Singen und Musizieren sind die großen Leidenschaften von Ulrike Kölbl aus Apfeldorf. In ihren zahlreichen Ehrenämtern bringt sie alles zusammen. Ob als Leiterin des Kinderchors des Trachtenvereins und dessen Volksmusikwartin oder Organisation und Durchführung von Kinderkirchen – Ulrike Kölbl schafft es mit ihrer herzlichen, offenen und fröhlichen Art, Kindern Musik und Instrumente näherzubringen, ihnen eine Plattform für Auftritte zu schaffen und Menschen zu vernetzen.
Kölbl stammt eigentlich aus Dillingen und zog vor 14 Jahren nach Apfeldorf
Als Mutter von fünf Kindern zwischen fünf und 13 Jahren hat Ulrike Kölbl viel um die Ohren. Ob Fußball, Schützen, Plattlerproben, Chor, Ministrieren, Instrumentalunterricht oder Musikauftritte – die Nachmittage sind bei ihren Kindern prall gefüllt, und Kölbl ist als Mama-Taxi gefragt. Zudem lernen ihre Kinder von ihr Grundkenntnisse im Spielen von Hackbrett, Akkordeon, Trompete, Gitarre oder Schlagzeug. Das Musikzimmer im Haus neben dem Milchviehhof der Kölbls zeugt davon, dass die Musik hier eine große Rolle spielt – doch ihr Engagement, Kindern Instrumente, Gesang und Mundart näher zu bringen, endet nicht an ihrer Haustür. Die Sozialpädagogin mit Ausbildungen in Religions- und Erlebnispädagogik leitet seit 2011 den Kinderchor des Trachtenvereins und führt Kinderkirchen durch. „Mir ist es wichtig, dass Kinder verschiedene Instrumente kennenlernen und mit anderen zusammenspielen können“, erklärt Kölbl ihre Motivation. „Im Chor berücksichtige ich besonders die Wünsche der Kinder.“ Spiele lockern die Stunde auf, gesungen wird traditionell und in Mundart. Und diese beherrscht Kölbl, die aus Dillingen stammt und 2010 nach Apfeldorf zog, inzwischen überraschend gut. Der Jahreskreis mit Advent, St. Martin oder Fasching bietet immer neue Grundlagen für die Gruppenstunden, die Kölbl nutzt, um einen persönlichen, herzlichen Kontakt zu den Kindern aufzubauen.
„Ich liebe die Menschen“, sagt Kölbl, die 14 Jahre lang Ordensfrau der Dillinger Franziskanerinnen war. Ihr ist es ein großes Anliegen, Synergien zu schaffen und Menschen zu vernetzen. So holt sie gern verschiedene Träger wie Sport- oder Trachtenverein und die Kirche mit ins Boot, wenn es um musikalische Auftritte der Kinder geht, die manchmal auch in Seniorenheimen musizieren und singen. „Ich ermögliche den Kindern mit den Auftritten vor verschiedenem Publikum persönlichkeitsstärkende Erlebnisse“, erklärt die 48-Jährige. Dabei berücksichtigt sie stets die besonderen Begabungen der Kinder, die sie einsetzen dürfen, so auch mal bei Rollenspielen oder in Mini-Musicals. Da die Gemeindehalle in Apfeldorf abgerissen wurde, zog sie mit dem Kinderchor kurzerhand in einen ihrer Kellerräume um. 15 bis 25 Kinder treffen sich dort regelmäßig mittwochs.
Mit dem Preisgeld kauft die Musikerin eine Mikrofonanlage für die Kinder
Auch im Kindergarten war Kölbl bereits im Einsatz; dort sorgte sie zwei Jahre lang für die musikalische Früherziehung. Zudem organisierte sie eine Jugendband in der Pfarrei. Zu ihren Aufgaben als Volksmusikwartin zählen die musikalische Jugendbildung, die Organisation von Jugendseminaren und Mundartpflege.
Der mit 1000 Euro dotierte Preis als Stille Heldin kam Ulrike Kölbl gerade recht: Aus der eigenen Tasche hatte sie eine Mikrofonanlage angeschafft, um die Auftritte der Kinder professioneller gestalten zu können. Dafür kann sie das Preisgeld nun gut einsetzen – oder zum Kauf von Lautsprechern.
Sie versehen ihre Tätigkeiten, ohne groß Aufhebens davon zu machen. Sie helfen, unterstützen, begleiten und gehen voran. Es sind die Ehrenamtlichen, ohne die das Gemeinwesen nicht funktionieren würde. Wir, das sind der Landkreis Landsberg, die Sparkasse Landsberg-Dießen und das Landsberger Tagblatt, sagen „Danke“ und stellen monatlich einen dieser „Stillen Helden“ im Porträt vor. Heute Ulrike Kölbl aus Apfeldorf.
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