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Reichling: Das lange Warten auf die Ergebnisse der Reihentests in Reichling

Reichling

Das lange Warten auf die Ergebnisse der Reihentests in Reichling

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    Im Kindergarten Reichling hat es einen Corona-Ausbruch gegeben.
    Im Kindergarten Reichling hat es einen Corona-Ausbruch gegeben. Foto: Martina Diemand (Symbol)

    Über das vergangene Wochenende wurde die Gemeinde Reichling zum Corona-Hotspot (LTberichtete). Im Umfeld des Kindergartens „Wurzberg Oase“ wurden mehrere Infektionen bekannt, darunter Fälle der britischen Virusmutation. Über genaue Zahlen war lange nichts bekannt – denn offenbar gab es eine Testpanne. Kathrin Huber, deren Tochter die Einrichtung besucht, ist deshalb sauer. Unserer Zeitung schildert sie die Geschehnisse der vergangenen Tage.

    Die Ungewissheit zehre an ihr und ihrer Familie, sagt Kathrin Huber. „Wir sind stehen gelassen worden“, beklagt sie. „Das Vertrauen in das Penzinger Testzentrum ist nach den Vorkommnissen gleich null.“ Am Donnerstag, 25. Februar, sei die 37-Jährige über die App des Reichlinger Kindergartens informiert worden, dass sie ihre Tochter wegen eines Corona-Falls in der Einrichtung um 11.30 Uhr abholen solle. Noch am gleichen Tag seien in der Einrichtung Reihentestungen durchgeführt worden, bei denen auch die Bundeswehr mitgeholfen habe. „95 Prozent der Eltern haben super mitgezogen“, berichtet Huber. Nur eine Handvoll der Anwesenden habe im Nachgang Kritik geäußert – etwa, dass die Kinder vor den Soldaten Angst gehabt hätten. „Die waren aber alle sehr nett und es lief auch alles glatt.“

    Auch die Eltern wurden getestet

    Doch anschließend hätten die Probleme begonnen. Das Ergebnis des ersten Tests erfuhr Kathrin Huber erst am Montag. „Ich habe selbst beim Gesundheitsamt angerufen.“ Sonst hätte es wohl länger gedauert. Am Dienstag mussten Kinder, die die „Wurzberg Oase“ besuchen, und weitere Familienmitglieder erneut zum Testen ins Penzinger Testzentrum. „Alle wurden zwischen 8 und 9 Uhr getestet. Wir haben damit gerechnet, dass wir die Ergebnisse vielleicht sogar schon am Mittwoch, spätestens am Donnerstag bekommen.“ Doch daraus wurde nichts. Das Gesundheitsamt habe zwar regelmäßig angerufen, allerdings nur, um sich zu erkundigen, wie es der Familie geht. „Ich verstehe das nicht. Wenn man sich beim Hausarzt testen lässt, ist das Ergebnis meist schon einen Tag später da“, so Kathrin Huber.

    Die Situation zehre an den Nerven ihrer Familie. „Es handelt sich um die ansteckendere britische Virusmutation. Bevor das Ganze losging, hatten wir ja auch noch Kontakt zu den Großeltern.“ Offiziell befindet sich nur ihre zweijährige Tochter in Quarantäne, die nach Angaben des Gesundheitsamts gar keinen direkten Kontakt zu einem infizierten Kind gehabt hätte, sagt Huber. Doch auch ihre ältere Tochter, die die Grundschule in Rott besucht, bleibt erst einmal zu Hause. „Das ist zwar rein gesetzlich nicht so vorgeschrieben, aber verantwortungsbewusst. Sie fragt die ganze Zeit, wieso sie nicht raus darf zum Spielen und wann die Ergebnisse endlich da sind.“

    Kontakrpersonen müssen sich freitesten lassen

    Für Familie Huber geht es am Donnerstag, 11. März, übrigens ein weiteres Mal zum Testen – laut Verordnung müssen sich auch Kontaktpersonen aus der Quarantäne freitesten lassen, wenn es sich um die britische Variante handelt. „Ich hoffe, es dauert dann nicht so lange.“

    Wieso gab es bei den Reihentests in Reichling derartige Verzögerungen? Anne Diem, Pressesprecherin des Landratsamts, teilt auf Nachfrage mit, dass solch dringende Tests unter der Obhut des Bayerischen Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) durchgeführt werden. „Es gab dort einen Systemausfall. Das liegt nicht in unserer Hand“, sagt Diem. Insgesamt sei etwa ein Tag verloren gegangen. „Uns tut das wirklich sehr leid für die Familien.“

    Corona-Ausbruch an der Uttinger Grundschule?

    Immerhin: Am Freitag sind die Ergebnisse der weiteren Reihentests dann schließlich doch da gewesen. Laut Anne Diem waren alle 200 Ergebnisse negativ. „Das ist natürlich erst einmal sehr beruhigend.“ Nach LT-Informationen wurden im Corona-Hotspot Reichling bei einem Kind und acht Erwachsenen die britische Virusmutation nachgewiesen. Außerdem wurden fünf weitere Kinder und 20 Erwachsene positiv getestet.

    Keine Stellung beziehen konnte das Landratsamt Landsberg gestern zu der Frage, ob es auch in Utting in der Grundschule positive Corona-Fälle gibt. Am Donnerstagabend hatte unsere Redaktion am Rande der Gemeinderatssitzung erfahren, dass eine Klasse unter Quarantäne gestellt worden war.

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