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Unterdießen: Wer will den Dorfladen in Unterdießen pachten?

Unterdießen

Wer will den Dorfladen in Unterdießen pachten?

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    Mehr als 30 Jahre lang haben Benedikt und Monika Wörishofer im Dorfladen in Unterdießen alles angeboten, was man zum Leben braucht. Bürgermeister Alexander Enthofer (links) und die Gemeinde sind auf der Suche nach einem neuen Pächter.
    Mehr als 30 Jahre lang haben Benedikt und Monika Wörishofer im Dorfladen in Unterdießen alles angeboten, was man zum Leben braucht. Bürgermeister Alexander Enthofer (links) und die Gemeinde sind auf der Suche nach einem neuen Pächter. Foto: Thorsten Jordan

    Eigentlich liegen Dorfläden voll im Trend. Nicht so in Unterdießen: Während sich andernorts Gemeinschaften bilden, um Dorfläden zu gründen und zu betreiben, findet sich in Unterdießen für den ehemaligen Edeka-Markt der Familie Wörishofer kein Pächter.

    Dabei liegt der Laden mit einer Verkaufsfläche von 300 Quadratmetern und zusätzlichem Keller als Lagerfläche zentral im Ortskern neben der Bäckerei. Neben der Familie Wörishofer ist auch die Gemeinde bemüht, einen Pächter zu finden. Doch Bürgermeister Alexander Enthofer musste vor Kurzem in einer Gemeinderatssitzung von einer weiteren Absage berichten.

    Die letzten Pächter hörten aus Altersgründen auf

    Interessiert hatte sich der CAP-Markt, so Alexander Enthofer. Jedoch zog sich der Markt nun aufgrund der räumlichen Gegebenheiten und weil die Ladenfläche zu klein sei zurück.

    Zwar sind 300 Quadratmeter, gemessen an den modernen, großen Supermärkten auf der grünen Wiese, nicht groß. Aber Monika und Benedikt Wörishofer haben dort 32 Jahre lang alles angeboten, was man zum Leben braucht, erzählen die beiden rückblickend im Gespräch mit dem LT. „Was es bei uns nicht gab, hat man auch nicht gebraucht“, schmunzelt dabei Benedikt Wörishofer (70). Das Paar betrieb den Laden in zweiter Generation und gab ihn aus Altersgründen vor zwei Jahren auf. „Der Laden lief immer gut. Wir hatten einen großen Einzugsbereich“, erinnert sich Monika Wörishofer (65). Die Kunden seien unter anderem auch aus Waal, Waalhaupten, Ellighofen, Emmenhausen, Seestall und Asch gekommen. Auch als sich im Fuchstal Supermärkte ansiedelten, habe man keine Umsatzeinbußen gehabt.

    Viele scheuen die Investitionskosten

    Neben Dingen des täglichen Lebens gab es im Dorfladen frisches Obst und Gemüse, Fleisch und Wurst, eine Bäckerei, Blumen, Hermes und Lotto. „Besonders die Metzgerei mit ihrem Fachpersonal ging sehr gut“, so Monika Wörishofer. „Alleine kann man so ein Geschäft nicht betreiben“, räumt ihr Mann ein. Insgesamt neun Personen waren dort beschäftigt, manche davon jedoch nur stundenweise oder am Wochenende.

    Der leerstehende ehemalige Dorfladen in Unterdießen.
    Der leerstehende ehemalige Dorfladen in Unterdießen. Foto: Thorsten Jordan

    Nachdem vor rund einem Jahr der Pächter, der ein Online-Geschäft mit Sportartikeln betrieben hat, aufgehört hat, stehen die Räume nun leer. Bisher gab es nur Absagen, viele scheuten die Investitionskosten, sagt Bürgermeister Enthofer. „Im Ort gibt es viel Nachfrage nach einem Markt. Vor allem ältere Herrschaften wollen keine größere Auswahl, und der Laden wäre gut erreichbar“, stellt Alexander Enthofer die Vorteile heraus – und zieht noch einen Trumpf: Bei der Ladenmiete würde die Gemeinde sogar unterstützen, damit die regionale Versorgung funktioniert und die Dorfmitte wieder mit Leben erfüllt wird. Dort gibt es momentan neben der Bäckerei lediglich einen Metzger, der jedoch nicht täglich geöffnet hat.

    Auch den Äppel-Store gibt es nicht mehr

    Auch den 2018 von Eleonore Mühlberg und Petra Schiele eröffneten Äppel-Store im ehemaligen Gasthaus Goggl gibt es seit einiger Zeit nicht mehr. Dieser ging aus einer Initiative des Obst- und Gartenbauvereins hervor. Dort gab es Äpfel und alles, was sich daraus herstellen lässt, und auch ein kleines Café. So entwickelte sich ein kleiner Treffpunkt im Ort, der jedoch leider keine Zukunft hatte, denn, wie Bürgermeister Alexander Enthofer sagt, sei die Sicherheit der Räume nicht mehr gegeben und diese seien auch nicht beheizbar. So können sie nun nicht mehr genutzt werden.

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