Hurlach Der Amtsschimmel hat nun offenbar ausgewiehert. An der neuen B17 darf bei
Unsere Zeitung hatte im November von dem verzwickten Fall berichtet. Seit Sommer vergangenen Jahres ist die Tankstelle im Hurlacher Gewerbegebiet unweit der B17 in Betrieb. Bürgermeister Wilhelm Böhm hatte bei der Verkehrsbehörde des Landratsamtes ein entsprechendes Hinweisschild beantragt, „um den einen oder anderen Autofahrer mehr an die Tankstelle zu bringen“. Der zuständige Abteilungsleiter Thomas Szczepkowski kam nach dem Wälzen der Gesetzesbücher zum Fazit: Auf der autobahnähnlichen Bundesstraße kann zwar kein
Hurlachs Bürgermeister Wilhelm Böhm wandte sich deshalb an seinen Parteifreund und Stimmkreisabgeordneten Dr. Thomas Goppel, der sich wiederum beim Innenminister Joachim Herrmann für das Hinweisschild auf das in Hurlach erhältliche Autogas stark machte – mit Erfolg. In einem Schreiben des Innenministers an Goppel, das auch dem LT vorliegt, bewertet der Innenminister die Entscheidung der Regierung von Oberbayern als fachlich richtig. „Die Tankstelle in Hurlach ist keine Rastanlage. Allein der Umstand, dass sie wie viele andere Tankstellen auch in Nähe einer Anschlussstelle liegt, rechtfertigt grundsätzlich deren Beschilderung (...) nicht.“ Daran ändere auch das Angebot von Flüssiggas nichts. Dennoch sei der Innenminister „ausnahmsweise damit einverstanden“, dass das Schild mit einem Widerrufsvorbehalt aufgestellt wird. „Auf immer und ewig“ werde das Schild nicht stehen.
Autogasschild und symbolisierte Kaffeetasse
In seiner neuerlichen Anordnung hat Thomas Szczepkowski vom Landratsamt nun auf Anweisung eine zeitliche Begrenzung von fünf Jahren für die Beschilderung angeordnet. Nach Auskunft von Jörn Wettering vom Staatlichen Bauamt Weilheim sollen die Schilder nächste Woche montiert werden. Jeweils 500 Meter vor den Ausfahrten und dann noch mal direkt an der Abbiegespur. Zusätzlich wird auch das Symbol einer Kaffeetasse angebracht. Wettering sieht nach wie vor „keine Deckung mit den Richtlinien“, folgt aber der Anweisung von oben. Hurlachs Bürgermeister Wilhelm Böhm freut sich: „Es ist nett, wenn sich ein Minister um die Dinge des kleinen Lebens kümmert.“