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Theater II: Die dunkle Seite der Seele

Theater II

Die dunkle Seite der Seele

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    Sieht so die Angst aus? Die Nachwuchsschauspieler (von links) Fanny Arnold, Aaron Lachner und Dominik Sell in der alten Mühle in Windach.
    Sieht so die Angst aus? Die Nachwuchsschauspieler (von links) Fanny Arnold, Aaron Lachner und Dominik Sell in der alten Mühle in Windach. Foto: Thorsten Jordan

    Starke Bilder blitzen auf in der Theaterperformance „Flash – Freude, Liebe, Sorge, Horror“ oder, wie das Stück im Untertitel heißt: „Antje und Franzi im Boot und der Held auf dem Fernsehturm.“ Das Stück aus der Feder von Katalin Fischer, die zugleich Gründerin und Regisseurin der Virtuellen Companie ist, hatte in der alten Mühle in Windach im Rahmen der Kreiskulturtage Premiere. Das Publikum war begeistert.

    Wunderbar surreal mutete das erste Bild an: Die beiden Protagonistinnen Franzi (Gabi Fischer) und Antje (Yasmin Afrouz), ganz normale Frauen mit einem ganz normalen Leben, sitzen in einem edlen Holzboot, das an der Stirnseite des Theaterschuppens von der Decke hängt. Ein Bild, das zur Metapher wird – die beiden lassen sich treiben. Ihr Leben, ihre Wünsche und Sehnsüchte, all die verpassten Chancen plätschern im Gespräch vorbei. Und während die Damen tatenlos plaudernd auf die erste, möglicherweise folgenschwerste Stromschnelle ihres Lebens zutreiben, kommt per Megafon eine Durchsage von Regisseurin Katalin Fischer ans Publikum: „Bitte drehen Sie sich um, das Fernsehprogramm geht auf der anderen Seite weiter!“ Das Publikum greift zu den Stühlen, dreht sich um 180 Grad und befindet sich mitten in einer Liveübertragung der Show „Ihr Star ganz nah“. Der Star ist Stuntman Freddy Engelmann, großartig gespielt vom jungen Schauspieler Philip Schwingenstein, der mit professioneller Coolness berichtet, dass er sich gleich vom Fernsehturm 253 Meter in die Tiefe stürzen wird. Dass es im Stuntman brodelt, lässt Schwingenstein nur selten durchblitzen. Doch kurz vor dem Sprung dreht sich die Bühne und zeigt die dunkle Seite seiner Seele. Es ist die Angst.

    Die drei Nachwuchsschauspieler Fanny Arnold, Aaron Lachner und Dominik Sell zeigen diese Angst als surreale Choreografie einer inneren, seelischen Bewegung, die an die Schule des französischen Körpertheaters erinnert. In einem Rhythmus, der an einen Herzschlag, den Herzschlag des Stuntmans erinnert. Ein echter Flash. Katalin Fischer hat mit „Flash“ ein kurzes, gut spielbares Stück geschrieben, das man sich durchaus auch auf größeren Bühnen vorstellen kann.

    Eine weitere Vorstellung findet am Samstag, 25. Mai, um 20 Uhr statt. Kartenvorbestellungen unter Telefon 08807/7228, Vorverkauf: Schlossmarkt, Windach; CoLibri, am Bahnhof, Dießen; Bäckerei, Dettenschwang.

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