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Verkehr: Weiß-blau von Landsberg nach Augsburg

Verkehr

Weiß-blau von Landsberg nach Augsburg

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    Ab 9. Dezember übernimmt die Bayerische Regiobahn unter anderem die Strecke von Landsberg nach Augsburg.
    Ab 9. Dezember übernimmt die Bayerische Regiobahn unter anderem die Strecke von Landsberg nach Augsburg.

    Für die DB-Regio ist der Zug hier abgefahren: Ab 9. Dezember wird das Streckennetz zwischen Augsburg und Landsberg sowie

    Nichts ändert sich, werden Morgenmuffel feststellen, die im Pendelzug vom Lechfeld, aus Schwabmünchen oder Bobingen einfach nach Augsburg der Arbeit entgegeneilen wollen: Die Abfahrt bleibt an denselben Bahnsteigen und die Zeiten ändern sich zum Fahrplanwechsel im Dezember um wenige Minuten, so wie sie immer leicht variieren. Auch die alten Fahrscheine bleiben – egal, ob von der DB oder dem AVV. Die BRB wird Dienst tun wie gewohnt.

    Alles ändert sich, sagen jedoch Eisenbahnfreunde. Allgäu-Ausflügler und Fenstergucker könnten sich auf größere Panoramascheiben freuen. Kommunikative Menschen würden auf noch freundlichere Zugbegleiter stoßen. Technikbegeisterte könnten die neuesten Zugmodelle Coradia LINT vom Hersteller Alstom erleben. Das seien sehr helle, niederflurige, klimatisierte Züge mit genügend Platz für Kinderwagen, Fahrräder und Rollstuhlfahrer – ganz barrierefrei.

    Wie behindertengerecht die neuen Fahrzeuge ausgestattet sind, führte die BRB vor Kurzem am Augsburger Hauptbahnhof vor. Die Züge verfügen unter anderem über eine Vielzahl von Haltemöglichkeiten im gesamten Fahrzeugbereich, einen exklusiven, von den Fahrradstellplätzen getrennten Bereich für Rollstuhlfahrer und separate Sitze für deren Begleiter, Lichtgitterschranken in den Einstiegsbereichen und WCs mit 360-Grad-Bewegungsfreiheit für Rollstuhlfahrer.

    Monitore werden die Anschlussmöglichkeiten an den nächsten Bahnhöfen in Echtzeit anzeigen. Zudem verspricht die BRB mehr Pünktlichkeit und größte Sauberkeit. Jede Nacht würden die neuen Züge gereinigt.

    Alle Fahrscheine der DB gelten weiterhin. Auch die Bahncard wird akzeptiert. Wahlweise kommen noch eigene Angebote hinzu. Für Pendler und Vielfahrer will die BRB voraussichtlich ab Dezember ein kosteninteressantes eigenes Abo anbieten, kündigt Pressesprecher Christopher Raabe an. Auch mit einem Tagesticket im eigenen Netz wirbt die BRB. Es ist drei Euro billiger als das Bayern-Ticket der

    Zu diesem Netz gehören auch die Strecken von Augsburg über den Ammersee nach Weilheim und Schongau oder die Paartalbahn von Augsburg nach Ingolstadt und weiter nach Eichstätt. Die BRB setzt vor allem auch auf Ausflügler nach Oberbayern und ins Allgäu: Wanderfreund muss man auch sein, wenn man sich die derzeit im Bahnhof Bobingen geparkten Züge anschaut: Sie sind ganz schön lang. Klar, sagt die BRB, man wolle ja auch viele Sitzplätze bieten. Je nach Verbindung 120 bis 282, um genau zu sein. Sechs Millionen Fahrgäste wolle sie pro Jahr auf den hinzugekommenen 200 Kilometern befördern.

    Warum sich überhaupt etwas ändert, hat mit der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) zu tun. Das in München ansässige Unternehmen ist der Aufgabenträger für den Schienenpersonennahverkehr in Bayern. Bei seiner europaweiten Ausschreibung hatte sich die Bayerische Regiobahn unter anderem gegen die DB als Mitbewerber durchgesetzt. Entsprechend enttäuscht reagierte die DB Regio Allgäu-Schwaben. Von dem Verlust der Strecke seien rund 100 Arbeitsplätze betroffen, bedauert sie.

    Der Zuschlag an die BRB heißt konkret: Sie übernimmt für die nächsten zwölf Jahre das Streckennetz „Augsburg 1“. Der Betriebsstart erfolgt in den frühen Morgenstunden am 9. Dezember, pünktlich zum allgemeinen Fahrplanwechsel. Testfahrten mit den neuen Zügen finden schon seit einigen Monaten statt. Ab 12. November übernimmt die BRB im Auftrag der DB bereits einzelne Fahrten im Fahrgastbetrieb, um den Übergang nahtlos zu organisieren.

    Die BRB ist wie ihre Schwesterfirmen Bayerische Oberlandbahn und Meridian ein Unternehmen des französischen Eisenbahnkonzerns transdev.

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