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Windach: Sportheim: Chance oder Blankoscheck?

Windach

Sportheim: Chance oder Blankoscheck?

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    Das alte Sportheim der SF Windach soll abgerissen werden.
    Das alte Sportheim der SF Windach soll abgerissen werden. Foto: Torsten Jordan

    Im Windacher Gemeinderat ist wieder eine Diskussion über das Sportheim entbrannt. Wie berichtet, wollen die Sportfreunde Windach das alte, marode Gebäude abreißen und durch ein neues ersetzen. Das neue

    Erst einmal wurde der Aufstellungsbeschluss zur Änderung des Bebauungsplans „Am Sportplatz“ einstimmig abgesegnet. Ebenfalls mit 16:0 ging die Änderung der Unternehmenssatzung der Gemeindewerke über die Bühne: Jetzt ist darin auch die Errichtung, die Vermietung und der Betrieb von Immobilien der Gemeinde als zusätzliche Aufgabe des Kommunalunternehmens aufgeführt – sofern es hierzu durch Beschluss des Gemeinderats beauftragt wird.

    Beim dritten Punkt ging es eigentlich nur darum, den bestehenden Beschluss zum Neubau noch zu präzisieren, wie Verwaltungschef Herbert Riess erklärte. Im neuen Beschluss heißt es nun konkreter, dass der Neubau von der Gemeinde Windach durchgeführt wird, die wiederum das Kommunalunternehmen Gemeindewerke Windach damit beauftragt.

    Zur Diskussion kam es dann, nachdem die Baukosten von rund 1,6 Millionen Euro sowie die geschätzten zusätzlichen Kosten (zum Beispiel für Innenausstattung und Abbruch des alten Gebäudes) und die Eigenleistung der Sportfreunde in Höhe von rund 100000 Euro aufgeführt wurden. „Die Kosten werden von der Gemeinde getragen beziehungsweise aus dem Haushalt bereitgestellt“, heißt es am Ende des Beschlusses.

    Gemeinderat Manfred Schmid störte sich daran: „Mit diesem Beschluss nehmen wir den Sportverein aus jeglicher Verantwortung. Wenn keine oder viel weniger Eigenleistung und keine Miete kommen sollte, springen wir ja sowieso ein.“ Auch Wolfgang Hesse meinte: „Der Sportverein muss nichts mehr machen. Das ist ein Blankoscheck.“ Und Wolfgang Albrecht führte die anderen Vereine der Gemeinde ins Feld. „Wie fair ist diese Lösung? Wenigstens sollten die Sportfreunde die Verantwortung tragen.“ Man sei sich einig, dass der Sportverein das Projekt nicht alleine stemmen könne. Aber einige Räte sehen die Sportfreunde nicht genügend in die Pflicht genommen.

    Kritisiert wurde zudem, dass das Bauvorhaben zu groß und die Kosten für die Innenausstattung zu hoch angesetzt seien. Was der Verein erwirtschafte, reiche nicht aus, um die Miete zu zahlen, befürchtete Albrecht. Riess räumte ein, dass die Gemeinde voraussichtlich einen Teil der Miete übernehmen müsse. „Da steckt aber noch sehr viel Detailarbeit dahinter, jetzt geht es nur um den Grundsatzbeschluss.“

    Dr. Christoph Köhl lenkte ein: „Ein Pachtvertrag hat Regeln. Und der Sportverein ist in der Pflicht, sie zu befolgen. Die Gemeinde ist jetzt in der Lage, für die Zukunft sinnvoll zu investieren.“ Dr. Adolf Gebhardt bemerkte, dass die Sportfreunde nicht mit anderen Vereinen vergleichbar seien, da sie Breitensport und vieles für Kinder anbieten. Und Zweiter Bürgermeister Ingmar Bertling betonte: „Ohne die jetzige Lösung wäre der Verein chancenlos für die Zukunft. So kann er im Wirtschaftsbetrieb die Pacht aufbringen – und wir wissen, was wir haben. Also ist es kein Blankoscheck.“ Bürgermeister Richard Michl erinnerte daran, dass die Sportfreunde „eine riesen Jugendarbeit leisten“. Die Gemeinde müsse dahinter stehen. Zudem seien 100000 Euro Eigenleistung ja auch nicht „nichts“. Man nehme den Verein natürlich in die Pflicht und führe viele Gespräche.

    Mit 11:5 stimmte der Gemeinderat für den vorliegenden Beschluss. In der nächsten Sitzung der Gemeindewerke soll nun ausführlich über die Details – auch über Innenausstattung und Eigenleistung – diskutiert werden.

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