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Mobilitätsbefragung: In jedem Fall repräsentativ

Mobilitätsbefragung

In jedem Fall repräsentativ

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    Die Mitglieder des Bauausschusses jedenfalls waren verwundert bis bestürzt. SPD-Fraktionssprecher Dieter Völkel fiel am beiliegenden Zeitplan als Erstes auf: „Die Ergebnisse hätten schon 2011 präsentiert werden sollen.“ Während Christian Fahnberg versuchte, die Situation mit einer Portion Heiterkeit zu entspannen („Ich bin ja froh, dass ich sie ihnen überhaupt vorstellen darf“), ärgerte sich Traudl Lüßmann (Grüne): „Was nützen uns die Zahlen? Den Hauptplatz betreffend sind die doch überholt.“

    Überholt nein, zudem nicht unberücksichtigt, verwies Fahnberg zum wiederholten Mal auf die Tatsache, dass sein Gutachter-Kollege Knoflacher das erhobene Zahlenmaterial herangezogen hatte. Und die Analyse sei mit einem Rücklauf von 16,6 Prozent „in jedem Fall repräsentativ“. Und noch einmal erwies er sich als Wort-Akrobat: „Verkehr bewegt sich kaum“, womit er andeuten wollte, dass sich Verkehrszahlen in der Regel über einen mehrjährigen Zeitraum kaum verändern.

    Dennoch riss die Kritik der Stadträte an der langen Zeit bis zur Veröffentlichung nicht ab. Hans Huttenloher, Tiefbauamtschef und Hauptplatz-Projektleiter, mit einem weiteren Erklärungsversuch: „Als das Gutachten vorlag, begann unmittelbar der Hauptplatzumbau.“ Man habe einfach nicht die personellen Kapazitäten gehabt, sich neben Professor Knoflacher selbst mit der Untersuchung zu beschäftigen.

    Der Umbau sei aber nun schon seit einem Jahr beendet, merkte Petra Kohler-Ettner (CSU) an. UBV-Stadtrat Wolfgang Neumeier („Es ist bedauerlich, dass wir so überrascht werden“), hätte sich ebenfalls gerne länger mit dem Gutachten beschäftigt und zwar vor der Sitzung.

    OB Mathias Neuner (CSU) wies darauf hin, dass die die Verzögerung „in der Zeit meines Amtsvorgängers geschah“ und er deshalb nichts dazu sagen könne. Er bat um die vorgegebene Kenntnisnahme.

    In der Tat sind viele Ergebnisse bereits von Professor Knoflacher im Vorfeld des Hauptplatzumbaus präsentiert worden. So wunderte diesen schon damals, dass ein großer Teil der Landsberger Wege bis zu 500 Metern mit dem Auto zurücklege. Für Christian Fahnberg ist dies aber auch ein Ausdruck einer gewissen Unsicherheit: „Sonst gäbe es nicht so überraschend viele Hol- und Bringfahrten.“ Den öffentlichen Personennahverkehr hält er für sehr gut ausgebaut, doch lasse die Nachfrage zu wünschen übrig. Dies sei eine Erkenntnis, die er sich so recht nicht erklären könne. Eine stärkere Förderung des Radverkehrs hält er auch für unbedingt nötig: „Da haben Sie noch längst nicht alle Potenziale ausgeschöpft.“

    Den Hindenburgring durch eine Sperrung entlasten

    Wenn es um die Verkehrs-Entlastung geht, überrascht Fahnberg immer wieder mit seinen Ideen. So stellte er vor Wochen Überlegungen vor, durch die Sperrung der Nordauffahrt vom Schlüsselanger zum Hindenburgring diesen zu entlasten. Eine weitere Möglichkeit sieht er am Danziger Platz: „Wenn sie dort die Zufahrtsmöglichkeit nehmen, werden sie am Hindenburgring eine deutliche Entlastung bekommen.“

    Gedankenspiele mehrerer Varianten zum Beispiel über einen Umbau der Breslauer Straße und weitere Einzelfragen bat OB Mathias Neuner aber zurückzustellen: „Wenn wir derzeit über die Kosten diskutieren müssten, erledigen sich ohnehin viele Planungswünsche.“

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