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Windach: Grundschule Windach: Die Sanierung muss weiter warten

Windach

Grundschule Windach: Die Sanierung muss weiter warten

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    Die Windacher Schule bedarf einer umfangreichen Sanierung, was nicht so einfach ist, da das Gebäude seit Februar unter Denkmalschutz steht.
    Die Windacher Schule bedarf einer umfangreichen Sanierung, was nicht so einfach ist, da das Gebäude seit Februar unter Denkmalschutz steht. Foto: Thorsten Jordan

    Es wird noch nichts mit der Sanierung der Klassentrakte der Grundschule Windach. Nach Vorstellung von möglichen Verbesserungen durch die Architekten Thomas Dahmen und Thomas Lutzenberger entschied sich der Schulverbandsrat für eine Vertagung. Grund sind Schwierigkeiten mit dem Denkmalschutz.

    Die Grundschule Windach ist am 7. Februar in die Denkmalliste des Bayerischen Landesamts für Denkmalschutz aufgenommen worden. Sie bildet gemeinsam mit der gleichzeitig gebauten Kirche „Maria am Wege“ (Spatenstich 1968) und dazugehörigem Pfarrzentrum ein Ensemble, geplant vom Architekten Josef Wiedemann. Letzterer war ein bedeutender Architekt der Nachkriegszeit. Er war unter anderem in München verantwortlich für den Wiederaufbau von Siegestor und Glyptothek. In Landsberg hat er Pfarrzentrum und Kirche „Zu den Heiligen Engeln“ geschaffen und in Dießen die Klosterökonomie umgestaltet.

    Denkmalschutz spielt beim Erhalt und der Pflege von Gebäuden und Anlagen eine wichtige Rolle. Denkmalschutz bedeutet aber auch: Auflagen und Vorgaben. Auch die Windacher Schule ist davon nicht ausgenommen. Zwar können die Sanitäranlagen problemlos auf den aktuellen Stand gebracht werden („Das stört den Denkmalschutz nicht“), doch das Deckenholz in den Klassenzimmern darf nicht ausgetauscht werden, benötigt aber einen schwer entflammbaren Anstrich. Die Holzträger unter den Decken sind laut Planer stichpunktartig auf Feuchtigkeit untersucht worden. „Da schaut es wunderbar aus.“

    Die Heizkörper müssen trotz Fußbodenheizung drinbleiben

    Das große Problem sind aber die Fenster in den Klassentrakten. Sie stehen unter Denkmalschutz. Nach erster Besichtigung eines vom Landesamt Beauftragten sind die Rahmen gut, müssen nur gestrichen werden. Laut Planer weisen sie aber relativ große Fugen auf. Es dürfen auch nur Glasteile ausgewechselt werden. Dreifachverglasung könne gemacht werden, mehr sei allerdings wärmetechnisch nicht möglich. „Das Verhältnis der Fenster zur Wand muss stimmen“, so Dahmen, „sonst entsteht Schwitzwasser.“ Schulleiter Erich Bachmaier und Echings Bürgermeister Siegfried Luge brachten dafür wenig Verständnis auf. Energetisch werde ja nicht viel weiterentwickelt, so Bachmeier. „Und dafür geben wir einige Millionen Euro aus.“ Auch dass in betroffenen Räumen keine Akustikdecken, sondern nur vom Denkmalschutz ausgerechnete Akustikelemente angebracht werden dürfen, stört den Rektor.

    Weiteres Problem sind die Heizkörper, auch sie stehen unter Denkmalschutz. Ursprünglich war eine Fußbodenheizung geplant worden. Diese kann laut Planer zwar eingebaut werden, die

    Können einige der Auflagen gekippt werden?

    Die Böden in den Zimmern können vom Estrich bis zu den Belägen ausgetauscht werden. Alle Innenwände werden gestrichen. Über die Dämmung im Dachbereich, die laut Dahmen partiell relativ gut, aber wenig ausgeprägt sei, sagte Eresings Bürgermeister Josef Loy, dass das Dach zusätzlich mit Kork gedämmt sei. Loy schlug die Befahrung mit einer Wärmebildkamera vor, um Kältebrücken ausfindig zu machen. Die Fassaden werden gestrichen, Sonnenschutzelemente bei Bedarf repariert.

    Notwendige Arbeiten an der Haustechnik stellte Thomas Lutzenberger vor. So soll die Trinkwasserleitung neu angeschlossen werden. Die Abwasserleitungen seien erstaunlich schlecht und nicht sanierbar. Die Entwässerung liege mit vier Metern sehr tief. Die gesundheitsgefährdende Dämmung in den Versorgungsschächten werde entfernt. „Die Heizungsrohre bleiben drin, die sind gut.“

    Die Verbandsmitglieder sind nicht gerade begeistert

    2,5 Millionen Euro Invest und keiner ist glücklich: Die Toiletten müssten, da war sich das Gremium einig, auf jeden Fall saniert werden. Ansonsten aber regte sich etlicher Unmut am Ratstisch. „Wir sollten den Punkt zurückstellen und erneut mit dem Landesamt diskutieren“, schlug Loy vor. Maria Dörner plädierte ebenfalls für weitere Gespräche. Sie habe erlebt, dass bei notwendigen Arbeiten Auflagen nach vernünftigen Gesprächen ebenfalls etwas reduziert worden seien.

    Der Verbandsrat folgte dem Vorschlag von Loy. So wird es einen zweiten Termin mit einem Beauftragten des Landesamts für Denkmalschutz geben.

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