Startseite
Icon Pfeil nach unten
Landsberg
Icon Pfeil nach unten

Matinee: Harfe, Gambe und Gesang

Matinee

Harfe, Gambe und Gesang

    • |
    Von links: Carmen Steinmeier, Sophie Wendinger, Teresa Hüttner und Carla Heugel.
    Von links: Carmen Steinmeier, Sophie Wendinger, Teresa Hüttner und Carla Heugel. Foto: Löbhard

    Oberdießen Anna und Carmen Steinmeier, Carla Heugel, Teresa Hüttner und Sophie Wendinger sind Blockflötenschülerinnen bei Susanna Ricchio, Lehrkraft an der Städtischen Sing- und Musikschule Landsberg. Alle fünf lernen aber auch noch andere Instrumente zu spielen, ein Teil davon fand Eingang in das Konzert bei der Matinee im Malura-Museum.

    „Gegensätze“, das waren Kompositionen aus verschiedenen Jahrhunderten, bunt durcheinandergewürfelt und so Spannung verbreitend. Als optische Ergänzung traten die Musikerinnen mal klassisch schwarz, mal im historischen Kostümen der Spielmannsleute auf. Es begannen Anna, Carmen und Carla mit einer Sonate für Blockflöten von Johann Mattheson, einem Zeitgenossen Händels. In kühnem Sprung wechselten dieselben drei Bläser zur zeitgenössischen Almut Werner und ihrem „Handspiel“, einem Stück, das mit seinen vorgegebenen Klatscheinlagen seinem Namen alle Ehre machte. Anna blieb mit „Flügelschlagen“ der Freiburger Professorin Agnes Dorwarth noch in der Moderne, bevor sich Carmen, Teresa, Sophie und Carla mit Tänzen von Tielman Susato in die Renaissance begaben.

    Noch älter ist das „Frühlingslied“ von Neidhart von Reuental, einem mittelalterlichen Minnesänger. Erstmals kamen die Konzertbesucher dabei in den Genuss von Harfe (Carmen), Gambe (Sophie) und Gesang (Teresa). „La Lusignuola“, die Nachtigall des barocken Meisters Tarquinio Merula, ließ Anna hinreißend singen. Beim folgenden Konzert für Blockflötenquartett von Telemann gefielen vor allem die sauber intonierten glatten, schlanken Töne. Ein echter Gegensatz der „Kriminaltango von Silvia Rosin: Anna machte aus dem Kultstück mit heißen Blue Notes einen echten Thriller. Nach dem zeitgenössischen „Breaking through“ von Gloria Coates, einem von Carmens Wettbewerbsstücken für Jugend musiziert, zeigten Carmen, Sophie, Teresa und Carla mit der barocken Kantate „When Love’s soft Passion“ (Johann Christoph Pepusch) und einer wunderbaren Zwiesprache Gesang-Blockflöte, wie gut sie aufeinander eingespielt sind und harmonieren. Zum guten Ende präsentierten Carmen, Carla, Teresa und Sophie ein Eigenwerk. „CaCaTeSo“ war der Express, der Musiker und Zuhörer sicher durch die Jahrhunderte führte, der in Bahnhöfe einlief und mit Getöse wieder losfuhr, der sein Innenleben preisgab – ganz wie es in einem Zug mit vielen Menschen so üblich ist. (löbh)

    Info Das Malura-Museum öffnet seine Pforten am Sonntag, 15. April mit der Vernissage zur Ausstellung „Rabindranath Tagore begegnet Oswald Malura“.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden