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Utting: Utting setzt auf eine eigene Corona-Teststation

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Utting setzt auf eine eigene Corona-Teststation

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    Die Uttinger sollen vor Ort einen Corona-Schnelltest machen können. Im Bild lässt sich Bürgermeister Florian Hoffmann von Michael Kuriat testen, der schon seit geraumer Zeit Erfahrungen mit einer Teststation in Leipzig sammelt. Initiator für das Uttinger Leuchtturmprojekt ist SPD-Gemeinderat Helmut Schiller (im Hintergrund).
    Die Uttinger sollen vor Ort einen Corona-Schnelltest machen können. Im Bild lässt sich Bürgermeister Florian Hoffmann von Michael Kuriat testen, der schon seit geraumer Zeit Erfahrungen mit einer Teststation in Leipzig sammelt. Initiator für das Uttinger Leuchtturmprojekt ist SPD-Gemeinderat Helmut Schiller (im Hintergrund). Foto: Julian Leitenstorfer

    Testen, testen, testen – gebetsmühlenartig sind diese Worte in sämtlichen Medien zu hören oder zu lesen. Dass das eine gute Strategie sein könnte, einen schnelleren Weg aus der Corona-Pandemie und damit auch aus dem Lockdown zu finden, das glaubt auch der Uttinger Gemeinderat Helmut Schiller (SPD). Deshalb hat er die Initiative ergriffen und möchte in Utting eine Corona-Teststation für seine Mitbürger ins Leben rufen. Gemeinderat und Verwaltung in Utting ziehen mit ihm an einem Strang.

    So stehen die Zeichen gut, dass schon in wenigen Tagen in den Räumen der evangelischen Kirche Utting eine Schnellteststation eröffnet wird. Mitstreiter hat Schiller zu Genüge. Darunter Michael Kuriat aus Utting, der in Leipzig bereits eine solche Station betreibt, und Gemeinderat und Nikolaus Högenauer (GAL). Vor der jüngsten Gemeinderatssitzung am Donnerstag demonstrierte Kuriat anschaulich, wie so eine Station funktioniert, indem er alle Gemeinderatsmitglieder samt Bürgermeister Florian Hoffmann, Geschäftsstellenleiter Florian Zarbo und die Vertreter der Presse testete. Nur 15 Minuten dauerte es, bis jeder sein Ergebnis vorliegen hatte – alle negativ.

    Der Corona-Gurgeltest soll auch bald in Utting zum Einsatz kommen.
    Der Corona-Gurgeltest soll auch bald in Utting zum Einsatz kommen. Foto: Julian Leitenstorfer

    Erst in der vergangenen Woche stellte Helmut Schiller seine Idee im Gemeinderat vor, die in ihm während etlicher Gespräche mit seinem Nachbarn Dr. Wolfram Riedel (ein Biologe) gereift war. Beide waren und sind, wie Schiller im Gespräch mit dem Landsberger Tagblatt sagt, fest davon überzeugt, dass nur mit ausreichenden Tests dafür gesorgt werden kann, „dass wir wieder ein einigermaßen unbeschwertes Leben führen können“. Kaum war die Idee in die Öffentlichkeit getragen, bildete sich ein Arbeitskreis Coronatestzentrum Utting, dem sich auch Högenauer anschloss. Der wiederum ist mit Michael Kuriat befreundet, den der Arbeitskreis als Experten für die Idee gewinnen konnte.

    „Wir haben auch die Uttinger Apotheken an Bord sowie einige Ärzte“, berichtete Schiller dem Gemeinderat. Die seien es auch, die die Verantwortung für die Durchführung der Schnelltests tragen, betonte er. Er, seine Mitstreiter und die Gemeinde Utting seien lediglich die Initiatoren beziehungsweise Unterstützer. Sie stünden mit weiteren ehrenamtlichen Kräften zur Verfügung, um beispielsweise bürokratischen Aufgaben wie die Ausgabe der Einverständniserklärungen zur Testdurchführung und Ähnliches zu übernehmen. Immer wieder betonte Schiller auch, dass es sich bei der Schnellteststation in Utting nicht um eine Außenstelle des Pandemiezentrums in Penzing handle.

    „Wir wollen einfach Eigeninitiative ergreifen, um beim Thema Testen einen guten Schritt voranzukommen.“ Angeboten werden soll jede Art von Test, die derzeit auf dem Markt verfügbar ist. „Auch die PCR-Tests, die von einem Labor ausgewertet werden“, so Michael Kuriat. Man wolle alles anbieten, wobei pro Bürger und Woche ein Schnelltest kostenfrei sein werde, wie nach der jüngsten Ministerpräsidentenkonferenz angekündigt wurde.

    Die Gemeinde Utting bezuschusst die Corona-Teststation

    Mit einem Budget in Höhe von 3000 Euro wird die Gemeinde Utting das Projekt unterstützen und übernimmt zudem die Schirmherrschaft – das beschloss der Gemeinderat einstimmig. Von diesem Geld sollen beispielsweise Infoflyer für alle Uttinger Haushalte erstellt werden. Verwaltet werden soll dieses Budget von Nikolaus Högenauer, seines Zeichens Jurist.

    Bürgermeister Florian Hoffmann betonte, er sei stolz, dass in seiner Gemeinde eine solche Aktion ins Leben gerufen werde, die hoffentlich Leuchtturmfunktion für andere Gemeinden im Landkreis habe. In diesem Zusammenhang übte er deutliche Kritik an der Informationspolitik von Landrat Thomas Eichinger (CSU). „Wir sind der einzige Landkreis in Oberbayern, in dem sich der Landrat weigert, die Inzidenzzahlen für jede Gemeinde bekannt zu geben. Das stört mich massiv.“ Er werde dieses Thema auch in der nächsten Bürgermeisterdienstbesprechung wieder ansprechen, „auch wenn der Landrat es nicht hören will“.

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