Jahrelang hatte in Utting eine Bürgerinitiative dafür gekämpft, jetzt ist es so weit: Spätestens bis Ende April wird der Betreiber die Mobilfunkantenne auf dem ehemaligen Seefelder Hof abbauen. Zuvor wird sie schon abgeschaltet.
Der alternative Standort der Antenne ist noch offen
Diese Nachricht überbrachte Bürgermeister Josef Lutzenberger (GAL) in der Gemeinderatssitzung. Beim ehemaligen Hotel Seefelder Hof fand vor einigen Jahren ein Besitzerwechsel statt. Da befand sich die Funkantenne bereits auf dem Dach und der Vertrag hatte eine Laufzeit bis 2024. Lutzenberger erklärte damals dem neuen Besitzer die Situation: Vor allem die Nachbarn seien gegen die Antenne und er könne sich „mit nur einer Aktion in ihre Herzen einfinden“ - wenn er den Vertrag kündigen würde. Was der Käufer prompt tat. „Er hat etwas für Utting getan und verzichtet dabei auf Mieteinnahmen“, würdigte Lutzenberger dieses Vorgehen.
Dem Netzbetreiber ist die Situation nun offensichtlich zu unsicher geworden, wie es in der Sitzung hieß. Er hat sich auf die Suche nach einem neuen Standort gemacht und baut die Antenne lange vor Laufzeitende ab. Wo sie aufgebaut werden soll, darüber hatte Lutzenberger keine Kenntnis. Offensichtlich jedoch nicht innerhalb von Utting.
Die Nachbarschaft hat fast 20 Jahre lang mobil gemacht
Aufatmen werden nun sicherlich eine Reihe von Anwohnern am Seefelderhofberg: Seit über zehn Jahren hatte sich eine Initiative dafür stark gemacht, dass die Anlage auf dem ehemaligen Gasthof und Hotel verschwindet. Die Antennenanlage war seit ihrer Installation 1999 mehrfach aufgerüstet worden. Und einige Anwohner hatten körperliche Beschwerden wie Kopfschmerzen, Erschöpfung und Herzrhythmusstörungen an der Strahlenbelastung festgemacht. Im Umfeld der Antenne gab es Hausbesitzer, die sich mittels Kupfergittern oder einem speziellen Anstrich gegen die elektromagnetische Strahlung schützen wollten.
Die Gemeinde Utting hatte sich vor zehn Jahren auch Gutachten beauftragt, um Standorte herauszufinden, von denen eine möglichst geringe Strahlenbelastung auf Anwohner ausgeht. Es war aber nicht gelungen, den Betreiber der Anlage am Seefelder Hof dazu zu bewegen, ihre Sendeanlage auf den Mast für den Behördenfunk am Sportplatz umzuziehen, was ab 2013 möglich gewesen wäre. (kueb/smi)