Die Zeiten der Provisorien sind für die Zimmerei Höfle jetzt vorbei: Vor Kurzem hat das zuvor in Utting ansässige Holzbau-Unternehmen die neue Produktionshalle im Thaininger Gewerbegebiet bezogen, am 24. Oktober wird der neue Firmensitz im Rahmen eines Tags der offenen Tür offiziell bezogen.
Die neue Halle in Form eines nach Südosten geöffneten „L“ dürfte momentan das größte Gebäude im Dorf sein und überdeckt rund 2000 Quadratmeter. Zum ersten Mal in der mehr als 20-jährigen Firmengeschichte können damit alle Arbeitsabläufe unter Dach stattfinden, erklärt Inhaber Holger Höfle. „Wir können jetzt auch alles unter Dach lagern“ – von den Einzelbestandteilen bis zum fertigen Produkt. Planen als Regenschutz sind nicht mehr notwendig und es sei jetzt auch möglich, fertige Hausteile so lange zu lagern, bis das Wetter passt, um sie trocken an der Baustelle aufzustellen. Auf effiziente Abläufe komme es gerade auch im Holzbau an. In der neuen Halle werden die Bauteile auf einem großen Montagetisch zusammengesetzt und dann gleich vom Kran auf Lkw-Brücken gehoben. Dort bleiben sie, bis sie zur Baustelle gefahren werden.
Die Firma Höfle war seit ihrer Gründung 1991 in Utting ansässig. Los ging es auf einem ehemaligen Bauernhof in der Hofstattstraße. Damals sorgten die großen Holzmengen, die die Orkane Vivian und Wiebke verursachten, für die ersten größeren Aufträge, erinnert sich der 45-jährige Unternehmer. Später wurden Teile des ehemaligen Betonfertigteilwerks der Firma Dyckerhoff & Widmann angemietet. Als dann darauf Wohnhäuser gebaut wurden, konnte Höfle 2002 von der Gemeinde das ehemalige Sägewerk Menter anmieten, das künftig als Mischgebiet genutzt werden soll.
In dieser Zeit ist der Betrieb zu einer vergleichsweise großen Zimmerei angewachsen, 20 Mitarbeiter beschäftigen Holger und Stefanie Höfle momentan. Ihre Geschäftsphilosophie ist, alle Zimmererleistungen abzudecken, „vom Carport bis zum Gewerbebau“. Die Höfles setzen auf die Mischung von kleinen und großen Aufträgen. Das erste Großprojekt, das vom neuen Standort aus produziert wird, ist der neue Drogeriemarkt an der Aumühle in Schondorf, erzählt Holger Höfle, ein weiteres Standbein ist der Einfamilienhausbau, für den Höfle inzwischen auch am neuen Standort bekannt ist: „Wir bauen gerade das zweite Haus in Thaining.“
Die Zimmerei ist aber manchmal auch international gefragt. „Wir waren auch schon in Frankreich, Italien, Österreich und Irland tätig“, erzählt Holger Höfle, „und hatten auch schon in der Karibik eine Baustelle, wo wir ein Kühlhaus gebaut haben.“ Wie kommt man denn als Zimmerer dorthin? „Über Kunden, die hier mit uns zufrieden waren“, sagt Höfle.
Von ihrem neuen Standort sind die Höfles sehr angetan – nicht nur wegen des beeindruckenden Blicks vom Büro aus auf die Alpenkette. „Thaining ist super“, sagt Höfle. Er verweist auf das gute Einvernehmen mit der Gemeinde. Zudem sei es hier im Landkreissüden leichter als in den Ammerseegemeinden, Mitarbeiter zu finden. In der Belegschaft finden sich inzwischen drei Lehrlinge aus Thaining und Reichling und ein Geselle aus dem Ort. Außerdem werde auch in den Dörfern draußen rege gebaut – und oft sei hier aufgrund der noch moderaten Grundstückspreise das eigentliche Baubudget höher als in den Gegenden mit sehr hohen Bodenpreisen.