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Stadl: Übernimmt eine andere VR-Bank die Filiale?

Stadl

Übernimmt eine andere VR-Bank die Filiale?

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    Die Filiale VR-Bank Pflugdorf-Stadl soll geschlossen werden.
    Die Filiale VR-Bank Pflugdorf-Stadl soll geschlossen werden. Foto: Julian Leitenstorfer

    Dass die VR-Bank Starnberg-Herrsching-Landsberg beabsichtigt, ihre Filiale in Stadl zu schließen, hat in der Gemeinde Vilgertshofen für viel Unverständnis gesorgt. Bei einer Veranstaltung im Bürgerhaus in Stadl machten Bürgermeister Albert Thurner und einige Bürger ihrem Unmut Luft. Doch möglicherweise bahnt sich eine Übernahme der Filiale durch die VR-Bank Landsberg-Ammersee an. Zumindest bat Thurner die anwesenden Vertreter der beiden Banken, darüber miteinander zu reden.

    Der Rathauschef fand deutliche Worte: „Vielleicht wäre ein geordneter Rückzug der VR-Bank Starnberg-Herrsching-Landsberg die beste Lösung.“ Für diesen Satz erhielt er Applaus von den rund 200 Besuchern. Wie berichtet, soll im Landkreis neben drei anderen auch die Zweigstelle in Stadl am Ende des Jahres geschlossen werden. „Man darf sich nicht alles gefallen lassen, denn man hat uns nicht die ganze Wahrheit gesagt“, meinte Josef Arnold, der die Veranstaltung initiiert hatte. Bei der Verschmelzung der VR-Bank

    Die Bank sagt: Der Automat in Stadl wird am wenigsten genutzt

    „Raiffeisen würde sich im Grab umdrehen, wenn er mitbekäme, was hier auf dem Land geschieht“, richtete Arnold einen Vorwurf an die anwesenden Vorstände der

    Warum wird Stadl geschlossen und nicht Thaining? Das war eine der Fragen unter den Anwesenden. Schließlich gebe es in

    Überhaupt sei die Entscheidung, Stadl zu schließen, nicht leicht gefallen, obwohl der Geldautomat von allen 53 Automaten des Geldinstituts am schlechtesten frequentiert sei. Trotzdem wolle man den Geldautomaten wie auch den Kontoauszugsdrucker zunächst erhalten. „Wenn das aber nicht genutzt wird, dann kommt es weg“, sagte Pölt, nachdem Bürgermeister Thurner diesbezüglich eine klare Aussage eingefordert hatte und von einer „Hängepartie“ für seine Bürger sprach.

    Die andere Genossenschaftsbank geht anders an die Sache heran

    „Mein Wunsch an die beiden Banken wäre, dass sie miteinander reden. Denn ich möchte in meiner Gemeinde eine Bankenfiliale mit Vollservice haben“, sagte Thurner. „Wenn die eine Bank meint, aus Pflichtgefühl bleiben zu müssen, ist das keine Lösung. Und eine andere Bank würde sich gerne bei uns engagieren.“ Damit griff der Bürgermeister den Vorschlag des Vorstandsvorsitzenden der VR-Bank Landsberg-Ammersee, Stefan Jörg, auf, die Stadler Filiale samt Bestand zu kaufen. Jörg sagte, es stehe ihm zwar nicht zu, die getroffene Entscheidung zu kritisieren, „den Ball, der mir grade zugespielt wurde, nehme ich aber gerne auf“.

    Josef Pölt hatte zuvor angedeutet, Jörg stelle die Situation, in der sich alle Banken derzeit befänden, etwas anders dar, als sie tatsächlich ist. Man habe sich vor einer Entscheidung, welche Filiale geschlossen werden soll, intensiv mit der wirtschaftlichen Situation vor Ort befasst.

    „Richtig ist, dass die Herausforderungen an die unterschiedlichen Banken die gleichen sind, aber die Herangehensweise ist völlig unterschiedlich“, sagte Stefan Jörg. Anders als der Mitbewerber habe sein Geldinstitut im Landkreis Filialen modernisiert und ausgebaut, statt zu schließen. In den vergangenen fünf Jahren habe man einen Zuwachs von über 50 Prozent erlebt. Man habe zum Beispiel aus der Schließung einer Filiale in Epfenhausen durch seine Vorgänger gelernt. „Das ist jetzt 16 Jahre her, wird uns aber dort bis heute nicht verziehen.“

    Die sachliche, wenn auch zeitweise emotionale Diskussion endete mit den an die Vorstände der VR-Bank Starnberg-Herrsching-Landsberg gerichteten Worten des Bürgermeisters: „Wir waren mit euch bislang gut verheiratet, die Scheidung habt ihr eingereicht.“

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