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Warnung: Auf dünnem Eis

Warnung

Auf dünnem Eis

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    Eine dicke Kugel aus Schnee liegt derzeit am Rand des Penzinger Baggersees. Eine dünne Schicht aus Eis umschließt ihn. An Eislaufen ist dort nicht zu denken.
    Eine dicke Kugel aus Schnee liegt derzeit am Rand des Penzinger Baggersees. Eine dünne Schicht aus Eis umschließt ihn. An Eislaufen ist dort nicht zu denken. Foto: Thorsten Jordan

    Es ist kalt. Bitter kalt. Und in den nächsten Tagen soll es noch kälter werden. Wer sich gerne auf Eis bewegt, wird sich darüber freuen. Denn schön langsam verwandeln sich die stehenden Gewässer im Landkreis in Eisflächen. Eine Prognose, wie dick die Eisschicht sein wird, ist schwer zu treffen. Daher warnt die Wasserwacht davor, die

    In Dießen hat die Feuerwehr jüngst am Metzgerweiher eine Eisrettung geübt. Dazu wird ein Schlauchboot genutzt, das auf einem Schlitten befestigt wird. Solche speziellen Geräte zur Eisrettung gibt es auch in Kaufering, Rott und Schondorf, wie Siegfried Dumbsky, der Einsatzleiter der Wasserwachten im Landkreis sagt. Regelmäßig werde geübt, die Wasserwacht Schondorf werde wohl am Wochenende am Windachspeicher loslegen.

    Siegfried Dumbsky schränkt aber ein, dass die Übung nur stattfindet, wenn das Eis auf tragfähig ist. Denn tiefe Temperaturen allein, für das Wochenende werden in der Region nachts bis 18 Grad minus erwartet, seien kein Garant für dicke Eisschichten. Durch den bislang eher milden Winter sind die Böden nicht so stark gefroren. Das hat laut Siegfried Dumbsky Einfluss auf die Zuflüsse von Teichen sowie kleinen und großen Seen. Die Folge: An manchen Stellen ist das Wasser wärmer und das Eis dünner.

    Starke Strömung im Untergrund

    Strömungen am Grund der Gewässer können auch dafür sorgen, dass ein See hier bereits mit einer dicken Schicht aus Eis versehen ist, dort aber gänzlich frei ist. Am Penzinger Baggersee ist das so. Dort herrscht eine starke Strömung im Untergrund, sagt Bürgermeister Johannes Erhard. Deshalb habe der Baggersee nie eine geschlossene Eisdecke. Gestern sowieso noch nicht. Denn noch präsentiert sich das Gewässer südlich von Penzing nicht als Eisfläche.

    Auch am Hurlacher Freizeitsee macht Wintersport noch keinen Sinn. Doch Bürgermeister Wilhelm Böhm ist überzeugt, dass sich dies am Wochenende ändern wird. Bis dahin soll ein Schild aufgestellt werden, das auf die Gefahren hinweist. Zudem stünden eine Rettungsleiter und eine Stange zur Verfügung. In Penzing wird die Ortsgruppe der Wasserwacht das Treiben überwachen, wenn sich Eisläufer und Eishockeyspieler auf dem zugefrorenen, künstlichen See tummeln.

    In Rott gibt es traditionell zwei Gewässer, die im Winter mit Kufen unter den Füßen betreten werden, den Engelsrieder See und den Lugensee. Der größere der beiden hat noch keine tragfähige Eisschicht, sagt Bürgermeister Quirin Krötz. Die Dorfjugend nutzte daher das Biotop am Lugensee. Das ist auch dem Rathauschef recht. Dort sei Regenwasser nicht abgeflossen und nun zu Eis gefroren. Sollte es brechen, bestünde für die Kufenflitzer keine große Gefahr, weil es dort keine tiefen Stellen gibt. Weitere beliebte Gewässer im Landkreis sind der Altöttinger Weiher in Landsberg und der Autobahnweiher bei Windach. Dickes Eis auf dem Ammersee benötigt dagegen Zeit, erste Eisflächen entstehen in Buchten, bei Fischen und Aidenried oder Herrsching.

    Eine Eisdecke kann Menschen nach Ansicht der Wasserwacht tragen, wenn das Kerneis mindestens zehn Zentimeter dick ist. Sind Gruppen auf dem Eis unterwegs, werden bsi zu 20 Zentimeter empfohlen. Es sei aber zu beachten, dass die Eisdecke in der Regel zur Mitte des Gewässers hin abnimmt. Vorsicht ist bei Zu- und Abläufen des Wassers an Weihern geboten, da dort das Eis immer sehr dünn ist, warnt die Wasserwacht.

    Ersthelfer sollten als erstes die 112 wählen

    Bricht eine Person ein, dann sei schnelle Hilfe oft lebenswichtig. „Selbst ein Erwachsener mit guter Kondition hat sonst keine Chance zu überleben“, sagt Andrea Wiskow, Ausbildungsleiterin der Johanniter im Regionalverband Oberbayern. Ersthelfer sollten als erstes den Notruf 112 wählen. Wenn mögliche sollten zivile Helfer versuchen, den Eingebrochenen mit Hilfsmitteln wie Ästen oder Leinen zu retten. Keinesfalls sollte das Eis betreten werden. Gelingt die Rettung, dann ist es nach Meinung von

    Wie schnell Menschen einbrechen können, zeigte sich in den vergangenen Jahren immer wieder am Wörthsee, Pilsensee und dem Weßlinger See. Dort musste die Wasserwacht immer wieder eingebrochene Personen retten, die die Warnungen missachtet hatten.

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