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Unterdießen: Ein Dorfgemeinschaftshaus für Unterdießen

Unterdießen

Ein Dorfgemeinschaftshaus für Unterdießen

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    Das ehemalige Wirtshaus Goggl in Unterdießen soll zum Dorfgemeinschaftshaus umgebaut werden. Es gibt Kritik an den Plänen der Gemeinde. 
    Das ehemalige Wirtshaus Goggl in Unterdießen soll zum Dorfgemeinschaftshaus umgebaut werden. Es gibt Kritik an den Plänen der Gemeinde.  Foto: Thorsten Jordan

    Ein Dorfgemeinschaftshaus soll in der Mitte von Unterdießen entstehen. Die Gemeinde plant, das ehemalige Wirtshaus Goggl abzureißen, in der angrenzenden Mehrzweckhalle ein paar Änderungen vorzunehmen und eventuell ein Musikerheim angrenzend an das Ensemble zu errichten. „Das sind die groben Planungen, die sich aus Gesprächen mit den Vertretern der örtlichen Vereine und den Gemeinderatsmitgliedern ergeben haben“, sagt Unterdießens Bürgermeister Alexander Enthofer zu dem Vorhaben. Aber nicht jeder in der Gemeinde ist glücklich mit den vorgestellten Planungen.

    Planungen über die Köpfe der Bürger hinweg?

    Eleonore Mühlberg etwa, die im ehemaligen Goggl ein kleines Lädchen initiiert hat, in dem ausgesuchte Produkte kleiner Manufakturen verkauft werden und an das sich ein Café angegliedert hat, sieht es als eine Art Dorftreffpunkt (LT berichtete). Mühlberg, Vorsitzende des Obst- und Gartenbauvereins Unterdießen, sieht die aktuellen Pläne für das Dorfgemeinschaftshaus mit gemischten Gefühlen.

    Sie wünscht sich mit ihren Mitstreitern ein Dorfgemeinschaftshaus, das sich an den Bedürfnissen der Bürger orientiert, lebendig und zukunftsorientiert ist und „auf das wir alle stolz sein können“. Sie sei enttäuscht von der Art, wie „über die Köpfe der Leute hinweg hier ein Projekt vorangetrieben wird, das nicht ausgegoren ist“, sagt sie im Gespräch mit unserer Zeitung. Mit rund 20 Bürgern hat Eleonore Mühlberg in einer Ideenwerkstatt Vorschläge gesammelt, wie das Dorfgemeinschaftshaus in Unterdießen aussehen könnte.

    Von der Gemeinde geplant sind Räume für die Schützen, den Wiesbachchor, die Jugend, die Veteranen und auch für das Mutter-Kind-Turnen sollen entstehen. Dazu sehen die Planungen vor, Räume zu schaffen, die für Vereinsaktivitäten und andere Veranstaltungen genutzt werden können.

    Das Büro des Bürgermeisters könnte dort auch unterkommen

    Selbst die Möglichkeit, das Büro des Bürgermeisters in das Dorfgemeinschaftshaus zu verlegen, wird offengehalten. „Das ist sinnvoll, damit keine Räume ungenutzt oder wenig genutzt bleiben“, argumentiert der Bürgermeister. Dass damit Fördergelder verloren gehen könnten, sei ihm durchaus bewusst. Er sei davon überzeugt, dass das Projekt, das derzeit mit rund 3,5 Millionen Euro Kosten veranschlagt wird, nur dann in der Bevölkerung auf Akzeptanz stoßen könne, wenn die Räume auch effizient genutzt würden. „Wir wollen das so aufziehen, dass eine mehrgleisige Nutzung möglich ist.“

    Erst auf ihr Drängen hin sei beispielsweise ein Raum für die Jugend in die Planungen mit aufgenommen worden, sagt die 58-Jährige. „Wir haben hier die einmalige Chance, einen echten Dorfmittelpunkt zu schaffen, an dem sich die Bürger zusammenfinden können“, betont Mühlberg. Vor allem bedauert sie, dass beim Prozess der Dorferneuerung in Unterdießen, der schon vor geraumer Zeit angestoßen worden sei, dann aber lange nichts mehr passiert sei. „Zumindest haben viele gar nichts mehr mitbekommen.“ Nur durch Zufall habe sie von den neuesten Aktivitäten und auch von den Plänen erfahren.

    Lob und Zustimmung von Vereinsvertretern

    „Wir haben noch gar keine konkreten Vorgaben, wer in welchem Raum des Dorfgemeinschaftshauses sein soll“, sagt Bürgermeister Enthofer. Wie die Nutzung letztlich aussehen soll, müsse erst noch mit allen Beteiligten besprochen werden. Enthofer betont, dass bei einer Vorstellung der Pläne von den Vereinsvertretern viel Lob und Zustimmung gekommen sei. Das sei für ihn die Basis, das Dorfgemeinschaftshaus voranzutreiben.

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