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Landsberg/Starnberg: Ein Wahlsieger, der viel Federn lassen muss

Landsberg/Starnberg

Ein Wahlsieger, der viel Federn lassen muss

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    Sieger Michael Kießling (rechts, CSU) und SPD-Kandidat Christian Winklmeier, der mit 16,8 Prozent auf Platz zwei kam.
    Sieger Michael Kießling (rechts, CSU) und SPD-Kandidat Christian Winklmeier, der mit 16,8 Prozent auf Platz zwei kam. Foto: Thorsten Jordan

    Denklingen braucht einen neuen Bürgermeister: Mit 42,1 Prozent der Erststimmen ist am Sonntag Michael Kießling (CSU) zum ersten Abgeordneten aus dem neuen Wahlkreis Starnberg-Landsberg in den Bundestag gewählt worden. Damit lag er zwar unter den elf Direktkandidaten klar vorn, aber doch 15,1 Prozentpunkte unter dem Ergebnis von Alexander Dobrindt, der im damaligen

    Das Zweistimmenergebnis der CSU knickte um mehr als 13 Punkte ein. Aus dem Landkreis Landsberg ebenfalls in den Bundestag einziehen wird Martin Hebner aus Dießen, der Spitzenkandidat der AfD in Bayern. Sein Erststimmenergebnis und das seiner Partei blieb im Wahlkreis jedoch unter dem Bundes- und Landestrend. Zweitstärkste Partei wurde im Wahlkreis die FDP, gefolgt von Grünen und SPD.

    Michael Kießling konnte die Wahl zwar klar für sich entscheiden, der bundesweite Ausgang der Wahl machte ihn bei der Wahlparty im Starnberger Landratsamt aber recht einsilbig. Das sei ein Ergebnis, das er „nicht erwartet“ habe, und er ahnt kurz nach der ersten Hochrechnung, dass sich auch die hiesige CSU diesem Trend nicht entziehen habe können. „Wenn man eine fünf vorne hätte, wäre man gut“, sagt Kießling lange bevor die ersten Gemeindeergebnisse bekannt werden. Es sollte schlechter kommen.

    Bedeckt hält sich der zukünftige Bundestagsabgeordnete auch zur Frage, welche Koalition er denn bevorzugen würde. „Die, bei der man die eigenen Interessen am besten durchbringt“, sagt er, um nachzuschieben, dass er momentan „keine persönlichen Präferenzen“ habe. Auf die sollte es ein paar Minuten später auch nicht mehr ankommen, nachdem von der großen Leinwand im Sitzungssaal des Landratsamts SPD-Vorsitzender Martin Schulz verkündet, mit seiner Partei in die Opposition gehen zu wollen.

    Ähnlich anspruchsvoll sieht auch Landrat Thomas Eichinger (CSU) die Ausgangslage für Bundeskanzlerin Angela Merkel. Eine Parallele zum Landsberger Kreistag, der politisch noch etwas aufgefächerter ist als der neue Sechs-Parteien-Bundestag sein wird, sieht er jedoch nicht. In der Kommunalpolitik, sagt Eichinger, „kann ich mal mit den einen und mal mit den anderen“.

    Im Bundestag bedürfe es einer langfristigen und stabilen Regierungsmehrheit. Derweil läuft das erste Gemeindeergebnis aus Scheuring ein. Die CSU liegt bei 46 Prozent, die SPD ist noch leicht zweistellig – hinter der AfD. „Die SPD ist nicht unser Problem“, sagt Eichinger zu diesem ersten Schlaglicht.

    Was damit auch gemeint sein dürfte, verdeutlicht CSU-Kreisvorsitzender Alex Dorow: Natürlich müsse die Union Konsequenzen ziehen, nicht in erster Linie im Kreis, sondern in Berlin „und möglicherweise auch in München“. Um was es dabei gehen könnte: „Ich denke, dass die Union den Konservativen wieder eine Heimat bieten muss“, meint Dorow mit Blick auf den Erfolg der AfD, „die CSU steht auf drei Säulen und die konservative Säule ist vernachlässigt worden.“

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