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Vom Aussterben bedroht: Das Lechroanische

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Vom Aussterben bedroht: Das Lechroanische

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    Franziska Ostner sammelt Thaininger Begriffe und ist Expertin für die Wolfgangs-Kirche, durch die sie auf Wunsch führt. Foto: Ulrike Reschke
    Franziska Ostner sammelt Thaininger Begriffe und ist Expertin für die Wolfgangs-Kirche, durch die sie auf Wunsch führt. Foto: Ulrike Reschke Foto: Ulrike Reschke

    Der Lechroanerische sei ein besonders urtümlicher und eigenständiger Dialekt, sagte Helmut Glatz vom Autorenkreis - nicht wie allgemein angenommen eine Mischung aus Schwäbisch-Alemannisch und Bayerisch. Gertrud Töpfer, 1. Vorsitzende des Heimatvereins Thaining, bezeichnet Mundart als Kulturgut. Otto Stedele, der in Obermühlhausen geboren und aufgewachsen ist, bezeichnete das Lechroanerische mit Elementen aus dem Keltischen und Lateinischen als "aussterbenden Bauerndialekt": "Schließlich sterben die kleinen Bauern und Handwerker mehr und mehr aus."

    Das markante dentale L

    Der Lechrain gehöre seit dem sechsten Jahrhundert zu Bayern, eine Sprach-Identitätskrise zwischen Bayerisch und Schwäbisch sei demnach fiktiv. An der Aussprache erkenne er, ob jemand ein echter

    Regelmäßig veröffentlichte Franziska Ostner ihre Forschungsergebnisse auf Bitten der Heimatvereins-Vorsitzenden Gertrud Töpfer im Thaininger Heimatboten. "Ich hab das nicht wissenschaftlich aufgeschrieben", erklärte sie zu der selbst entwickelten Laut-Notierung. Begriffe, die sie von Fanny Stork "bekam", überprüfte sie bei Fanny Vogel, um zu sehen, ob sie allgemein im Dorf gebräuchlich sind. Zusammen mit ihr selbst bewahren "die drei Fannys" die Reste der Sprache. Beim Alten Wirt trug

    Viele lustige Begebenheiten regten zum Lachen an, während die Geschichte vom "Mariandl" nachdenklich stimmte. Das Mariandl, unehelich geboren, lebte von 1847 bis 1931 in Thaining. Sie bewohnte eines der beiden Armenhäuser im Dorf und war, als sie nicht mehr arbeiten konnte, bei den Grundbesitzern in "Umkost", die sie tageweise zu verköstigen hatten. Bei einem Mundarttest "für Thaininger, die sich dafür halten oder die es werden wollen" waren die Zuhörer gefordert. Ergebnis: Es waren kaum Original-Thaininger zugegen, aber viele, die Freude am Erhalt der Mundart als Kulturgut haben. (res)

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