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Utting: Bürger in Utting wollen über 5G-Mobilfunk informiert werden

Utting

Bürger in Utting wollen über 5G-Mobilfunk informiert werden

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    Das Thema 5G beschäftigt einige Menschen in Utting.
    Das Thema 5G beschäftigt einige Menschen in Utting. Foto: Soeren Stache/dpa (Symbolbild)

    Der neue Mobilfunkstandard 5G soll in Utting Thema einer Bürgerversammlung werden. Über 300 Personen haben in der Gemeinde einen entsprechenden Antrag mit ihrer Unterschrift unterstützt. Laut Gemeindeordnung muss eine solche Bürgerversammlung abgehalten werden, wenn mindestens fünf Prozent der Einwohner dies fordern. Das dürfte – selbst wenn festgestellt werden sollte, dass nicht alle Unterzeichner Uttinger Bürger sind – gegeben sein, denn das Fünf-Prozent-Quorum würde etwa 230 Unterschriften erfordern. Wann diese aufgrund der Corona-Beschränkungen stattfinden kann, ist unklar.

    Kurz vor Weihnachten überreichten Martin Seeliger und Monica Stadler-Gulotta von der „Bürgerinitiative Ammersee-Region 5G-frei“ das Unterschriftenpaket an Bürgermeister Florian Hoffmann. „Wir haben ein sehr nettes Gespräch mit dem Bürgermeister gehabt“, berichtet Stadler-Gulotta. Man sei sich einig gewesen, dass die geforderte Bürgerversammlung stattfinden soll, sobald dies wieder möglich sei.

    Martin Seeliger (rechts) und Monica Stadler-Gulotta von der Bürgerinitiative Ammersee-Region 5G-frei haben an Bürgermeister Florian Hoffmann die Unterschriften von mehr als 300 Personen übergeben, die in Utting eine Bürgerversammlung zum Mobilfunkstandard 5G fordern.
    Martin Seeliger (rechts) und Monica Stadler-Gulotta von der Bürgerinitiative Ammersee-Region 5G-frei haben an Bürgermeister Florian Hoffmann die Unterschriften von mehr als 300 Personen übergeben, die in Utting eine Bürgerversammlung zum Mobilfunkstandard 5G fordern. Foto: Bürgerinitiative Ammersee-Region 5G-frei

    Übereinstimmung bestehe auch darüber, dass es ersatzweise kein Online-Format geben solle, sondern eine Präsenzveranstaltung. „Zur Not werden wir die Bürgerversammlung outdoor machen“, erklärte Hoffmann im Gespräch mit dem LT. Dass also noch unklar sei, wann diese Versammlung stattfinden wird, sei auch auf „volles Verständnis“ bei den Initiatoren des Antrags gestoßen. „Wir wollen auf keinen Fall ein Online-Format“, betont auch Martin Seeliger von der Bürgerinitiative. Eine solche Form würde eine direkte Diskussion um das Thema eher erschweren, glaubt er.

    Die ersten Schritte für 5G sind schon getan

    Die Einrichtung des neuen 5G-Standards hat bereits in weiten Teilen der Region begonnen. Schaut man etwa auf eine entsprechende Karte der Telekom, die die 5G-Abdeckung abbildet, erkennt man, dass 5G auch im Bereich Utting offenbar schon gegeben ist. Die vorhandenen Mobilfunkanlagen, erklärt dazu Bürgermeister Hoffmann, würden bereits technisch entsprechend verändert.

    Im Bereich zwischen dem südlichen Ende von Holzhausen und dem nahen Naturschutzgebiet Seeholz möchte die Telekom einen neuen, 40 Meter hohen Mobilfunkmasten aufstellen.
    Im Bereich zwischen dem südlichen Ende von Holzhausen und dem nahen Naturschutzgebiet Seeholz möchte die Telekom einen neuen, 40 Meter hohen Mobilfunkmasten aufstellen. Foto: Thorsten Jordan/Archiv

    Was dann folgen würde, seien die Feinstrukturen. Dafür, so Seeliger, müsste ein enges Netz neuer Funkstationen im Abstand von wenigen hundert Metern errichtet werden. Da kämen dann unter Umständen weitere Akteure ins Spiel, zum Beispiel Immobilienbesitzer, die dies auf ihren Liegenschaften zuließen. Das könnte auch die jeweilige Gemeinde sein. Wie man es damit in Utting halten will, ist laut Bürgermeister Hoffmann noch offen. „Bisher gibt es kein klares Votum, ob wir das wollen oder nicht, „von daher ist es gut, wenn wir weitere Informationen bekommen.“

    Die Bürgerinitiative fragt sich, ob 5G überhaupt notwendig ist

    Gerade im Hinblick auf diese Feinstrukturen, so Monica Stadler-Gulotta, wolle man informieren, „damit nicht an uns vorbeiinstalliert wird“. Daneben gehe es der 5G-skeptischen Bürgerinitiative auch darum, zu hinterfragen, ob 5G überhaupt notwendig sei. So stimme es einfach nicht, sagt Stadler-Gulotta mit Verweis auf die Telekom, dass man diesen Mobilfunkstandard für autonomes Fahren brauche. Ebenso wenig sei 5G nötig, eine bislang unzureichende Mobilfunkverbindung zu verbessern: „Das liegt nur an der schlechten Ausbreitung von 4G“, sagt sie. Sie betont auch: „Wir sind keine Digitalgegner, aber wir wollen nicht, dass 5G ungeprüft flächendeckend auf die Menschen ausgestreut wird.“

    Von entsprechenden Ausbauaktivitäten in Utting weiß Bürgermeister Hoffmann bislang nichts. Er gehe davon aus, dass die Telekommunikationsanbieter erst einmal die Großstädte im Blick haben.

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