Die großen Metall-Skulpturen von Lenart greifen nach dem sie umgebenden Raum. Mit seinen großformatigen Rahmen aus Vierkantstahl, die er ineinander verkantet, durch Scharniere miteinander verbindet oder einander auf Kufen gegenüberstellt, schafft er nicht nur neue Durchsichten, sondern Räume. Nicht alle sind begehbar, denn häufig wird dem Betrachter der Weg von einem präzise gespannten Netz aus Stahlseil verwehrt. Geht man um die Skulpturen herum, scheint es, als würden diese silbrig schimmernden Stränge immer neue Muster bilden, die den Blick auf sich ziehen. Folgt man dem Verlauf der Stahlseile mit den Augen, erlebt man Lenarts Werke, und der anfänglichen Verwirrung folgt schließlich die Entdeckung der zugrundeliegenden Ordnung. Diese Komponenten Chaos und Ordnung sind wesentliche Bestandteile seiner Skulpturen, immer wieder unterbricht er das scheinbar Reale, Feste, Korrekte, oder verleiht dem Verworrenen, Regellosen eine Ordnung, die sich erst bei näherem Hinschauen erschließt.
Landsberg