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Schwabhausen: Die 111 Jahre alte Bahnüberführung steht vor dem Aus

Schwabhausen

Die 111 Jahre alte Bahnüberführung steht vor dem Aus

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    Die Bahnüberführung in Schwabhausen ist bereits 111 Jahre alt und laut Straßenbauamt Weilheim zu schmal und zu niedrig für eine Staatsstraße. Jetzt wurde eine konkrete Planung für den Neubau vorgestellt.
    Die Bahnüberführung in Schwabhausen ist bereits 111 Jahre alt und laut Straßenbauamt Weilheim zu schmal und zu niedrig für eine Staatsstraße. Jetzt wurde eine konkrete Planung für den Neubau vorgestellt. Foto: Thorsten Jordan

    Die Gemeinde Weil beteiligt sich im Zuge der Elektrifizierung der Bahnlinie München-Lindau zusammen mit dem Straßenbauamt Weilheim und der DB-Netz AG an der Planung für eine neue Bahnüberführung in Schwabhausen. Konkret geht es darum, im Zuge eines Neubaus der Überführung an der Staatsstraße 2054 einen Fuß- und Radweg zu realisieren.

    Ein Projekt, das in den vergangenen Jahren immer wieder in den Bürgerversammlungen in Schwabhausen thematisiert wurde. Als nun Dr. Hermann Streicher vom Staatlichen Bauamt Weilheim in der jüngsten Gemeinderatssitzung eine erste konkrete Planung vorgestellt hat, verfolgten dessen Ausführungen auch eine ganze Reihe interessierter Bürger.

    Wie Streicher ausführte, sei der Anstoß zum Neubau der inzwischen 111 Jahre alten Überführung durch die Bahn AG gekommen. Der Durchgang sei für eine Staatsstraße zu schmal, zu niedrig und in Sachen Streckenführung und Radien auch zu gefährlich. Das Staatliche Bauamt hat nach Aussage Streichers verschiedene Varianten untersucht und sei zu dem Ergebnis gekommen, dass die Staatsstraße 2054 auch künftig unter der Bahnlinie verlaufen soll. Grundsätzlich solle sich der Verlauf der Straße in diesem Bereich am Bestand orientieren. Allerdings würden Breite, Radien und Höhenverläufe den heutigen Erfordernissen des Verkehrs angepasst werden.

    Der Fahrplan startet erst in einigen Jahren

    Auch die Oberflächenentwässerung soll mit dem Neubau gelöst werden. Deshalb soll die Basis des Bauwerks eine Grundwasserwanne aus Beton werden. In deren knapp zwölf Meter breiten Durchlass sollen zwei Fahrbahnstreifen mit je 3,75 Metern Platz finden. Der Fuß- und Radweg östlich der Fahrbahn ist in einer Breite von 2,60 Metern geplant, und auch auf der anderen Seite ist ein rund ein Meter breiter Fußweg vorgesehen. Auch diese beiden Wege werden in die Betonwanne integriert werden.

    „Der Neubau der Brücke wird in vier Phasen vollzogen“, so Streicher. Zunächst werde in einem ersten Schritt neben der alten Brücke ein Neubau entstehen. Dann folgt der Abbruch der alten Brücke und das neue Bauwerk wird auf Widerlager an ihre Position geschoben. Diese Phase zwei muss laut Streicher in maximal sieben Tagen erledigt werden, um den Bahnverkehr möglichst kurz zu unterbrechen. In den Phasen drei und vier wird die Grundwasserwanne erstellt und die neue Straße gebaut. „Wir rechnen mit einer Vollsperrung der Staatsstraße 2054 von ein bis zwei Jahren“, sagte Streicher. In dieser Zeit werden dann groß- und kleinräumige Umleitungen eingerichtet.

    Der Schwerlastverkehr wird wohl zunehmen

    „Da wir die notwendigen Grundstücke nicht wie geplant erwerben konnten, muss ein Planfeststel-lungsverfahren eingeleitet werden“, sagte Streicher und nannte als frühesten Baubeginn das Jahr 2021. Die reine Bauzeit wird mit etwa zwei bis drei Jahren angesetzt. In der Aussprache wurden Bedenken wegen einer Zunahme des Schwerlastverkehrs und die Möglichkeit von Geschwindigkeitsbeschränkungen erläutert. Gestützt auf Verkehrszählungen rechnet Streicher nicht mit einer wesentlichen Steigerung des Schwerlastverkehrs. Und was die Geschwindigkeit betrifft, sei das Bauwerk auf bis zu 70 Stundenkilometer ausgelegt.

    Dem Wunsch der Bürgerschaft Schwabhausens nach einer weiteren Fußgängerunterführung im Bereich des Wohngebietes am Bahnhof in Richtung der Faretshauser Wälder, hat der Gemeinderat nach eingehender Aussprache mehrheitlich eine Absage erteilt. Es waren vor allem die Kosten von rund 816.000 Euro, die zu dieser Entscheidung führten. Diese wären von der Gemeinde alleine zu tragen. Aber auch organisatorische Aspekte, wie die entstehende Schallschutzmauer an der Bahnlinie sowie laut Bahnvertreter ein Baubeginn im Jahre 2023 oder später sprach gegen eine Realisierung einer weiteren Unterführung. „Der Durchgang an der Staatsstraße 2054 wird die neue Unterführung sein“, so Bürgermeister Christian Bolz.

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