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Windach: Asylhelfer scheitern mit Sozialbüro-Antrag

Windach

Asylhelfer scheitern mit Sozialbüro-Antrag

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    Das Bürgerbüro im Rathaus Windach hilft bei der Wohnungssuche. Der Asylhelferkreis wünschte sich trotzdem einen zusätzlichen Ansprechpartner.
    Das Bürgerbüro im Rathaus Windach hilft bei der Wohnungssuche. Der Asylhelferkreis wünschte sich trotzdem einen zusätzlichen Ansprechpartner. Foto: Julian Leitenstorfer

    Bereits im Dezember hatte der Asylhelferkreis ein Sozialbüro in Windach beantragt. Damals vertagte der Gemeinderat die Entscheidung (LT berichtete). Jetzt lag der Antrag erneut vor. Und der vom

    Der Sitzungssaal war voll, viele Besucher wollten der Diskussion lauschen. Bernhard Jentsch und Bettina Buschbeck vom Asylhelferkreis erklärten, welche Arbeit die rund 60 Ehrenamtlichen der Gemeinde seit 14 Monaten leisten. Behördengänge, Arbeitsvermittlung, Arztbesuche, Veranstaltungen zur Integration und persönliche Gespräche, das Organisieren von Dolmetschern und vieles mehr stünden täglich an, zählte Buschbeck auf. „Und es sollen mindestens doppelt so viele weitere Asylbewerber zu uns kommen – mehr Kapazitäten an Freiwilligen wird es aber nicht geben.“ Deshalb brauche man einen Ansprechpartner vor Ort, bei dem alle Fäden zusammenlaufen. Und Jentsch untermalte die Forderung mit einem Wortspiel: „Integration ist deine gemein(de)schaftliche Aufgabe. 90 Prozent der Integrationsarbeit wird vom Ehrenamt bewerkstelligt – darf das so bleiben?“ Besonders im Hinblick auf die Flüchtlinge, die anerkannt sind oder es sein werden und in der Gemeinde bleiben wollen, sehen die Asylhelfer Probleme: „Dann fällt die Unterstützung von Rotem Kreuz und Landkreis weg, die Leute brauchen aber Wohnungen und Jobs, das Ehrenamt ist längerfristig gefordert – da braucht es jemanden, der professionell hilft und vermittelt.“

    Die Diskussion eröffnete Bürgermeister Richard Michl (FW Windach): „Wir sollten Schützenhilfe leisten, auch wenn wir damit eine Vorreiterrolle im Landkreis einnehmen würden. Ich halte so eine Stelle für unbedingt erforderlich.“ Und Maria Dörner (

    Zum Bürgerbüro der Gemeinde sagte Dr. Christoph Köhl (Bilo): „Die Gemeindeverwaltung hat die Aufgabe, bei der Wohnungsbeschaffung zu helfen, bei vielem braucht es aber die Unterstützung eines festen Ansprechpartners, damit sich die Ehrenamtlichen in all dem nicht verlieren.“ Michl fügte an, dass bei der Wohnungssuche zusätzlich zum

    Neugebauer (FW Windach) entgegnete: „Wir verlieren nichts mit einer zusätzlichen Stelle – wir haben hier einen Hilferuf der Ehrentamtlichen. Diese Leute geben den Asylbewerbern einen Tagesablauf. Wir können nicht sagen, das ist nicht unsere Aufgabe, da setzen wir ein falsches Signal.“ Köhl fügte an: „Für die Probleme in der Gemeinde sind wir verantwortlich. Wir müssen das Zusammenleben im Ort möglichst gedeihlich organisieren.“

    Für Manfred Schmid (DG Windach) wäre das Sozialbüro „nur ein Tropfen auf den heißen Stein“, während Rudi Frommknecht meinte: „Die Wertschätzung des Ehrenamts drückt sich durch konkrete Maßnahmen aus. Die Stelle wären 20- bis 40000 Euro für uns im Jahr, Windach gehört zu den wohlhabendsten Gemeinden, wir könnten mit gutem Beispiel voran gehen.“

    Nachdem Dörner um namentliche Abstimmung gebeten hatte, fiel diese mit 8:8 Stimmen aus – womit das Sozialbüro abgelehnt ist.

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