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Was den Geist von Dießen ausmacht
Dießen (ger) - Über Dießen wird seit Jahrhunderten geschrieben: Zunächst waren es die Chronisten der Augustiner-Chorherren, später Historiker und Heimatforscher oder Literaten, die an diesem Künstlerort (zeitweise) lebten. Sonja Happach und Rosa Oliva wollen nun der Dießen-Bibliographie ein weiteres Stück hinzufügen. Sie sammeln Dießener Geschichten, die sie in Form eines Buches herausbringen wollen.
Was einen Ort, was Heimat ausmacht, ist vor allem auch das, was weitererzählt wird und die Älteren den Jüngeren weitererzählen. Vieles Mündliche geht freilich über die Jahrzehnte verloren - es sei denn, man schreibt es auf. Das wollen Sonja Happach und Rosa Oliva machen und hoffen auf die Mithilfe der Dießener. Und deshalb würden sie sich freuen, wenn möglichst viele Zeitgenossen die eine oder andere "Geschichte über Menschen, Plätze und Ereignisse" beisteuern würden. "Wir wollen den Geist, der den Ort ausmacht, den Leuten nahebringen", formulieren die beiden Frauen - geboren in den 1970er Jahren und Dießenerinnen der dritten Generation - ihre Absicht. Die Marktgemeinde am Ammersee hat schließlich immer wieder ungewöhnliche Persönlichkeiten hervorgebracht und war Ort merkwürdiger Geschehnisse - auch außerhalb der großen Historie, die bereits in zahlreichen Büchern über Dießen ihren Platz gefunden hat.
Manches, was inzwischen auch schon Jahrzehnte zurückliegt, kennen sie aus eigener Anschauung, etwa die alte Frau Seelos, wenn sie mit dem Pferd Gassi ging, wie Rosa Oliva weiß. Oder den kuriosen Verkehrsunfall zweier Taxis an einem autofreien Sonntag im Jahr 1973, den Sonja Happachs Großvater Sebastian Happach gerne zum Besten gab: Zu dem Unfall am Marktplatz kam es, weil beide Taxifahrer meinten, am autofreien Sonntag seien sie gewiss die Einzigen, die unterwegs seien.
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