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Schongau: Corona-Todesfälle in Schongau: Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft

Schongau

Corona-Todesfälle in Schongau: Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft

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    Wegen des Corona-Ausbruchs im Schongauer Krankenhaus ermittelt jetzt die Staatsanwaltschaft.
    Wegen des Corona-Ausbruchs im Schongauer Krankenhaus ermittelt jetzt die Staatsanwaltschaft. Foto: Ralf Lienert/Symbolfoto

    Fünf Todesfälle im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie und 601 Mitarbeiter in Quarantäne – das Krankenhaus Schongau sorgt für derzeit für wenig erfreuliche Schlagzeilen. Jetzt sind vonseiten der Krankenhaus GmbH Landkreis Weilheim-Schongau, zu der auch das Schongauer Krankenhaus gehört, auch die Staatsanwaltschaft München II und die Kripo Weilheim eingeschaltet worden. Das wurde am Freitagnachmittag auf einer Pressekonferenz bestätigt.

    Ob diese eine Obduktion der fünf Verstorbenen anordnet, um endgültige Klarheit zur Todesursache zu finden, sei zum derzeitigen Zeitpunkt noch nicht klar. Klar aber sei, dass das Krankenhaus vorerst nicht in den Regelbetrieb übergehen wird und somit auch die Geburtsstation bis auf weiteres geschlossen bleibt.

    Seit einigen Wochen grassiert das Coronavirus im Schongauer Krankenhaus, 88 Mitarbeiter und 14 Patienten (Stand 6. November) haben sich infiziert. Im Krankenhaus herrscht seit Bekanntwerden des Corona-Ausbruchs ein Aufnahmestopp im Regelpatienten-Betrieb. Covid19-Patienten werden allerdings weiter aufgenommen. Derzeit befinden sich im Krankenhaus 28 Corona-Patienten, vier von ihnen werden intensivmedizinisch betreut.

    Zur Herkunft der Verstorbenen wird nichts mitgeteilt

    Im Rahmen einer telefonischen Pressekonferenz am späten Freitagnachmittag informierte der Geschäftsführer der Krankenhaus GmbH, Thomas Lippmann, zu der auch die Schongauer Einrichtung gehört, über den aktuellen Stand der Dinge und das weitere Vorgehen.

    Zu den fünf Patienten, die in den vergangenen Tagen im Krankenhaus Schongau nach seinen Angaben nicht an, sondern mit Covid-19 gestorben sind, wurde nur so viel bekannt: Die Patienten haben sich im Schongauer Krankenhaus infiziert, ob durch Mitarbeiter oder Besucher, könne allerdings nicht gesagt werden. Alle Patienten seien hochbetagt (zwei über 90 Jahre, zwei über 80 und ein Patient über 70) und schwersterkrankt gewesen. Ob unter den Verstorbenen auch Personen aus dem Landkreis Landsberg stammen, wollte im Krankenhaus niemand bestätigen. „Dazu sagen wir aus datenschutzrechtlichen Gründen nichts.“ In einer Pressemitteilung des Landratsamtes Weilheim-Schongau war am Donnerstag, 5. November, allerdings von drei Todesfällen im Zusammenhang mit Corona die Rede. In den Landratsämtern werden nur die Verstorbenen aus dem eigenen Landkreis vermeldet. Im Landkreis Landsberg hatte es in den letzten Tagen zwei neue Todesfälle im Zusammenhang mit der Pandemie gegeben.

    Kein Zusammenhang mit einer Abschlussfahrt

    Der erste positive Fall in der Krankenhaus-Belegschaft war am 19. Oktober aufgetreten. Daraufhin habe man mit dem Gesundheitsamt eine Massentestung veranlasst, deren Ergebnis dazu führte, die 601 Mitarbeiter in häusliche Quarantäne zu schicken. Am 4. und 5. November sei der letzte Massentest aller Mitarbeiter erfolgt, der vier neue positive Fälle ergab. „Wir schließen daraus, dass die Maßnahmen zur Eindämmung des Infektionsgeschehens und das Hygienemanagement Wirkung zeigt“, so Lippmann.

    Vermutungen, dass eine Abschlussfahrt von Pflegeschülern Anfang Oktober nach Berlin zum Ausbruch der Infektionswelle im Schongauer Krankenhaus geführt habe, wies die Krankenhausleitung zurück. Alle Reiseteilnehmer seien nach ihrer Rückkehr einem Schnelltest unterzogen worden, der ausnahmslos negativ ausgefallen sei. Allerdings würde man nach heutigem Wissensstand eine derartige Reise gar nicht mehr antreten lassen.

    Masken seien immer genügend vorhanden gewesen

    Auch den Vorwurf, es habe in der Vergangenheit Anweisungen gegeben, dass pro Tag pro Mitarbeiter nur eine Schutzmaske ausgegeben werden dürfe, weist Lippmann entschieden zurück. „Das ist schlichtweg falsch, es sind immer genügend Masken vorhanden und für die Mitarbeiter jederzeit verfügbar“, so Lippmann.

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