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Verkehr: Tempo 30 oder nur für Anlieger?

Verkehr

Tempo 30 oder nur für Anlieger?

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    Das Thema Verkehr beschäftigt einige Anwohner in der Vilgertshofer Straße in Issing.
    Das Thema Verkehr beschäftigt einige Anwohner in der Vilgertshofer Straße in Issing. Foto: Julian Leitenstorfer

    Die Anwohner der Vilgertshofer Straße in Issing haben an den Gemeinderat den Antrag gestellt, über eine „Zone 30“ nachzudenken. Außerdem wünschen sie, dass ein vor einiger Zeit entferntes Verbotsschild wieder aufgestellt wird. Zu viele Fahrzeuge würden oftmals zu schnell aus dem Ort heraus auf die Staatsstraße 2057 fahren und umgekehrt. Damit erspare sich mancher Autofahrer einen Umweg, sind die Anwohner überzeugt. Sie wollen die Situation so aber nicht länger hinnehmen.

    „Leider hat besonders in den letzten Jahren der Verkehr in dieser beruhigten Zone extrem zugenommen und die Straße wird von sehr vielen „Nicht-Anliegern“ zur Durchfahrt genutzt, obwohl die eigentliche Verbindung zur Umgehungsstraße über die Reichlinger Straße nur unwesentlich von unserer Straße entfernt ist“, heißt es im Antrag, den 18 Anwohner unterschrieben haben.

    Bereits in der Sitzung vom 7. Dezember lag dem Gemeinderat dieser Antrag vor. Das Gremium vertagte die Entscheidung allerdings, um erst einmal in Erfahrung zu bringen, ob eine Widmung als „Anliegerstraße“ im Straßenkataster eingetragen ist. Wie Bürgermeister Dr. Albert Thurner dem Gemeinderat in der jüngsten Sitzung mitteilte, gebe es keinerlei Eintragungen hinsichtlich Vilgertshofer Straße. Die Anwohner allerdings, von denen einige die Diskussion am Sitzungsabend mitverfolgten, sind der Meinung, die Straße sei, „seit wir zurückdenken können“, für Kraftfahrzeuge mittels Verkehrszeichen gesperrt, mit der Zusatzbeschilderung „Anlieger frei“.

    Bereits im Jahr 2002 hatten die Anwohner einen Antrag auf vollständige Beschilderung als „Anliegerstraße“ gestellt. Damals lehnte das Gremium den Antrag mit der Begründung ab, dass für eine solche Widmung seitens der Bürger grundsätzlich kein Anspruch bestehe und man Bezugsfälle befürchte. Allerdings stand wohl damals schon ein Verbotsschild am Ortseingang, das nach Ansicht der damaligen Volksvertreter noch aufgestellt bleiben sollte, „um nicht ortsansässige Verkehrsteilnehmer auf die Haupteinfallstraßen zu verweisen“.

    Ähnlich sieht der Gemeinderat den Sachverhalt auch jetzt. „Viel geändert hat sich seither nicht an der örtlichen Situation“, sagte Bürgermeister Thurner. „Es gab nie einen Anspruch auf eine Anliegerstraße“, meinte Mick Kratzeisen als Erklärung dafür, warum ein zweites Schild am anderen Ende der Straße aus Richtung Reichlinger Straße vor Jahren entfernt wurde. „Es war natürlich inkonsequent, nicht beide Schilder zu entfernen“, sagte er weiter. Unabhängig davon scheine das vorhandene Schild seine Wirkung zu verfehlen, weil trotzdem Autofahrer von der Staatsstraße aus in die Vilgertshofer Straße einfahren.

    Markus Müller ergänzte: „Fakt ist: Egal, was wir machen, es wird deshalb kein Auto weniger durchfahren. Außer wir machen die Straße ganz zu.“ Das freilich wollen weder die Anwohner noch der Gemeinderat. Anton Schmid verwies auf die Geschäftsordnung der Gemeinde, die „ganz klar sagt, wenn es keine Veränderung zum vorhergehenden Beschluss gibt, hat der Beschluss Bestand“. Franz Erhard meinte, die Straße könne durchaus als Anliegerstraße gewidmet werden. „Die Schilder da draußen waren nicht verkehrt.“ Auch Albert Thurner glaubt, dass das noch vorhandene Schild an der Einmündung aus Richtung Staatsstraße „gut für das Verkehrsverhalten der Leute sei“. Eine Entscheidung darüber, was schlussendlich mit der Vilgertshofer Straße geschehen soll, traf das Gremium auch in der letzten Sitzung des Jahres nicht. Allerdings kam man überein, im kommenden Jahr eine Verkehrszählung in der Vilgertshofer Straße durchzuführen. Dann werde man erneut beratschlagen.

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