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Landsberger Dächer und Frühlingserwachen

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Landsberger Dächer und Frühlingserwachen

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    Andreas Letang vom Heilig-Geist-Spital und die Museumsleiterin Sonia Fischer freuen sich über das neue Werk, das der Landsberger Hans Dietrich gemalt hat. Fotos: Julian Leitenstorfer
    Andreas Letang vom Heilig-Geist-Spital und die Museumsleiterin Sonia Fischer freuen sich über das neue Werk, das der Landsberger Hans Dietrich gemalt hat. Fotos: Julian Leitenstorfer

    Vor einem Jahr spendeten über 40 Künstler aus dem gesamten Landkreis und der Region ihre Werke für eine Benefizversteigerung zugunsten des Leserhilfswerks "Kartei der Not" und des Landsberger Neuen Stadtmuseums. Insgesamt über 17 000 Euro kamen damals bei der Aktion "Künstler mit Herz" zusammen, über 8000 bei einer gleichzeitigen Losaktion. Das Geld wurde durch die

    Schon 2005 gab es eine Versteigerung, bei der 18 000 Euro für den guten Zweck gesammelt wurden. Der frühere Museumsleiter Hartfrid Neunzert setzte sich bei beiden Veranstaltungen massiv für den guten Zweck ein und bot im Museum den passenden Rahmen für Vernissage und Ausstellung. 8000 Euro aus dem Erlös der Versteigerung gingen Anfang 2010 ans Neue Stadtmuseum für Neuerwerbungen.

    Der eigentliche Charakter der Stadt

    Oberbürgermeister Ingo Lehmann und die jetzige Museumsleiterin Sonia Fischer präsentierten nun bei einem Pressetermin die von diesem Geld erstandenen Werke. Gekauft wurde das Bild "Landsberger Dächer" von Hans Dietrich, entstanden 2006, Acryl auf Leinwand. "Das zweiteilige Bild zeigt die Dachlandschaft der Landsberger Altstadt, ein Blick, der sich dem Betrachter vom Kirchturm der Stadtpfarrkirche bietet", sagt Fischer. Häuserkombinationen und -farbigkeit seien detailgenau wiedergegeben, durch die verzerrte Wiedergabe der architektonischen Formen und die Dominanz der harmonischen roten Farbgebung werde jedoch der eigentliche Charakter der Altstadt betont: Die Bausubstanz zeichnet sich weniger durch dekorative Einzelfassaden aus, sondern durch ihre historische Geschlossenheit.

    "Die Komplexität des Denkmalbestands und die organisch gewachsene und bewahrte historische Struktur der Altstadt treten in diesem Bild überdeutlich zutage", sagt Fischer. Es ist das dritte Werk des Landsberger Malers Hans Dietrich im Bestand des Neuen Stadtmuseums. Aufgehängt wird es im neu gestalteten Jesuitensaal im Heilig-Geist-Spital.

    Das zweite Werk ist von Reinhold Max Eichler, heißt "Der Frühling vertreibt den Winter", ist 1906/07 entstanden und in Öl auf Leinwand gemalt. Der Maler und Illustrator Eichler (1872 bis 1947) wechselte 1893 von der Kunstakademie Dresden an die Akademie der Bildenden Künste in München, arbeitete wie die überwiegende Mehrzahl der Scholle-Mitglieder in der Malklasse von Paul Hoecker. Ab 1896 war er einer der Hauptmitarbeiter für die Zeitschriften "Jugend" und "Simplicissimus".

    Hauptmotive seiner Arbeiten sind Frauenakte und Landschaften, besonders der bayerischen Region Holzhausen am Ammersee. Der Uttinger Ortsteil Holzhausen ist als "Künstlerort" bekannt. Um 1900 siedelten sich hier Künstler an, verbrachten in Atelier-Sommerhäusern Wochenenden und Ferien, trafen sich und feierten Feste. Eichler gehörte zum festen Stamm der Scholle-Künstler. Da er kein Haus in

    Thematisiert wird Goethes Osterspaziergang, in dem Faust über sein Dasein sinniert und mit dem Erwachen des Frühlings der alte Winter (gemeint sind damit die eigenen trüben Gedanken) vertrieben wird. Es ist das einzige Werk Eichlers im Besitz des Neuen Stadtmuseums und ergänzt den Bestand an Scholle-Gemälden, unter denen insbesondere der umfangreiche Bestand an Werken Walter Georgis zu nennen ist. Der Eichler hängt zur Besichtigung im Flur des Museums im 2. Obergeschoss.(lua)

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