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Landkreis Landsberg: So läuft ein Corona-Schnelltest an einer Landsberger Schule

Landkreis Landsberg

So läuft ein Corona-Schnelltest an einer Landsberger Schule

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    Sandra Heikelmann von der Linda-Apotheke führt bei Quirin Wind aus der 2c der Schule an der Katharinenvorstadt einen Schnelltest durch. Seine Mutter Sandra Wind vom Elternbeirat der Schule sieht dabei zu.
    Sandra Heikelmann von der Linda-Apotheke führt bei Quirin Wind aus der 2c der Schule an der Katharinenvorstadt einen Schnelltest durch. Seine Mutter Sandra Wind vom Elternbeirat der Schule sieht dabei zu. Foto: Julian Leitenstorfer

    Nach den Osterferien sollen sich die Schüler in Bayern während des Unterrichts selbst auf das Coronavirus testen können. Das hat das Kultusministerium vor wenigen Tagen so mitgeteilt. In den Schulen im Landkreis Landsberg sorgt das nicht gerade für Begeisterung. Denn wie das Ganze in der Praxis ablaufen soll, ist Lehrern, Eltern und Schülern noch nicht klar. Dass die Bereitschaft, sich testen zu lassen, durchaus vorhanden ist, zeigte am Montagmorgen eine Aktion an der Grundschule in der Katharinenvorstadt in Landsberg. Dort nahmen rund zwei Drittel der Schüler an einem Schnelltest teil.

    In der Mensa der Grundschule sind zwei Teststationen aufgebaut. Die einzelnen Klassen werden aus ihren Klassenzimmern geholt. Derzeit sind alle Schüler da. Denn an den Grundschulen ist Präsenzunterricht auch dann möglich, wenn der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann. Getestet werden nur die Kinder, deren Eltern eine Einverständniserklärung abgegeben haben. Denn die Schnelltests sind ebenso freiwillig wie die Selbsttests, die nach Ostern zur Regel in bayerischen Klassenzimmern werden sollen. Von den 236 Schülern in der Katharinenvorstadt machen 148 einen Test. Mitarbeiter der Linda-Apotheke von Marc Schmid aus Landsberg und Mitglieder des Elternbeirats, darunter auch eine Ärztin und eine Arzthelferin, führen die Tests durch und kümmern sich um das Organisatorische. In rund 15 Minuten ist eine Klasse durch. Am Ende der Aktion steht fest: Keines der Kinder ist positiv.

    Beim Schnelltest in der Schule in der Katharinenvorstadt haben 148 von 236 Kindern teilgenommen.
    Beim Schnelltest in der Schule in der Katharinenvorstadt haben 148 von 236 Kindern teilgenommen. Foto: Julian Leitenstorfer

    Schulleiter Gabriel Reißner lobt die Aktion des Elternbeirats. Sie hätte eigentlich schon vergangene Woche stattfinden sollen, doch erst am Freitag habe festgestanden, dass Apotheken solche Tests durchführen dürfen. Die Aktion sei wichtig für Lehrer und Schüler gewesen, um zu sehen, wie ein Test abläuft. Denn die Unterschiede zwischen Selbst- und Schnelltest sind nicht so groß und in beiden Fällen erfolgt die Auswertung vor Ort. Im Vergleich zum PCR-Test, den medizinisches Personal durchführt und der in einem Labor ausgewertet wird, sind sie aber auch nicht so genau. Deswegen soll nach jedem positiven Schnell- oder Selbsttest immer ein PCR-Test zur Bestätigung gemacht werden.

    Der Schnellest soll nach den Osterferien zur Regel an den Schulen werden. „Die Lehrer dürfen dabei nur verbal helfen“, sagt Gabriel Reißner. Er ist skeptisch, dass jedes Kind den Test selbstständig durchführen kann. Das erfordere schon eine gewisse motorische Fähigkeit. Sollte die Schule bis Donnerstag Schnelltests für ihre Schüler erhalten, will Schulleiter Reißner einen Testlauf durchführen.

    Der Schnelltest erfordert auch etwas Fingerfertigkeit.
    Der Schnelltest erfordert auch etwas Fingerfertigkeit. Foto: Julian Leitenstorfer

    An der Fuchstaler Mittelschule haben einige Schüler der achten bis zehnten Klassen bereits am Montag Schnelltests selbst durchgeführt. Dabei wird ein Abstrich durch die Nase genommen und anschließend in eine Flüssigkeit gegeben. „Es hat insgesamt gut geklappt“, sagt Schulleiterin Eva-Maria Klein. In der Weiler Grund- und Mittelschule sollen die Kinder nach den Osterferien die Tests selbst anwenden. Laut Rektor Christian Geus seien einige Lehrer noch skeptisch. Nach aktuellem Stand dürften sie nicht eingreifen, wenn die Kleineren Probleme bei der Durchführung hätten. „Außerdem gibt es die Befürchtung, dass ältere Schüler die Ernsthaftigkeit nicht erkennen.“

    Am Ammersee-Gymnasium in Dießen sind am Montag die ersten Schnelltests angekommen. Die ersten Exemplare sind den Lehrern vorbehalten, nach Ostern sollen sich auch Schüler testen. „Ich hoffe, dass dann genug da sind“, sagt Schulleiter Alfred Lippl. Auch die Erzieher in den Kindertageseinrichtungen hätten bereits Schnelltests erhalten, sagt Wolfgang Müller, der Pressesprecher des Landratsamts. Insgesamt habe der Landkreis 18.000 Schnelltests für Lehrer und Erzieher bekommen. Das sollte die nächsten vier Wochen reichen.

    Im Landkreis Landsberg ist die Nachfrage nach Schnelltests groß

    Die Nachfrage nach Schnelltests ist im Landkreis weiterhin hoch. Allerdings nicht im Testzentrum in Penzing. Dort werden laut Landratsamt täglich zwischen 70 und 100 Schnelltests durchgeführt. Es waren schon mal mehr. Apotheker Marc Schmid kann da locker mithalten. In der Bude auf dem Hauptplatz, die er für seine Tests nutzt, haben täglich rund 100 Personen einen Termin. Und er könne durchaus mehr Termine vergeben, sagt er.

    Um die Nachfrage zu decken, steigt auch der Kreisverband des Roten Kreuzes bei den Schnelltests ein. Ab April sollen sich alle Bürger aus dem Landkreis in Landsberg, Dießen, Kaufering, Weil, Hofstetten und Denklingen an zwei Tagen in der Woche kostenlos testen lassen können. „Die Bürgermeister aus dem Landkreis sind auf uns zugekommen“, sagt BRK-Kreisgeschäftsführer Andreas Lehner. Die Anmeldung für die Tests erfolge über die BRK-Homepage. Ab wann man sich dort anmelden kann, wo und wann die Schnelltests möglich sind, darüber werde das Rote Kreuz noch informieren.

    Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Selbsttests an Schulen: Zwischen Anspruch und Wirklichkeit

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