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Landsberg: Urbanes Leben: Investor zieht sich nicht zurück

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Urbanes Leben: Investor zieht sich nicht zurück

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    Eine harte Nuss ist der Karl-Schrem-Bau. Hier müssen zahlreiche Vorgaben erfüllt werden.
    Eine harte Nuss ist der Karl-Schrem-Bau. Hier müssen zahlreiche Vorgaben erfüllt werden. Foto: Thorsten Jordan

    „Ganz wichtig, wir sind noch da“: Pflugfabrik-Entwickler Michael Ehret widersprach gleich zu Beginn seines Berichts im Stadtrat Mutmaßungen, sein Unternehmen „ehret + klein“ würde sich ganz oder teilweise vom „Urbanen Leben am Papierbach“ zurückziehen. „Das Projekt wird nicht verkauft“, betonte er, die Finanzierung sei durch die örtliche Sparkasse und die Bayern LB gesichert. Fürs erste Baufeld gebe es viele Interessenten aus Landsberg, sobald die Baugenehmigung vorliege, werden die ersten Wohnungen verkauft.

    Es muss entsorgt werden

    Dass nach den Abbrucharbeiten nicht mehr so spektakuläre Dinge auf dem ehemaligen Industriegelände zu erleben waren, liegt laut Ehret daran, dass immer noch aufgeräumt und entsorgt werden muss. Das untermauerte er mit beeindruckenden Zahlen: Rund 33000 Tonnen Bauschutt (1380 Lkw-Ladungen) und 36000 Tonnen Erdaushub (weitere 1350 Lkw-Fuhren) seien bislang vom Pflugfabrik-Gelände aus der Stadt gebracht worden – und das ziemlich geräuschlos und unauffällig, wie Ehret anfügte. Diese Arbeiten ziehen sich hin, weil viel Material mit Schadstoffen belastet sei. „Wir sind sehr sorgfältig mit den Kontaminationen beschäftigt, oft heben wir nur Haufen von rechts nach links um“, erläuterte der Unternehmer.

    Gebaut wurde im Übrigen auf dem ehemaligen Pflugfabrik-Gelände bereits: So wurden nach den Worten Ehrets einige Musterflächen für Straßen, Wege und Außenanlagen errichtet. Außerdem sei der Papierbach provisorisch umgelegt worden, auch eine erste Ausgleichsfläche sei auch bereits fertig.

    Nach dem Winter geht es in die Höhe

    Die Dekontamination des Geländes soll laut Ehret bis August beendet sein. Danach sei vorgesehen, die Baugrube für die erste Tiefgarage auszuheben. In die Höhe werde nach dem Winter 2019 gebaut, und zwar im Bauquartier B2 („Wohnen am Wasser“). Die Bauanträge für weitere drei Baufelder sollen Mitte 2019 eingereicht werden: „Wir bleiben Ihnen erhalten“, versicherte Ehret und präsentierte noch eine 3-D-Animation, die zeigte, wie es ab 2024 – wenn alles gebaut ist – am Papierbach aussehen soll.

    Ein paar Fragen gab es allerdings schon noch: Was es mit den Problemen am Karl-Schrem-Bau auf sich habe, wollte Dieter Völkel (SPD) wissen: Da sei sein Unternehmen in intensiven Gesprächen mit der Stadt, antwortete Ehret. Er erwähnte die Problematik, alle Vorgaben im Hinblick auf Brandschutz, Energieeinsparung und Bauphysik einerseits und den Erhalt der Anmutung des Schrem-Baus andererseits erfüllen zu können. Überdies gebe es ein „großes Schadstoff-Problem“. Die Gebäudedecken seien mehr als 60 Prozent tief in einer Weise kontaminiert, dass die Haltbarkeit des Betons nicht gegeben sei. „Da bleiben nur noch die Stahlmatten.“

    Öle, Lacke und Asbest

    Wann die ersten Wohnungen bezogen werden können und um welche Schadstoffe es am Papierbach gehe, interessierte Wolfgang Neumeier (UBV). Das „Wohnen am Wasser“ werde Ende 2020/Anfang 2021 bezugsfertig sein. Unter den Schadstoffen befinden sich Ehret zufolge typischerweise Öle und Lacke, stark krebserregende Stoffe, „und dass Asbest vorhanden ist, war von vornherein klar“.

    Die Schlussfrage oblag schließlich Stefan Meiser (ÖDP): „Sie sprühen den gleichen Optimismus aus, den Sie am ersten Tag versprüht haben und ich habe den Eindruck, Sie sind noch immer davon überzeugt, einen guten Deal gemacht zu haben. Können wir diesen Eindruck bestätigt bekommen?“ „Das ist nicht gespielt, was ich mache“, versicherte Ehret, „wir haben zwar schlaflose Nächte, aber nicht wegen Sorgen, sondern wegen vieler Arbeit.“

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