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Lokführerstreik: Pendler bleiben gelassen

Lokführerstreik

Pendler bleiben gelassen

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    Welcher Zug fährt, welcher nicht? Viele Reisenden informierten sich gestern via Bahn App über die Auswirkungen des Lokführerstreiks. Unser Foto zeigt den Bahnsteig am Kauferinger Bahnhof. 
    Welcher Zug fährt, welcher nicht? Viele Reisenden informierten sich gestern via Bahn App über die Auswirkungen des Lokführerstreiks. Unser Foto zeigt den Bahnsteig am Kauferinger Bahnhof. 

    Was ist nicht alles über diesen Bahnstreik geschrieben worden. Eine Woche soll er dauern. Von wütenden Pendlern war die Rede, vom Horror-Streik sogar. Am Kauferinger Bahnhof war davon heute um kurz vor 8 Uhr nichts zu spüren. Die Menschen, die dort auf einen Zug warten, sind entspannt. Ärger über die Lokführer, die streiken? Nein. Aber: Es sind weniger Pendler da, als an normalen Tagen. Auf den Parkplätzen ist noch Platz und auch die Fahrradständer sind längst nicht alle belegt. Viele sind wohl aufs Auto umgestiegen und stehen jetzt auf der

    Stockender Verkehr auf der A96 zwischen Inning und Sendling, meldet ein Radiosender am Morgen. Auch die Verkehrspolizei hat beobachtet, dass sich gestern deutlich mehr Menschen mit dem Auto nach München aufmachten. An den Bahnhöfen in Kaufering und Geltendorf zeigt sich dies auf den Parkplätzen, wo noch einige Stellflächen frei sind. Mustafa Karaca sagt, etwa ein Drittel der Pendler fehle. Er ist selbst Pendler, wohnt in Buchloe und hat den Kiosk am Bahnhof in

    Mustafa Karaca ist auch mit dem Auto zu seinem Arbeitsplatz gefahren. Eigentlich fahre er täglich um 4.40 Uhr mit dem Zug von Buchloe nach Kaufering. Doch der sei ausgefallen. Nach Angaben der Bahn war jeder zweite Regionalzug im Einsatz. Zwischen dem Allgäu und München fallen zwischen 7 und 8 Uhr zwei Züge aus. Das hat offenbar viele Pendler dazu bewegt, mit dem Auto zu fahren oder gleich zu Hause zu bleiben, von dort aus zu arbeiten oder freie Tage abfeiern.

    Gegen 7.41 Uhr, als der Alex in Kaufering einfährt, herrscht kein großer Andrang am Bahnsteig. Der Alex ist eine Regionalbahn, wird nicht bestreikt und fährt daher planmäßig. Zwanzig Minuten später hält der Regionalexpress. Tim Schorer fährt mit ihm zu seiner Praktikumsstelle nach München. Es ist sein zweiter Tag. Dass er wohl zu spät kommen werde, habe er dort schon am Montag mitgeteilt. Den Streik sieht er eher gelassen. Im Regionalexpress sind noch genug Sitzplätze frei. Der Schaffner sagt, es sei etwas weniger los, als an normalen Tagen. Die Zugreisenden seien sehr verständnisvoll. In Geltendorf steigen zwar einige Menschen zu, stehen muss aber niemand.

    Gut eine Stunde vorher machte sich Alwin Reiter aus Geltendorf auf den Weg zu seiner Arbeitsstelle in München. Er ist freier Mitarbeiter unserer Zeitung und berichtet, dass im Regionalexpress um 6.50 Uhr sogar noch einige Sitzplätze frei waren. Das sei um diese Uhrzeit eher selten der Fall. Auch am Hauptbahnhof und seinen U-Bahn-Stationen seien weniger Menschen unterwegs gewesen. Er selbst sei pünktlich um 7.50 Uhr an seinem Arbeitsplatz gewesen. Ganz entspannt.

    Weniger entspannt waren aber offenbar etliche Pendler, die mit der S-Bahn unterwegs waren. Auf der S4, die von Geltendorf aus nach München fährt, waren die Züge laut Angaben der Bahn alle 20 und 40 Minuten unterwegs. In Geltendorf war von Hektik keine Spur, allerdings waren im Großraum München gute Nerven gefragt.

    Am Abend waren die Züge Richtung Kaufering bereits am Hauptbahnhof gut gefüllt. Ab Pasing mussten viele Pendler bereits stehen, wie uns von Reisenden mitgeteilt wurde. Alwin Reiter machte sich etwas später auf die Heimreise, weil der Zug um 17.52 Uhr ausfiel. Nicht betroffen vom Streik war die Bayerische Regionalbahn, die zwischen Augsburg und Weilheim verkehrt und Geltendorf sowie das westliche Ufer des Ammersees anfährt.

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