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Schloss Kaltenberg: Die vielleicht beste Premiere des Kaltenberger Ritterturniers

Schloss Kaltenberg

Die vielleicht beste Premiere des Kaltenberger Ritterturniers

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    Die Figur des Schwarzen Ritters (Frédéric Laforêt) ist aus Kaltenberg nicht wegzudenken.
    Die Figur des Schwarzen Ritters (Frédéric Laforêt) ist aus Kaltenberg nicht wegzudenken. Foto: Julian Leitenstorfer

    Es knallte und schon öffnete der Himmel seine Schleusen. Die vor dem großen Haupttor von Schloss Kaltenberg größtenteils noch wartenden Zuschauer suchten Schutz unter Bäumen, Vordächern oder versuchten, möglichst schnell aufs Gelände und dort ins Trockene zu kommen. Unterschlupf gewährte auch Markus Wiegang in seinem Pressezelt, das im Handumdrehen prall gefüllt war. „Wenn ich nach Kaltenberg komm, erwischt mich immer ein Gewitter“, versicherte ein junger „Asylsuchender“, der aber ebenso schnell wieder verschwunden war, als die dicke Regenwolke vorübergezogen war – geschafft, meinten viele. Doch das Wechselspiel wiederholte sich noch zwei weitere Mal, sodass die Akteure die Flucht nach vorne antraten und trotz strömenden Regens den großen Umzug nahezu pünktlich begannen.

    Fast 12.000 Zuschauer kommen zur Premiere nach Kaltenberg

    Das war es dann aber auch schon an Wetterunbillen. Denn anschließend zeigte sich blauer Himmel, der dann auch keine Wolken an dem Premieren-Samstagabend mehr zuließ. Waren es bei der freitäglichen Gauklernacht – ohne Regen und bei sommerlichen Temperaturen – schon 12.000 Besucher, die den Weg in den nördlichen Landsberger Landkreis fanden, zeigte sich der neue Chef des Ritterturniers, Heinrich Prinz von Bayern, höchst zufrieden mit 11.500 verkauften Karten für den Premierensamstag.s

    Nicht nur zufrieden, sondern überglücklich waren die Akteure der neuen Arenashow „Ritterherz“. Prinz Heinrich hatte ihnen die Voraussetzungen geschaffen. Mit der neuen Arena-Überdachung verwandelte er die Arena in ein nahezu geschlossenes Stadion – die nicht-überdachten Teile sind von hohen Bäumen eingesäumt. Markus Wiegand: „Das schafft sofort eine ganz neue Atmosphäre.“

    Till Wyler von Ballmoos, dem Schweizer Regisseur, war nach der Show ein tonnenschwerer Stein vom Herzen gefallen. Er hatte akribisch monatelang an der neuen Geschichte gefeilt, die aus der Feder des bekannten Fantasyautoren Michael Peinkofer stammt. Der Auftrag für den Regisseur: Die Zuschauer noch mehr in der Geschichte mitzunehmen. Dazu bekam er die Unterstützung des großartigen Erzähler Johannes Steck, der zwei Stunden lang die Geschichte mit allen Facetten eines ausnahmsweise sichtbaren Hörspiel-Sprechers präsentierte. Immer wieder wechselte er seine Standorte, tauchte mal in der Arena auf, war dann hoch oben in der Königsloge am Balkon zu sehen, um dann plötzlich wieder mitten unter den Darstellern in die Arena einzumarschieren.

    Kaltenberg: Premiere der Arenashow "Ritterherz" kommt gut an

    Der Vorwurf der vergangenen Jahre, die Geschichten seien zu langatmig und vorhersehbar, war an diesem Abend nicht zu hören. Die über 10000 Zuschauer in dem Oval feierten ihre Helden um Prinz Siegfried (Ludovic Gortva) und Königin Isabelle (Betina Pelz). Auch der schwarze Ritter (Frédéric Laforêt) hatte wieder seine mit schwarzen Flaggen ausgerüsteten Fangruppen auf den Rängen sitzen. Beinahe unglaublich aber nach wie vor die Leistung von Stunt-Koordinator und Herrn der Pferde, Mario Luraschi. Er ließ es sich nicht nehmen, aus dem Tunnelsystem heraus an den Zügeln eines Streitwagens aufzutauchen, um in mörderischen Tempo dem Schwarzen Ritter einen imposanten Auftritt in der Arena zu verschaffen. Allein dafür wurden zwei Pferde eigens von ihm ausgebildet.

    Noch einmal eine Qualitätssteigerung erhält die Show sicherlich auch durch die Mitwirkung der tschechischen Fußkampftruppe Merlet. In über dreißig internationalen Filmproduktionen waren sie in den vergangenen Jahren dabei, zuletzt war 2014 in der ARD mit ihnen die Staffel der Musketiere zu sehen.

    Außerdem sind viele der sonst nur im Einzug vertretenen Fußgruppen vom Regisseur in die Handlung mit einbezogen worden. Insgesamt „befehligt“ Till Wyler von Ballmoos bis zu 400 Mitwirkende – und findet dennoch Zeit, als Darsteller selbst mitzuwirken. „Unser Ziel, die Zuschauer emotional einzubinden, ist jedenfalls voll aufgegangen“, begeistern sich Prinz Heinrich, Till Wyler von Ballmoos und Markus Wiegand. Noch lange wurden sie nach der Arena-Show auf dem Schlossgelände gesehen – schließlich gab es eine der, wenn nicht sogar die beste Premiere des Kaltenberger Ritterturniers ausgiebig zu feiern.

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