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Landsberg: Sorgen die Handballer beim TSV Landsberg für einen Domino-Effekt?

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Sorgen die Handballer beim TSV Landsberg für einen Domino-Effekt?

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    Wie lange bleiben die Handballer noch beim TSV Landsberg?
    Wie lange bleiben die Handballer noch beim TSV Landsberg? Foto: Thorsten Jordan

    Die Sportwelt im Landkreis Landsberg blickt auf den größten Verein. Beim TSV Landsberg ist Feuer unterm Dach, seitdem die Handballer ihren Wechsel zur FT Jahn angekündigt haben. Wie ist die Stimmung in den anderen Abteilungen? Gibt es noch weitere Wechselwillige? Das LT hat nachgefragt.

    Eigentlich hätte in dieser Woche noch mal ein Gespräch in kleinem Kreis zwischen dem Vorstand des TSV Landsberg und der Abteilung Handball stattfinden sollen, nachdem zuletzt die Fetzen geflogen waren. Dieses wurde aber auf nächste Woche verschoben, da der suspendierte Abteilungsleiter Roland Neumeyer, der an dem Gespräch teilnehmen soll, verhindert ist. Und die Stimmung in den anderen Abteilungen?

    Markus Wiedemann, Abteilungsleiter bei den Baseballern, hat zunächst mal damit zu tun, „die eigene Abteilung am Laufen zu halten“. Trotzdem hätten die Handballer einige Dinge angesprochen, die „bei mehreren Abteilungen im Raum stehen“, und über die es schon seit Längerem im Verein Diskussionen gebe. Worum es dabei genau gehe, dazu wollte er sich aber nicht äußern. „Ich denke, die Handballer haben jetzt als erste die Initiative ergriffen.“

    Vielleicht ein Anlass zum Umdenken

    Zwiegespalten ist Hans Brandt, Leiter der Abteilung Herz- und Diabetessport. „Einerseits habe ich Verständnis für den Trennungswunsch, andererseits habe ich das Bedürfnis, dass noch mal miteinander gesprochen wird.“ Bei seiner Abteilung sei eine Abspaltung kein Thema, auch wenn man nicht mit allen Vorgaben des Hauptvereins einverstanden sei. „Aber kennen Sie irgendeine Vereinigung, wo es nicht mal raucht?“

    Die Volleyballer des TSV Landsberg haben sich erst vor Kurzem der Spielgemeinschaft der Lechrain Volleys angeschlossen. „Damit haben wir eine Struktur geschaffen, in der wir präsent sein können“, sagt TSV-Abteilungsleiter Thomas Fritsch. Er hat diese Position erst seit März vergangenen Jahres inne, verfolgt aber natürlich auch die Aktion der Handballer. „Sie werden ihre Gründe dafür haben“, so Fritsch. Was seine Abteilung betreffe, gebe es den einen oder anderen Grund, um mit dem Hauptverein Gespräche zu führen. „Aber das muss man untereinander klären.“ Vielleicht, so Fritsch, gebe der Wechsel jedoch Anlass dazu, dass „der Hauptverein ein bisschen umdenkt und sich für die einen oder anderen ein bisschen mehr öffnet“.

    Die Kampfsportler halten sich zurück

    Sehr neutral verhalten sich die Abteilungsleiter Aikido, Reiner Vogl, und Billard, Andreas Steinkohl. „Wir sind nur eine sehr kleine Abteilung mit zehn, zwölf Aktiven“, sagt Vogl. Bezüglich der Handballer habe er sich noch keine Meinung gebildet: „Da muss ich erst mit meinen Mitgliedern sprechen.“ Erst seit einem Jahr gibt es die Abteilung Billard und Dart beim TSV. „Da fehlen mir noch die Einblicke, ich kann die Thematik schlecht bewerten“, sagt Thomas Steinkohl. „Ich kann mich hier weder hinter die Abteilung Handball noch hinter den TSV stellen, da mir einfach die Einblicke fehlen.“

    Treue zum Verein gefordert

    „Keine Sorgen und Nöte“ gibt es in der Abteilung Turnen, wie Brigitte Heinz mitteilt. Sie ist nicht nur Leiterin der mit über 900 Mitgliedern größten Abteilung des TSV, sondern auch Vorstandsmitglied im Gesamtverein. „Ich kenne die Situation bei den Handballern, aber ich habe kein Verständnis dafür. Ich denke, man sollte auch eine gewisse Treue zum Verein haben.“ Sollte es Probleme geben, müssten diese untereinander besprochen werden, so Heinz. Sich beim Hauptverein Gehör zu verschaffen, sei kein Problem, so die Abteilungsleiterin Turnen.

    Schnelle Hilfe vom Hauptverein erhalten

    Richtig wohl fühlt sich die Abteilung Karate, wie deren Chef Dr. Claus Fröhlich sagt. „2015 waren doch die Hallen wegen der Flüchtlingswelle belegt. Als wir damals wirklich was gebraucht haben, hat es total super geklappt.“ Dass eine der ältesten Abteilungen den TSV verlassen wolle, sei total schade. "Aber ich kann die Situation nicht einschätzen, da habe ich zu wenig Einblick, was in anderen Abteilungen vor sich geht.“

    Keinen Grund für Beschwerden gibt es auch in der Tischtennis-Abteilung, sagt Leiter Andreas Scholle. „Wir sind eigentlich recht zufrieden, auch was die Unterstützung durch den Hauptverein bei Hallenzeiten betrifft.“ Was die Handballer betreffe, „da bin ich zu wenig involviert“. Sollte es zur Abspaltung kommen, sieht er wenig Gründe, der Abteilung bei Anträgen entgegenzukommen. „Ich habe schon mitbekommen, dass die Handballer mehr Unterstützung eingefordert haben, aber Fußball ist im TSV eben Sportart Nummer eins.“ Seine Abteilung leide darunter nicht: „Bei uns passt es so weit.“

    Einen Kommentar zum Thema lesen Sie hier: Wie groß ist die Zufriedenheit beim TSV Landsberg?

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