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Pürgen: So viel kostet die Ortsumfahrung Lengenfeld

Pürgen

So viel kostet die Ortsumfahrung Lengenfeld

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    Der Gemeinderat Pürgen hat den Auftrag für die Ortsumfahrung Lengenfeld vergeben. Es ist das teuerste Bauprojekt in der Geschichte der Gemeinde. Dafür wurden im Frühjahr bereits Bäume gefällt.
    Der Gemeinderat Pürgen hat den Auftrag für die Ortsumfahrung Lengenfeld vergeben. Es ist das teuerste Bauprojekt in der Geschichte der Gemeinde. Dafür wurden im Frühjahr bereits Bäume gefällt.

    Dass die Ausschreibung der Bauarbeiten für die geplante, rund 3,3 Kilometer lange Ortsumgehung von Lengenfeld ein überraschendes Ergebnis erbracht hat, hatte Pürgens Bürgermeister Wilfried Lechler unserer Zeitung schon im Vorfeld verraten. Konkrete Zahlen und die Gründe nannte er jetzt in der Gemeinderatssitzung. Auf Nachfrage des Landsberger Tagblatts informiert er zudem über die nächsten Schritte sowie den Zeitplan.

    Veranschlagt waren für den Straßenbau für die Umgehungsstraße 11,5 Millionen Euro. Nun ist ein Angebot über 7,6 Millionen Euro eingegangen, das die Gemeinderäte in der vergangenen Sitzung annahmen. „Auch das Staatliche Bauamt war ganz erstaunt. Sie meinten, das sei das erste Angebot in diesem Jahr, das unter der Kostenschätzung lag“, berichtete Lechler. Möglich sei der Preis deswegen geworden, weil die Baufirma Kutter aus Memmingen kurze Wege habe. „Ihnen gehört das Asphaltmischwerk in Kaufering und auch BK Kies mit Gruben in

    Gesamtkosten betragen 13,7 Millionen Euro

    Zu den 7,6 Millionen Euro für den Straßenbau kommen nun noch Kosten für den Landschaftsplan, Honorare für die Ingenieurleistungen und Kosten für die Entsorgung von Altlasten hinzu. Die Gesamtkostenschätzung beläuft sich nun auf 13,7 Millionen Euro. In dem Gesamtbetrag enthalten sind auch bereits getätigte Grundstückskäufe für zwei Millionen Euro sowie Geld, das für Gutachten ausgegeben wurde. Die Fördersumme liegt laut Lechler bei 80 bis 90 Prozent. „Durch das angenommene Angebot der Firma Kutter kann die Gemeinde rund eine Million Euro an Eigenanteil einsparen“, sagt der Bürgermeister auf Nachfrage.

    Eine Unbekannte seien noch die Kosten für die Entsorgung der Altlasten, antwortete der Bürgermeister auf die Frage eines Gemeinderats. Derzeit seien hierfür 1,4 Millionen Euro angesetzt. Der Aushub soll auf einer gemeindlichen Fläche im Gewerbegebiet Langenfeld gelagert und beprobt werden. „Das Wasserwirtschaftsamt Weilheim hat uns aufgefordert, die Fläche zu teeren, damit kein belastetes Wasser in den Boden gelangt. Die Tendenz geht dahin, ein großes Zelt anzumieten, um die Haufwerke vor dem Regen zu schützen. Genauere Erkenntnisse zu Aushubmengen sollen detaillierte Vermessungen bringen, die in der Ratssitzung ebenfalls für 4500 Euro brutto vergeben wurden.

    Vorbereitende Arbeiten möglicherweise noch im November

    Lässt es das Wetter zu, könne noch im November mit den Vorarbeiten für das teuerste Projekte in der Geschichte Pürgens begonnen werden, sagt der Rathauschef. Die Bauzeit soll eineinhalb Jahre betragen. Im Zuge des Vorhabens wird in dem Bereich auch beim Hochwasserschutz nachgebessert. Entlang der neuen Ortsumfahrung wird eine Schutzmulde errichtet, die den Ort vor Hochwasser des Wehrbachs schützen soll. Diese beginnt südlich des Ortes und leitet im

    Staatsstraße wird zweimal für etwa drei Wochen gesperrt

    Nach den derzeitigen Planungen müsse die Staatsstraße im Zuge der Arbeiten jeweils zweimal für etwa drei Wochen gesperrt werden, sagt Wilfried Lechler. „Das wird dann nötig sein, wenn die Umgehungsstraße im Süden und Norden wieder an die

    Gebaut werden zudem Kollisionsschutzwände im Bereich des Mühlwegs mit einer Länge von fast 140 Metern und einer Höhe von 4,50 Metern. Diese müssen aufgestellt werden, weil die neue Trasse die Flugrouten von Fledermäusen durchschneidet. Im betroffenen Bereich wurden Fledermausarten nachgewiesen, die sehr bodennah fliegen. Die Wände sollen Zusammenstöße mit vorbeifahrenden Fahrzeugen verhindern..

    Der Bürgermeister kündigte in der Ratssitzung an, dass der Bauleiter in der Bürgerversammlung in Lengenfeld über die Einschränkungen informieren werde. Vorgesehen ist hierfür der 23. November. „Dann sind alle Einspruchsfristen für die anderen Baufirmen abgelaufen, die sich beworben haben“, begründet er.

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