„Warum ist der Bert-Brecht-Weg in Utting so kurz?“ wollte einmal ein Journalist von einem früheren Bürgermeister wissen. „Nun, Brecht war ja auch nicht lange da“, antwortete dieser. Nur wenige Monate war es Brecht vergönnt, in seinem Haus Im Gries 3 zu wohnen. 1933, einen Tag nach dem Reichstagsbrand, musste er es verlassen. Brecht ging ins Exil. Gern hätten sich die Nazis das Anwesen einverleibt. Durch „Tricksereien“ gelang es Brecht, es im Familienbesitz zu halten. Wie vieles andere, was er las, beobachtete oder was ihm geschah, verarbeitete er auch dieses Erlebnis lyrisch. „Sieben Wochen meines Lebens war ich reich“, schrieb Brecht in „Zeit meines Reichtums“. Und weiter über sein Haus: „Ich hatte es mehr Wochen betrachtet, als ich es bewohnte… Jeder Raum anders und jeder der Beste.“
Wanderung