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Utting: Ein neuer Funkmast am Seeholz

Utting

Ein neuer Funkmast am Seeholz

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    Im Bereich zwischen dem südlichen Ende von Holzhausen und dem nahen Naturschutzgebiet Seeholz möchte die Telekom einen neuen, 40 Meter hohen Mobilfunkmasten aufstellen.
    Im Bereich zwischen dem südlichen Ende von Holzhausen und dem nahen Naturschutzgebiet Seeholz möchte die Telekom einen neuen, 40 Meter hohen Mobilfunkmasten aufstellen.

    Die Deutsche Telekom will zwei neue Mobilfunkstationen in Utting aufstellen. Grund dafür ist die von der Politik geforderte Versorgung der Bahnlinien insbesondere mit Datendiensten, wie die Telekom in einem Schreiben an die Gemeinde mitteilte. Wie in der Uttinger Gemeinderatssitzung bekannt gegeben wurde, will die Telekom in Utting zwei Masten mit GSM/UMTS- und LTE-Technik aufstellen.

    Eine computergesteuerte Netzplanung erstellt

    Für das Gemeindegebiet habe das Unternehmen nun eine computergestützte Netzplanung erstellt, berichtete Bürgermeister Josef Lutzenberger. Daraus hätten sich zwei Suchkreise ergeben, in denen Basisstationen errichtet werden sollen. Einer davon liege im Grenzbereich zu Dießen, sodass beide Kommunen sich mit diesem Standort beschäftigen müssen. Konkret liege dieser Bereich am südlichen Ortsende von Holzhausen Richtung Seeholz, also ganz in der Nähe des dortigen Naturschutzgebietes. Laut Telekom solle dort ein 40 Meter hoher Mast aufgestellt werden.

    Der zweite Suchkreis liegt unterhalb der Bahnlinie auf Höhe des Dyckerhoffgeländes, wo auf einem Dachstandort ein 20 Meter hoher Aufbau erfolgen soll. Innerhalb der Suchkreise könne die Gemeinde Standorte vorschlagen und so laut Telekom „ihre eigenen Interessen und Gesichtspunkte“ einbringen. Da sich Orte für Basisstationen in ein Netz funktional einfügen müssen, könne die Gemeinde jedoch keine völlig anderen Standorte vorschlagen.

    Höher als die Bäume

    Die Gemeinderäte zeigten jedoch Bedenken vor allem gegen den Mast am Seeholz. So äußerte Florian Münzer (GAL) seinen Unmut darüber, dass der 40 Meter hohe Mast beim Seeholz höher als die Bäume sein werde und über sie hinausragen würde. Er plädierte für Gespräche der Gemeinde mit der Telekom. Claudia Sauter (CSU) sah es dagegen als kleineres Übel an, wenn der Mast im Wald stehen würde, als in der freien Fläche.

    Patrick Schneider (GAL) hielt es für wichtig, dass der Mast sowohl Abstand vom Seeholz, als auch von der Bebauung habe. Die Gemeinderäte verständigten sich darauf, sich nicht zur Standortsuche gegenüber der Telekom zu äußern. Das Unternehmen werde, so Lutzenberger weiter, die Mietverträge mit den Eigentümern abschließen, die Gemeinde jedoch darüber informieren.

    Vor über zehn Jahren eine Bürgerinitiative gegründet

    Was die Mobilfunktechnik betrifft, zeigten sich Uttinger Bürger in den vergangenen Jahren durchaus streitbar. So gründete sich vor über zehn Jahren sogar eine Bürgerinitiative „Schutz vor Mobilfunk in Utting“. Die Mitglieder hatten sich hartnäckig dafür eingesetzt, dass eine Mobilfunkantenne auf dem ehemaligen Seefelder Hof in Utting im vergangenen Jahr wieder abgebaut werden musste.

    Wie sensibel Anwohner einer solchen Anlage auf deren Betrieb reagierten, zeigen die Maßnahmen, mit denen sich Nachbarn in der Umgebung der Antenne zu schützen suchten. So klagten einige Bewohner über körperliche Beschwerden wie Kopfschmerzen und sogar Herzrhythmusstörungen. All das trat offenbar auf, nachdem die Antennenanlage nach ihrer Installation im Jahr 1999 mehrfach nachgerüstet worden war. Die gesundheitlichen Beeinträchtigungen wurden dann auch daran festgemacht. Es gab sogar Hausbesitzer im Umfeld, die sich mittels Kupfergitter oder einem speziellen Hausanstrich gegen die elektromagnetische Strahlung schützen wollten. In der ersten Jahreshälfte 2018 zeigte das Engagement dann den erhofften Erfolg: Der Betreiber baute die Sendeanlage ab, nachdem er sie schon zuvor abgeschaltet hatte. Der Vertrag wäre eigentlich noch bis zum Jahr 2024 gelaufen.

    Auch 5 G tut sich in Utting schwer

    Und auch die neueste Mobilfunkgeneration, kurz 5 G genannt, tut sich in der Ammerseegemeinde schwer. So scheiterte erst im August ein Wunsch eines Antragstellers, der gefordert hatte, die Gemeinde solle eine kommunale Richtlinie für den Netzausbau in Utting zu erlassen. Nur im Europarecht gäbe es Richtlinien, so die Begründung der Verwaltung, die von den EU-Mitgliedstaaten erst in nationales Recht umgewandelt werden müssten.

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