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Thaining: Ein nicht alltägliches Duett

Thaining

Ein nicht alltägliches Duett

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    Irene Fenninger und Felix Eberle boten im Rochlhaus in Thaining ein außergewöhnliches Konzert. 
    Irene Fenninger und Felix Eberle boten im Rochlhaus in Thaining ein außergewöhnliches Konzert. 

    Holzblasinstrumentenbauer Markus Fromm, der selbst viele Noten geschrieben hat, war auch der langjährige Lehrer von Felix Eberle. Er stellte nun den Kontakt zwischen zwei großartigen Musikern her, deren Konzert zu Neujahr fast 100 Besucher im Rochlhaus in Thaining total begeisterte.

    Die Konzertharfenistin und mehrfach ausgezeichnete Preisträgerin Irene Fenninger hat bereits Orchestererfahrung bei den Münchner Symphonikern, den Philharmonikern, beim Staatstheater am Gärtnerplatz und dem Orchestre Philharmonique de Luxenbourg gesammelt. Seit 2012 wird sie von „Yehudi-Menuhin-Live Music Now“ gefördert. Der gebürtige Münchner Felix Eberle, der eine beeindruckende Vita als Solo-Fagottist bei namhaften Orchestern in London und München nachweisen kann, ist seit Januar Solo-Fagottist beim WDR-Funkhausorchester in Köln. Mit

    Perlen vom Barock bis zur Neuzeit wurden dazu eigens für Harfe und Fagott arrangiert. Dies solle sich ändern, so Felix Eberle gegenüber dem LT. So habe er bei einem außergewöhnlichen syrischen Komponisten sowie dem 1968 geborenen Jörg Duda, aus dessen Feder das letzte Stück stammte, Kompositionen für Harfe und Fagott in Auftrag gegeben. Gabriele Klinger, die Vorsitzende des Fördervereins Rochlhaus, freute sich über das volle Haus, und Felix Eberle – große Säle gewohnt – meinte, dieser schöne, kleine Rahmen komme ihren Instrumenten sehr entgegen. Das „Oboenkonzert d-Moll“ von Alessandro Marcello, dessen dritter Satz bereits von Johann Sebastian Bach geadelt wurde, zeigte in dem Harfen-Fagott-Arrangement eine wunderbar harmonisierende technische Leichtigkeit.

    Lupenreine Verzierungen

    Beim „Orgelkonzert Nr. 6 B-Dur“, für Harfe solo arrangiert, bewies Irene Fenninger ihre ganze Virtuosität, mit lupenreinen Verzierungen, klar und strukturiert gesetzt. Zur wunderbaren Melodik schwermütiger Harfenklänge kam der warme samtige Ton des Fagotts im Zusammenspiel besonders gut zur Geltung, beim vom Cello mit Orchester geklauten, innig flehenden jüdischen Bittgebet „Kol Nidrei“ von Max Bruch. Der Schwan aus dem „Karneval der Tiere“ von Camille Saint-Saëns zeigte die perfekt funktionierende Feinabstimmung der beiden Konzertmusiker. Beim „Impromptu op 86“ für Harfe solo von Gabriel Fauré, eines der wenigen Harfensolo-Stücke, strich die Harfenistin gefühlvoll, elegant über die Saiten, griff kraftvoll hinein und entlockte so dem herrlichen Instrument himmlische Klänge.

    Die Harfe wäre ein komplexes Instrument mit Pedalen, so Irene Fenninger und sie sei froh, dass es einige Solo-Stücke von namhaften Komponisten gäbe. Den festlichen Abschluss bildeten die vier Sätze der „Fantasia II op. 29/2“ vom zeitgenössischen Komponisten Jörg Duda, in dem die klassischen Elemente mit den skandinavischen eine wunderbare Einheit bildeten. Große Musizierfreude und Hingabe sprangen über auf das lauschende Publikum, das sich mit nicht enden wollendem Applaus für ein ungewöhnliches, wunderbares Konzert bedankte, für das bedauerlicherweise keine Zugabe einstudiert werden konnte, was der grassierenden Grippewelle geschuldet war. Aber von den beiden Ausnahmetalenten ist mit Sicherheit in der Zukunft noch einiges an raren Kostbarkeiten höchsten Anspruchs zu erwarten.

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