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Utting: Utting bereitet sich auf eine große Feier in 2022 vor

Utting

Utting bereitet sich auf eine große Feier in 2022 vor

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    900 Jahre Utting sollen 2022 gefeiert werden – unter anderem auch mit einem neuen Häuserbuch. Das Bild zeigt die historische Häuserzeile am Dorfbrunnen mit Blick in die Mühlbachstraße.
    900 Jahre Utting sollen 2022 gefeiert werden – unter anderem auch mit einem neuen Häuserbuch. Das Bild zeigt die historische Häuserzeile am Dorfbrunnen mit Blick in die Mühlbachstraße. Foto: Julian Leitenstorfer/Archiv

    Momentan ist an größere Veranstaltungen angesichts gestiegener Corona-Fallzahlen nicht zu denken. Doch das hält in Utting nicht davon ab, für künftige Zeiten zu planen: Für 2022 plant die Gemeinde eine große Veranstaltung. 900 Jahre wird es dann her sein, dass der Ortsname Utting genannt wurde. Der Höhepunkt der Feierlichkeiten, die bereits mit dem Christkindlmarkt 2021 beginnen sollen, soll das lange Wochenende vom 1. bis 4. Juli 2022 sein. Das gab der Uttinger Bürgermeister Florian Hoffmann auf Nachfrage des LT jetzt bekannt.

    Ein Festausschuss, bestehend aus acht Mitgliedern, sei bereits aktiv und gestalte derzeit den groben Rahmen für das Jubiläumsjahr. „Festzelt und Bands müssen rechtzeitig gebucht werden“, so der Bürgermeister. Fest stehe auch, dass der Kreisseniorennachmittag am 4. Juli in Utting stattfinden soll.

    Der Ort ist älter als die Urkunden belegen

    Die 900-Jahr-Feier nimmt Bezug auf die älteste bekannte Nennung Uttings im Jahr 1122 in einer Urkunde, in der ein Meingoz von Utingen als Zeuge aufgeführt ist. Damit ist Utting im Vergleich mit den Nachbarorten relativ spät belegt. Schondorf wird bereits 740 genannt, Holzhausen 776, Finning hat vor zwei Jahren eine 1200-Jahr-Feier abgehalten und der älteste schriftliche Nachweis von Dießen stammt aus der Mitte des 11. Jahrhunderts. Dennoch ist Utting als Siedlung deutlich älter als 900 Jahre, so weisen Reihengräberfunde westlich des Ortes darauf hin, dass hier schon im 6. und 7. Jahrhundert Menschen lebten. Im späten Mittelalter (1356 und 1410) wird Utting sogar als „Markt“ bezeichnet.

    Aber nicht nur der Festausschuss der Gemeinde hat seine Arbeit bereits aufgenommen, auch der Verein „Füreinander“ will einen Beitrag zum 900. Jubiläum der Gemeinde leisten, indem er Uttings Häuser ihre Geschichten erzählen lässt. „Die aktiven Mitglieder des Vereins ,Füreinander’ wurden sowohl in den zehn Jahren der Seniorenarbeit als auch durch den Männerstammtisch ,Alte Uttinger’ im Bürgertreff immer wieder reich mit Geschichten aus dem Dorf beschenkt. Die Weitergabe an die Nachfahren und der Erhalt dieses Wissens ist dem Verein ein großes Anliegen“, heißt es dazu in einer Pressemitteilung.

    Der große Wissensschatz des verstorbenen Hermann Menter

    Im April 2019 organisierte der Verein zum Freiwilligentag des Landkreises eine Veranstaltung unter dem Titel „Uttinger Dorfgeschichten“. Der Vortrag von Hermann Menter, Gottfried Drexel und Erwin Widemann, der auf die letzten 400 Jahre zurückgriff, stieß dabei auf sehr große Resonanz.

    „Für Hermann Menter war es die letzte Möglichkeit, uns an seinem unglaublichen Wissensschatz über die Dorfgeschichte teilhaben zu lassen. Er starb im Mai 2019 mit dem Wunsch, dieses Wissen zu erhalten und weiterzugeben“, heißt es in der Mitteilung weiter. Menter habe dem Verein einen kleinen Grundstock für die weitere Arbeit an diesem Thema hinterlassen. So unterstütze der Verein „Füreinander“ nun eine Arbeitsgruppe, um das vorhandene Wissen und weitere Geschichten und Fotos für eine Dorfchronik zu sammeln und zu veröffentlichen. Das gemeinsame Ziel sei der Aufbau eines Dorfarchivs mit der Beteiligung möglichst vieler Bürger.

    Fotografien, Baupläne und Anekdoten sind gesucht

    Daher sind jetzt alle Hauseigentümer wie Hausbewohner und deren Familienmitglieder aufgerufen, die Geschichten ihres Hauses zu erforschen. „Es wäre schön, wenn möglichst viele Familienmitglieder – ob jung oder alt – an diesem spannenden Detektivspiel mitwirken“, wünscht sich der Verein.

    Es gehe um die Wertschätzung der Gebäude, ihrer Erbauer und ihrer Eigentümer und Bewohner im Wandel der Zeit. Gibt es alte Baupläne, Fotografien, Historisches, Aktuelles oder Anekdoten? Die Häuser erzählen viele Geschichten: Wer hat dort wie gelebt, was wurde gefeiert, wer oder was betrauert? Ein erstes Häuser-Fotobuch stellte vor mehr als 30 Jahren übrigens der inzwischen verstorbene Werner Weidacher zusammen. Dieses bildete die historischen Anwesen der Bauern, Fischer und Häuslersleute in Utting ab.

    Wer auch eine Geschichte zu erzählen weiß, der kann sich wenden an: Barbara Schiller, Telefon 08806/ 7728, Erwin Widemann, Telefon 08806/7552 oder Harry Sternberg unter der Telefonnummer 08806/2706 oder per E-Mail an raumb1@web.de.

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