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Unterdießen: Unterdießens Radfahrer sind bayernweit spitze

Unterdießen

Unterdießens Radfahrer sind bayernweit spitze

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    Die Einwohner von Unterdießen haben beim Stadtradeln von allen bayerischen Kommunen die meisten Kilometer pro Person gesammelt. Im Bild von links: Werner Franz, Petra Otte, Loni Moser sowie Otto und Hedwig Fischer.
    Die Einwohner von Unterdießen haben beim Stadtradeln von allen bayerischen Kommunen die meisten Kilometer pro Person gesammelt. Im Bild von links: Werner Franz, Petra Otte, Loni Moser sowie Otto und Hedwig Fischer. Foto: Julian Leitenstorfer

    Bürgermeister Alexander Enthofer ist Fahrschullehrer, die Einwohner von Unterdießen greifen aber offensichtlich besonders gerne aufs Fahrrad zurück. Beim Stadtradeln im vergangenen Jahr belegten sie bayernweit den Spitzenplatz in einer Kategorie.

    Die Teilnehmer legten mehr als 44.500 Kilometer zurück – pro Einwohner gerechnet so viele wie in keiner anderen Gemeinde in Bayern. Wie haben die Unterdießener das geschafft? Und woher kommt die Begeisterung fürs Radfahren? Das LT hat bei Koordinator Otto Fischer nachgefragt. Das Stadtradeln fand im vergangenen Jahr über drei Wochen, von Ende Juni bis Mitte Juli, statt. Bei dem Wettbewerb geht es darum, 21 Tage lang möglichst viele Alltagswege klimafreundlich mit dem Fahrrad zurückzulegen. Auch der Landkreis Landsberg nahm mit seinen Gemeinden an der bundesweiten Kampagne teil.

    Otto Fischer koordiniert das Stadtradeln in Unterdießen

    Mit gut 44.500 zurückgelegten Kilometern landete Unterdießen im Landkreis-Ranking zwar nur auf dem fünften Rang – was allerdings mit der geringen Einwohnerzahl zusammenhängt. Pro Einwohner brachte die rund 1500 Einwohner zählende Gemeinde auf mehr als 30 Kilometer – so viele wie keine andere Kommune im Freistaat. In Unterdießen leben rund 1500 Menschen.

    Otto Fischer organisiert auch den Landsberger Silvesterlauf.
    Otto Fischer organisiert auch den Landsberger Silvesterlauf. Foto: Julian Leitenstorfer (Archivfoto)

    Otto Fischer, der auch den Silvesterlauf in Landsberg organisiert, steckt jedes Jahr viel Zeit in die Vorbereitung des Stadtradelns. Er entwirft Strecken und rührt im Vorfeld die Werbetrommel: Die Aktion wird im Gemeindeblatt angekündigt, außerdem verteilen Fischer und seine Mitstreiter in Unterdießen und den Ortsteilen Flyer. „Damit können wir die ganze Geschichte noch etwas anheizen.“

    Ein Teilnehmer kommt auf mehr als 2600 Kilometer

    Im vergangenen Sommer machten 145 Unterdießener beim Stadtradeln mit. Der jüngste Teilnehmer war laut Otto Fischer zwölf Jahre alt – nach oben sei eigentlich keine Grenze gesetzt. „Ich würde schon sagen, dass es in der Gemeinde Unterdießen besonders viele fahrradbegeisterte Menschen gibt“, sagt der 58-Jährige. Dennoch sieht er sogar noch Potenzial nach oben. „Einige Radfahrer wollen ihren Namen für den Wettbewerb nicht preisgeben und tauchen deswegen nicht in der Wertung auf.“

    Otto Fischer ist selbst passionierter Läufer und Radfahrer. Insgesamt besitzt er fünf verschiedene Räder – darunter ein Rennrad, ein Tourenrad und ein Mountainbike. „Im Sommer komme ich schon auf rund 2500 Kilometer im Monat“, sagt er.

    Der Landkreis Landsberg eignet sich für ausgiebige Radtouren

    Die größte Strecke während des Unterdießener Stadtradelns legte allerdings Werner Franz zurück: Satte 2666 Kilometer hat der 64-Jährige in nur drei Wochen gesammelt. „Ich bin eigentlich das ganze Jahr mit dem Rad unterwegs“, sagt er.

    Vor seinem Ruhestand fuhr Franz 26 Jahre lang mit dem Fahrrad zur Arbeit – rund 200000 Kilometer kamen so zusammen (LT berichtete). Werner Franz sei schon immer umweltbewusst gewesen. Wie er betont, ließe sich „nahezu alles“ auf zwei Rädern erledigen. „Dazu macht es auch noch Spaß, man erlebt viel und ist in der Natur.“

    Werner und Rita Franz sind begeisterte Radfahrer. Bevor Werner Franz in den Ruhestand ging, legte er über 200.000 Kilometer auf dem Weg zur Arbeit und nach Hause zurück.
    Werner und Rita Franz sind begeisterte Radfahrer. Bevor Werner Franz in den Ruhestand ging, legte er über 200.000 Kilometer auf dem Weg zur Arbeit und nach Hause zurück. Foto: Julian Leitenstorfer (Archivfoto)

    Für Otto Fischer ist der Landkreis Landsberg prädestiniert für ausgiebige Radtouren. „Wir sind landschaftlich vorne dabei. Besonders schön ist es natürlich am Lech entlang.“ Das Radwegnetz sei allerdings noch ausbaufähig: „Es wird aber schon einiges vorangetrieben.“ Und das sei gut so: Radfahren helfe dabei, fit und gesund zu bleiben und schone die Umwelt.

    Die Gemeinschaft steht im Vordergrund

    Aber auch ein anderer Aspekt ist für Otto Fischer bei der Aktion Stadtradeln wichtig: Gemeinsam in die Pedale zu treten, verbinde die Dorfbevölkerung. „In den drei Wochen steht die Gemeinschaft im Vordergrund. Der Alltag ist oft zu sehr von Arbeitshektik geprägt. Da bleibt oft gar keine Zeit, sich zu unterhalten.“

    Daher achtet er auch bei der Auswahl der Touren, die zwischen 30 und 60 Kilometer lang sind und an denen bis zu 30 Unterdießener teilnehmen, dass genug Zeit zum Plaudern bleibt. Oft wird als Ziel ein Gasthaus oder ein Biergarten ausgewählt. Laut Otto Fischer sind beispielsweise der Metzgerwirt in Hurlach oder die Mooshütte bei Kaufbeuren beliebte Ziele bei den Radlern.

    Beim Stadtradeln geht es auch ums Gewinnen

    Viele von ihnen seien auch nach dem Wettbewerb fleißig weitergeradelt. Für den Spätsommer und Herbst sei zudem ein Wanderprogramm auf die Beine gestellt worden. „Man muss immer dranbleiben. Sonst fällt wieder alles auseinander“, betont Otto Fischer. Für das kommende Stadtradeln hat er einige Pläne im Kopf – und möchte wieder so erfolgreich wie möglich sein. „Es geht uns auch ums Gewinnen. Das ist schließlich der Anreiz im Sport.“

    Bürgermeister Alexander Enthofer nutzt bei Wegen innerhalb von Unterdießen übrigens auch das Rad, berichtet er auf Nachfrage des Landsberger Tagblatts.

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