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Pfarrgemeinderäte: Die Lebendigkeit vor Ort als Auftrag

Pfarrgemeinderäte

Die Lebendigkeit vor Ort als Auftrag

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    Landkreis Genau einen Monat vor den Kommunalwahlen sind Katholiken in Bayern dazu aufgerufen, am kommenden Sonntag, 16. Februar, ihre örtlichen Pfarrgemeinderäte zu wählen. Im neu gebildeten und großen Dekanat Landsberg sind dies immerhin 66 Pfarrgemeinden, mit Wessobrunn und Birkland aus dem Nachbarlandkreis Weilheim-Schongau.

    Dekan Oliver Grimm aus Fuchstal weiß selbst aus seiner täglichen Arbeit, was ein Pfarrer an seinem Pfarrgemeinderat hat. Er persönlich, wie vermutlich ein Großteil seiner Pfarrerkollegen, schätzt dabei das Gremium als wichtiges, unterstützendes Instrument: „Der Pfarrgemeinderat übernimmt die wichtige Aufgabe, die Lebendigkeit vor Ort zu organisieren.“ In ihm fließe alles zusammen, was es an ehrenamtlichem Engagement in der Pfarrei und für das Dorfleben gebe. Und er sei das zentrale Organ zur Beratung der Pfarrer bei pastoralen Fragen und trage damit zur lebendigen Kirche bei.

    Natürlich sind die Wahllisten vor Ort in ihrem Umfang nicht mit denen der einen Monat später in Bayern stattfindenden Kommunalwahlen zu vergleichen. Da zeige sich dann auch ganz deutlich das Stadt-Land-Gefälle. Oliver Grimm: „Während die großen Pfarreien und Pfarrgemeinschaften meist mehr Kandidaten als Ratsplätze zur Verfügung haben und somit auch den Anspruch einer echten Wahl genügen, tun sich die kleineren Einheiten schon schwerer.“ Der Dekan zum Beispiel habe in seiner Seelsorgeeinheit im Fuchstal gerade etwas mehr als die neun benötigten Kandidaten. Um großen Enttäuschungen vorzubeugen, hätten die Pfarrer dann auch die Möglichkeit, eine gewisse Anzahl von Kandidaten nachträglich in das Gremium zu berufen.

    Der Pfarrgemeinderat ist das zentrale Leitungs- und Beratungsgremium vor Ort in den einzelnen Gemeinden – aber nicht das einzige. So arbeiten viele ehrenamtlich engagierte Gemeindemitglieder auch in Arbeitsgemeinschaften und beteiligen sich so am kirchlichen Leben. Daher rekrutiere sich der Kandidatenkreis auch meist aus den Menschen, die ohnehin am Sonntag regelmäßig zu den Gottesdienstbesuchern gehören. Oliver Grimm findet das auch gut so: „Das sind die Leute, die ein waches Interesse an der Gemeinde haben.“

    In Zeiten der pastoralen Raumordnung, die bis zum Jahr 2025 eine Umgestaltung der Diözese Augsburg vorsieht, wurde auch der Pastoralrat in Pfarreiengemeinschaften eingeführt. Er übernimmt all jene Aufgaben eines Pfarrgemeinderats, die die gesamte Pfarreiengemeinschaft betreffen. Er dient damit der Abstimmung und Zusammenarbeit über die Grenzen der Pfarreien hinaus, arbeitet dem Pastoralrat zu und setzt dessen Beschlüsse in den Gemeinden um. Die einzelnen Pfarrgemeinderäte entsenden in ihn ihre Vertreter.

    Infos auch noch am Tag der Wahl

    Wie viele Stimmen Angehörige einer Pfarrgemeinde haben, wo die Wahllokale sind und wann diese offen haben, darüber informieren die einzelnen Gemeinden derzeit vor Ort in Gemeindebriefen, Aushängen und noch am Tag der Wahl selbst.

    Oliver Grimm ist zuversichtlich, dass die Wahlen am Sonntag reibungslos über die Bühne gehen werden, auch wenn es sich bei seinem Dekanat um eine sehr große Einheit handle. Insgesamt hat er derzeit 13 Pfarreiengemeinschaften zu verantworten, im Jahr 2025 sollen es allerdings nur noch zehn sein. „Penzing und Weil werden sich noch zusammenschließen und auch Lechrain erweitert sich in den nächsten Jahren noch um Wessobrunn und Birkland.“ Auch in Landsberg stehe eine Änderung an, die jedoch noch im Zeichen der Kontinuität verlaufe. So wird ja Pfarrer Reiner Hartmann (Heilige Engel) Landsberg in Richtung Augsburg verlassen, seine Stelle aber wohl wiederbesetzt. Oliver Grimm: „Davon gehe ich aus.“ Bis 2025 habe man noch genügend Zeit, um die beiden großen Landsberger Einheiten behutsam zusammenwachsen zu lassen. Die Pfarrgemeinderäte werden dabei eine nicht unwichtige Rolle spielen.

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