Selbst eine kleine Gemeinde wie Apfeldorf birgt immer wieder Überraschungen. Dieses Mal war der Schauplatz ein leer geräumter Stall. Wo im vergangenen Jahr noch Kühe gemolken wurden, präsentierte Felix Pitscheneder aus dem Nachbardorf Rott seine Kunstwerke.
„Das Malen ist seit über zehn Jahren ein essenzieller Bestandteil meines täglichen Lebens“ verriet Felix Pitscheneder. Eigentlich ist der 38-jährige Fotograf und Filmemacher, mit diesem Können auch als Dozent an der Bundeswehr-Universität Neubiberg tätig. In Apfeldorf präsentierte er sich mit seinem Talent als Maler und zeigte Werke aus den letzten drei Jahren seines Schaffens. Seine Bilder sind mächtig, ergreifend, ein Wirrwarr aus vielen Wörtern, die den Betrachter buchstäblich anschreien. „Ich beobachte sehr genau und all die Wörter, die auf mich einprasseln, bringe ich auf die Leinwand“, erzählte der Künstler. An der Rückwand des ehemaligen Kuhstalles war bei der zweiwöchigen Schau ein über zehn Quadratmeter großes Gemälde zu sehen, das den Betrachter mit den Begriffen Angst, Krise, Epidemie, Hysterie und vielen mehr in den Bann zog. Dabei möchte sich der Künstler keineswegs als Pessimist sehen, denn es gab auch farbenfrohe Bilder oder die Aufforderung „Act happy“.
Um die großen Räume facettenreich zu füllen, hat Pitscheneder den Künstler Olaf Metzel gewinnen können, der unter anderem in der Pollinger „Stoa 169“ eine Säule schuf und hier mit kleineren Installationen mitwirkte. Bevor die außergewöhnliche Location des ehemaligen Kuhstalles jetzt dann anderweitig vermietet wird, konnten sich die beiden Künstler in Apfeldorf spektakulär präsentieren. Als Dank hat Felix Pitscheneder seinem Freund und Eigentümer Michi Beinhofer das Bild mit einem plakativen „MUH.“ gemalt. Der Rotter ist immer auf der Suche nach spannenden Projekten und so schwebt ihm für seine nächste Ausstellung eine alte Industriehalle vor. Man darf gespannt darauf sein.