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Projekt: Ein Kraft- und Friedensort

Projekt

Ein Kraft- und Friedensort

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    Der fertige Erleuchtungsstupa.
    Der fertige Erleuchtungsstupa. Foto: Foto: Gisela Klöck

    Reichling „Wir erbauen einen Erleuchtungsstupa, sind aber keine Buddhisten“, betonen Dirk Schübl, Robert Baumgartner und Stefan Zwerenz von der Strohhalm-WG (siehe Infokasten) aus Issing. Ein angefangenes Projekt eines ehemaligen Mitbewohners brachten die drei jetzt zu Ende. Sie sind die Erbauer des

    Er soll „Buddhas Geist und Weisheit symbolisieren, Mitgefühl und Liebe zu allen Lebewesen. Er ist Symbol des Friedens, des Glücks und der Erleuchtung“. Wer dort Blumen, Räucherwerk oder Lichter darbringt oder in Worten und Gedanken seiner Freude Ausdruck gibt, soll Segen und Glück erfahren, ist in der Fachliteratur unter anderem über Stupas zu erfahren.

    Aus 30 Kilogramm Gips und eineinhalb Liter Goldfarbe entstanden zudem 540 Tsatsas, das sind kleine, gegossene Buddha-Tafeln. Außerdem wurden insgesamt 648 Mantras, je 36 Stück mit 18 verschiedenen Texten, von den Bewohnern der WG gerollt. Diese drücken den Aspekt von Buddhas Rede aus. Würden die Papierstreifen aneinandergereiht, ergäbe dies eine Länge von 7,5 Kilometern. Mindestens drei Mantrarollen stellte jeder pro Tag her. Diese wurden dann in eingefärbte Stoffe eingenäht. Die Tsatsas machten doppelt Mühe, da die Strohhalmbewohner beim Gießen die vom Lama gesegneten Reiskörner vergaßen und diese nachträglich in gebohrte Löcher einbringen mussten. Im Inneren des aus Stein gebauten und aus Beton gegossenen Stupa befindet sich ein zentraler Lebensbaum (Thuja), verschiedene Getreidesorten, Räucherwerk, zehn Kilogramm Halbedelsteine, Blütenblätter, persönliche Gegenstände, die den Erbauern viel bedeuten, und Bücher der Lehre Buddhas.

    Stolz auf das Geschaffte

    All die Kultgegenstände wurden in die einzelnen Abschnitte des Stupa, die die fünf Elemente darstellen, eingeschichtet. Die Spitze des Gebäudes mit ihren 13 übereinander angeordneten Ringen symbolisiert den buddhistischen Pfad, gekrönt von Sonne und Mond, der sinnbildlichen Vereinigung von Methode und Weisheit und einem Siegesjuwel zum Wohle aller fühlenden Wesen. Von Osten erblickt man einen kleinen Buddha, eingerahmt in einem Schrein mit Glasfenster. Die gesamte Symbolik eines Stupa umfassend zu erklären, füllt Bücher.

    Doch die beteiligten Menschen hatten damit das Ziel, sich mit viel Energie einen „Kraftort“ in Reichling zu erschaffen. Der Stupa ist für „die Gärtnerei, für Reichling, für die Region und für die ganze Welt“, sagt Robert Baumgartner. Die drei Macher erbauten das Ganze als Projekt, erfuhren dabei ihre eigenen Grenzen, lernten Geduld, Durchhaltevermögen und Ausdauer. Offen sprach Dirk Schübl darüber, wie er oft „davongelaufen“ sei oder sich in Süchte gestürzt habe. Auf diese Herausforderung seien die Bewohner der Strohhalm-WG nun sehr stolz.

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