Apfeldorf ist ein altes Flößerdorf. Der letzte Floßmeister Josef Schwaller schrieb in seiner Chronik 1892: „Ich war mehr als 150 Mal in Wien und 40 Mal in Budapest.“. Dazu benötigte er viele Floßknechte aus dem Dorf, denn in seinen 25 Jahren als aktiver Floßmeister starteten rund 3000 Flöße von Apfeldorf aus den Lech hinunter. Heute ist davon in Apfeldorf nichts mehr zu sehen, durch die vielen Staustufen ist eine Fahrt auf dem Lech erschwert.
Ganz anders im Flößerdorf Lechbruck und deshalb machte sich die Trachtenkapelle Apfeldorf zusammen mit einigen Freunden auf zu einer geselligen Floßfahrt auf dem Lech - 20 Kilometer flussaufwärts. Während die Flößer früher allein durch die Strömung von Lech und Donau die weiten Strecken bewältigten, sorgte bei der Vergnügungsfahrt ein kleiner Motor unterm Floß für ein zügiges Vorankommen auch über den Stausee. Die Musiker hatten ihre Instrumente dabei und spielten während der rund zweistündigen Fahrt selbst zur Unterhaltung auf. Die Sonne wollte an diesem Sonntag zwar nicht durchblitzen, aber es blieb trocken und bei den angenehmen Temperaturen war die Stimmung unter den gut 50 Teilnehmern bestens. Als das Floß wieder den Bootshafen erreichte, wurde noch gemeinsam auf dem Floß gegessen und so mancher wäre gern noch länger geblieben. Vielleicht steckt es den Apfeldorfern noch im Blut, denn ihre Vorfahren verbrachten oft einige Tage auf dem Floß.
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