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Raisting: Sturm „Bianca“ beschädigt Industriedenkmal Radom in Raisting

Raisting

Sturm „Bianca“ beschädigt Industriedenkmal Radom in Raisting

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    Sturm "Bianca" hat das Radom südlich des Ammersees beschädigt und die Hülle heruntergerissen.
    Sturm "Bianca" hat das Radom südlich des Ammersees beschädigt und die Hülle heruntergerissen. Foto: Petra Straub

    Sturm "Bianca" hat in der Nacht auf Freitag in der Region deutliche Spuren hinterlassen. Das Radom der ehemaligen Erdfunkstelle in Raisting ist ohne Hülle . Im Landkreis Landsberg riss der Sturm einige Bäume um und auf der Bahnstrecke Geltendorf-Schongau fällt der Zugverkehr aus.

    Der Sturm hat die strebenlose Traglufthülle, die als Radarkuppel (Radom) dient und eine Parabolantenne mit 25 Metern Durchmesser beherbergt, völlig zerstört. Die 1965 in Raisting südlich des Ammersees gebaute Antenne übertrug unter anderem Fernsehbilder von der Mondlandung und den Olympischen Spielen in München live. Am Rand des Parabolspiegels sind nur noch die Halterungen einer Verkleidung zu sehen. Wie René Jakob , Geschäftsführer der Radom Raisting GmbH des Landkreises Weilheim-Schongau vor Ort sagt, ist die Radomhülle versichert. Die erste Hülle des Radoms hielt 40 Jahre, die zweite nun gerade einmal zehn. Die Kosten für die zweite Haut betrugen laut Jakob zwischen 200.000 und 250.000 Euro, der Tausch der Hüllen mit einem riesigen Kran 800.000 Euro.

    Wie ein Ei sah das Radom in Raisting aus.
    Wie ein Ei sah das Radom in Raisting aus. Foto: Julian Leitenstorfer

    Am Freitag um 4.50 Uhr rückte die Raistinger Feuerwehr mit zwei Fahrzeugen und 15 Einsatzkräften an, um die Exponate einer kleinen Ausstellung im Radom (unter anderem Schautafeln und Satellitenmodelle) ins Fundamentgebäude zu stellen und die 5200 Quadratmeter große Hüllenfolie mit Sandsäcken zu beschweren. Die Antenne selbst hat sich zum eigenen Schutz um etwa 90 Grad „aus dem Wind“ gedreht, sagt Jakob . Sie sei nicht dafür gebaut, im Freien zu stehen. Sie müsse nun verzurrt und die Hülle , die noch am Gebäude klemmt, beseitigt werden.

    Erst vor zehn Jahren sind Gebäude und Technik des Industriedenkmals Radom für 2,4 Millionen Euro saniert worden. Die neue Hülle ist für Windstärken bis 120 Stundenkilometer ausgelegt. Wie stark der Wind Freitagnacht in 39 Metern Höhe war (so hoch ist die Hülle ), hatte Jakob am Morgen noch nicht in Erfahrung gebracht. Bis die Hülle ausgetauscht wird, dauert es mindestens sechs bis neun Monate, vermutet er.

    Die Feuerwehr beschwerte die beschädigte Hülle mit Sandsäcken.
    Die Feuerwehr beschwerte die beschädigte Hülle mit Sandsäcken. Foto: Petra Straub

    Das Radom Raisting ist eine denkmalgeschützte Satelliten-Bodenstation. Der Bau wurde 1963/64 nach Plänen von Hans Maurer im Auftrag der Deutschen Bundespost errichtet. Im Inneren einer 49 Meter durchmessenden strebenlosen Traglufthalle, die als Radarkuppel (Radom) dient, beherbergt die Anlage eine Parabolantenne mit 25 Metern Durchmesser. Sie diente als Teil der Erdfunkstelle bis 1985 dem interkontinentalen Funkverkehr (Telefon und Fernsehen) über Nachrichtensatelliten.

    Mehrere Bäume liegen im Gleis

    Wie die Bayerische Regiobahn mitteilt, war zwischen Schongau und Geltendorf wegen mehrerer Bäume im Gleis kein Zugverkehr mehr möglich. Es wurde Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Gegen Mittag meldete die Bayerische Regiobahn , dass alle Strecken wieder befahrbar seien, Verspätungen aber noch vereinzelt auftreten.

    Die Feuerwehr muss mehrmals ausrücken

    Im Landkreis Landsberg sorgten mehrere umgestürzte Bäume für Behinderungen auf den Straßen. Die Landsberger Polizei meldete an die zehn Fälle unter anderem in Landsberg , Igling, Hurlach , Vilgertshofen , St. Ottilien und Windach . In allen Fällen wurde die Feuerwehr verständigt, die die Bäume von den Straßen entfernte.

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