbeginn musste ein Kredit über 1,9 Millionen Euro aufgenommen werden, ein zweites Darlehen ist wahrscheinlich, um die geplanten Projekte finanzieren zu können, sagte Thurner in Mundraching. Einen weiteren Kredit sofort aufzunehmen, wie ein Zuhörer vorschlug, um von der günstigen Zinsphase zu profitieren, erlaube das Gesetz nicht. Gemeinden dürfen Darlehen nur beantragen, wenn sie für konkrete Projekte benötigt werden. Bereits abgeschlossen ist die Erweiterung des Kindergartens Stadl. Der momentan kahl wirkende Außenbereich soll noch bepflanzt werden. Zum 1. Januar hatte die Gemeinde die Trägerschaft der Kindertagesstätten in Stadl und Issing an das Rote Kreuz übertragen.

    Wird der Wasserpreis in Vilgertshofen angehoben?

    Um weiter kostendeckend zu sein, muss voraussichtlich heuer oder nächstes Jahr der Wasserpreis angehoben werden. Ein Grund hierfür ist der Anschluss an den Zweckverband, auch bestehe Sanierungsbedarf. Zu hoch sind hingegen die Abwassergebühren, diese wird die Gemeinde voraussichtlich senken. Eventuell könne die entstehende Rücklage für die Stilllegung der Mundrachinger Kläranlage verwendet werden, so Thurner. Hier muss eine neue Lösung her, die nicht nur die 318 Einwohner, sondern alle Bürger der Gesamtgemeinde finanziell mittragen müssen.

    „Ich bin sauber aufgelaufen“, berichtet Bürgermeister Thurner unserer Redaktion über die Versammlung in Issing. Konkret ging es um das Thema Nahwärme. Die Vorwürfe lauteten, die Gemeinde habe zwei Jahre lang nichts gemacht. „Das stimmt auch zum Teil“, sagt Thurner. Vor zwei Jahren wurden per Umfrage in Issing Interessenten für

    Anwohner beklagen, dass auf der Ortsdurchfahrt von Mundraching zu schnell gefahren wird.
    Anwohner beklagen, dass auf der Ortsdurchfahrt von Mundraching zu schnell gefahren wird. Foto: Christian Rudnik

    Die Wahl des Energieträgers hänge unter anderem von den künftigen Gewerbebetrieben und deren Energiebedarf ab. Das erhoffte Konzept habe ihm das Planungsbüro zur Bürgerversammlung nicht vorgelegt, sagt Albert Thurner, jedoch eine Reihe von Bedenken, wie die Befürchtung zu wenig Abnehmer für die Leitungslänge zu haben oder im Sommer gar keine Abnahme generieren zu können. Vorgeschlagen wurde eine Insellösung für Kindergarten, Schule und Feuerwehr. Doch damit stünden die Hausbesitzer, deren Heizungen nach mehreren Jahrzehnten ins Sanierungsalter kommen, vor dem gleichen Problem wie vor zwei Jahren. Jetzt gelte es, eine brauchbare Planskizze des Neubaugebiets zu bekommen und eventuell eine weitere Umfrage durchzuführen, wie von Gemeinderat Peter Friedl vorgeschlagen. In der nächsten Gemeinderatssitzung soll das Thema erneut diskutiert werden. Es sei sehr enttäuschend und er selbst sehr skeptisch, „da wir immer noch nichts Konkretes sagen können“, sagte Thurner.

    Ein Bürger forderte eine Geschwindigkeitsbeschränkung für den Lindenweg, der obwohl sehr eng, häufig als Abkürzung benutzt werde. Dies will Thurner ebenso klären wie die Frage nach einem Tempolimit auf der Issinger Südumgehung im Bereich der Linksabbiegespur in die Reichlinger Straße.

    In Mundraching gibt es Anwohner, die sich über zu schnelles Fahren in der Ortsdurchfahrt sowie in den als Zone-30 ausgewiesenen Nebenstraßen oder die Parksituation am Kapellenweg beschweren. Thurner wies darauf hin, dass sich die Gemeinde aus der kommunalen Verkehrsüberwachung zurückgezogen habe, da die Einnahmen in keinem Verhältnis zu den Ausgaben stünden.

    In Pflugdorf beschäftigt einen Bürger der Anbau an das Feuerwehrhaus.
    In Pflugdorf beschäftigt einen Bürger der Anbau an das Feuerwehrhaus. Foto: Christian Rudnik

    Die Kosten für den Anbau an das Pflugdorfer Feuerwehrhaus stellte ein Mundrachinger Bürger infrage. Zweiter Bürgermeister und Planer Klaus Pilz erläuterte die Steigerung von geschätzten 187.000 Euro auf 236.000 Euro. Die Kosten dürften nicht mit denen für eine private Einzelgarage gleichgesetzt werden, sagte er, da bei öffentlichen Bauten viele Normen und Vorgaben zu erfüllen seien. In dem Anbau stehen neben dem Kommandofahrzeug die Abrollbehälter für den Katastrophenschutz. Die Mehrkosten rühren aus Kostensteigerungen bei den gewöhnlichen Baukosten, wahren Preisexplosionen bei Elektro, Heizung und Technik sowie einer zusätzlichen Verbindungstür zum Bereitschaftsraum. „Gerade bei

    Freiwillige für die Betreuung der Senioren gesucht

    Neben der „üblichen Diskussion über Hunde“, so Thurner gegenüber unserer Redaktion, bewegte die Bürgerinnen und Bürger in Pflugdorf die Situation im Kreisseniorenheim. Vor der Corona-Pandemie habe es dort eine große Zahl an Ehrenamtlichen gegeben, die Zeit mit den alten Menschen verbringen oder sie im Dorf spazierenfahren. Es wurde die Bitte geäußert, dass sich wieder Freiwillige für die Freizeitgestaltung der Seniorinnen und Senioren finden.

    Rathauschef Thurner nannte bei den drei Bürgerversammlungen auch einige Zahlen: Demnach lebten 2727 Menschen zum Stichtag 31. Dezember 2021 in der Gemeinde: 1046 in Issing, 702 in Stadl, 661 in Pflugdorf und 318 in Mundraching. Die Sterbefälle (49) liegen über der Geburtenrate (30), was Thurner auf das Kreisseniorenheim zurückführt. Die Zunahme der Bevölkerungszahl beruhe auf Zuzügen, sagte er.

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