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Landsberg: Trauer um einstigen EVL-Torwart Paul Häringer

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Trauer um einstigen EVL-Torwart Paul Häringer

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    Rechts im Bild ist Paul Häringer zu sehen. Archivbild aus 2005
    Rechts im Bild ist Paul Häringer zu sehen. Archivbild aus 2005 Foto: Sibylle Seidl-Cesare

    In Landsberg wird um den ehemaligen Spitzentorhüter des EVL getrauert. Paul Häringer starb am 17. Juni im Alter von 53 Jahren - genau an seinem Geburtstag. Für Landsberger Eishockeyfans war er DER Torwart schlechthin. Seit am Samstag die Todesanzeige auf Facebook kursiert, trauern etliche Landsberger um den einstigen Eishockeyspieler des EVL.

    "Das ist ein tiefer Schock! Mein Beileid an Familie und Angehörige! Paul kam 1989 vom SV Bayreuth zum EV Landsberg und stand dort auf Landsberger Eis bis 1995 im Tor", schreibt Thomas Berghofer auf Facebook. Dietmar Otremba postet: "Die Krake vom Lech ... Danke für die tollen Momente". Stefan Kiener: "Ich hab noch n Schläger von ihm im Keller mit Autogramm...da war ich 8 Jahre alt...Ruhe in Frieden!"

    Erinnerungen an Paul Häringer

    Paul Häringer war der Torwart zu den Glanzzeiten des EVL, als der Verein anfang der 90er Jahre in der zweiten Bundesliga spielte. "Paul war ein super Mannschaftsspieler. Charakterlich einwandfrei. Was der die Teamkameraden in der Kabine immer hochgepusht hat, das war Wahnsinn", erinnert sich Walter Ott gerne zurück. Der ehemalige Abteilungsleiter des EVL und Pächter der Landsberger Sportgaststätte, zeigt sich von der traurigen Nachricht erschüttert. "Das kommt für mich völlig überraschend", so Ott, der Paul Häringer gut kannte. "Er war ein Publikumsliebling, aber war nie arrogant. Ein tadelloser Sportsmann."

    Auch Markus Haschka, Vorsitzender des Nachfolgevereins HCL, hat als ehemaliger Eishockeyspieler gute Erinnerungen an Paul Häringer. "Er war zu uns jungen Spielern immer superfreundlich. Er war ein lebenslustiger und angenehmer Mensch."

    Die Nachricht über den Tod von Paul Häringer kam auch für viele seiner ehemaligen Teamkollegen ganz überraschend. „Momentan fehlen mir die Worte“, sagt Jockl Ried, der in der 2. Eishockey-Bundesliga zusammen mit Häringer beim EV Landsberg gespielt hatte. Auch Alexander Wedl, der ebenfalls mit Häringer in Landsberg spielte, wurde von der Nachricht überrascht. „Wir hatten in den letzten zehn Jahren keinen Kontakt mehr“, sagt der ehemalige Trainer des HC Landsberg. In Kaufering hatte sein Sohn Tobias mit Häringers Sohn damals Fußball gespielt und „beim Sommerfest haben wir uns da noch getroffen“. Aber eben vor langer Zeit. „Paul hat sich aus dem Eishockey ganz zurückgezogen“, sagt Wedl, auch bei den Spielen in Landsberg habe er ihn nie mehr getroffen.

    Charakterlich sei Häringer ein Vorbild gewesen

    Zu seiner aktiven Zeit sei Häringer ein überragender Keeper gewesen. „Er hat uns damals den Erfolg gebracht und durch ihn habe ich erkannt, wie wichtig ein Torhüter für ein Eishockey-Team ist“, sagt Wedl. Doch nicht nur sportlich, auch charakterlich sei Häringer ein Vorbild gewesen. „Sein Spitzname war dritter Vorstand, weil er auch angeschafft hat. Er war einfach ein Profi und hat das auch vorgelebt.“ Dabei sei Häringer „nicht der Fitteste gewesen, und wir haben uns immer gefragt, wie er das macht“, erinnert sich Wedl. Er selbst habe viel von Häringer gelernt und „man konnte sich immer auf ihn verlassen“.

    Gerhard Petrussek kennt Häringer aus seiner Zeit als Co-Trainer beim EV Landsberg. „Er war ein ausgezeichneter Sportsmann und vor allem: Er hat auch die zweiten Torhüter hinter ihm gefördert. Er hat immer darauf geachtet, dass diese auch zum Einsatz kommen.“ Nachdem Häringer, der 1990 zum EV Landsberg gekommen war, den Verein verlassen hatte, sei auch der Kontakt abgerissen.

    Häringer war in der Saison 89/90 nach Landsberg gekommen und hat bis 1995 für den EVL in der 2. Bundesliga und in der Oberliga gespielt. Anschließend wechselte er nach Peiting und schließlich nach Peißenberg. Nach seinem Abschied vom EVL riss auch der Kontakt zu vielen seiner Teamkameraden ab. „Er war nicht nur ein vorbildlicher Sportsmann“, erinnert sich Jockl Ried, „er war auch ein Kamerad, mit dem man durch dick und dünn gehen konnte.“

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