Dießen Flotte Moderation und zügiges Durchziehen, ein professioneller Conferencier, der sich vorher über die Teilnehmer genügend schlau gemacht hat, das tut auch Gaudiaktionen wie dem „Madl und Burschen Steinheberwettbewerb“ gut. Am Donnerstagabend ging dieser in der Festhalle des 100.
Annelies aus Dettenschwang hat dann den Anfang gemacht und sich angemeldet, und vom gerade in Dießen stattfindenden Workcamp wagte sich ein weibliches Trio ebenfalls in Richtung Anmeldung.
Auch bei den Burschen war Internationalität Trumpf. Das Gros der zehn starken Männer war zwar aus der Gegend, mit dabei aber zwei Franzosen, ein Dresdener und ein Gelsenkirchener. Als Erste erklomm Annelies, Hausfrau und Bäuerin, das Podest der eineinhalb Meter hohen Holzkonstruktion, in deren unterer Mitte das Gewicht auf sein Anheben wartet. Ausgerüstet mit einem starken Ledergürtel, „um einem möglichen Nabelbruch vorzubeugen“, wie Moderator Marco erläuterte, langte die Annelies an die Hebegriffe und lupfte die aufgelegten 75 Kilo scheinbar mühelos 58 Zentimeter hoch. „Gut, dass der Stoa fest verankert ist“, meinte der Marco dazu, „sonst hebts’n no raus und nimmt’n mit hoam.“
Bei Miriam aus Augsburg war so eine Sorge unbegründet, sie hat beim ersten Versuch 14 Zentimeter geschafft. Ihre beiden Freundinnen Buse aus der Türkei und Katharina aus Weißrussland hatten das Gewicht besser im Griff, 28 und 25 Zentimeter waren ihre Erfolge. Katharina beeindruckte beim Lupfen nicht nur mit ihren Muckis, sondern vor allem mit ihrem Schuhwerk, einer Riemchenkonstruktion auf hohen Plateausohlen. Beim zweiten, alles entscheidenden Durchgang erlebten die Besucher in der locker gefüllten Festhalle eine forsche Annelies, die ohne Gürtel auf die Hebebühne stieg, sich die Hebegriffe ganz nach unten verstellen ließ und 87 Zentimeter vorlegte. Das war der Sieg in der Madlklasse, gefolgt von Katharina (38), Buse (35) und Miriam (21).
Bei den Burschen machten Phillie und Louis aus Paris den Anfang, sie lupften den jetzt 150 Kilo schweren „Stoa“ 33 und 34 Zentimeter hoch. Carsten aus Gelsenkirchen, Heiko aus Dresden und Markus aus Rott präsentierten sich ein wenig kräftiger, sie schoben den Schleppzeiger auf 40, 41 und 44 Zentimeter Höhe. Aber dann griffen einige starke Dießener Burschen an und schon war’s um die 60-Zentimeter-Marke geschehen. Im zweiten Durchgang ließ bei manchen die Kraft nach. Gewonnen hat Andreas mit 85 Zentimetern, gefolgt von den beiden Georgs, die, als wären sie Zwillinge, das Gewicht jeweils 76 Zentimeter hoch brachten.
Ein Lob verdienen übrigens auch „Heinz und seine Freunde“ (Tuba, Posaune, Flügelhorn, Akkordeon), die den Abend mit bodenständiger Musik umrahmten. (löbh)