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Landsberg: Mutter kämpft um ihre Kinder - Familien wollen für sie demonstrieren

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Mutter kämpft um ihre Kinder - Familien wollen für sie demonstrieren

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    Vor dem Landsberger Landratsamt wollen Familien gegen das Jugendamt protestieren.
    Vor dem Landsberger Landratsamt wollen Familien gegen das Jugendamt protestieren. Foto: Thorsten Jordan

    Das Landratsamt will gelassen auf die Ankündigung reagieren. Am Donnerstag, 21. August, wollen sich einige Familien vor dem Hauptgebäude zu einer Demonstration treffen. Ihre Kritik richtet sich gegen das Amt für Jugend und Familie. Die Initiatoren, ein Paar aus Landsberg, ringen seit Monaten um das Sorgerecht für die vier Kinder der Frau. Nach einem Termin am Amtsgericht in

    Die Mutter und ihr Lebensgefährte haben eine Anwältin eingeschaltet und sich an das Landsberger Tagblatt gewandt. Während das Landratsamt in diesem Fall auf seine Schweigepflicht verweist, haben sie bereitwillig über den Vorgang informiert. Demnach wurden die Kinder vom Ex-Mann der Frau und dessen Bruder sexuell missbraucht. Der Mutter sei es, so der Vorwurf des Amts für Jugend und Familie, nicht gelungen, ihre heute fünf, elf, 13 und 17 Jahre alten Kinder vor massiven sexuellen Übergriffen zu schützen. „Die Eignung der Erziehungsfähigkeit der Kindsmutter liegt nach Ansicht des Amts für Jugend und Familie weiterhin nicht vor“, schreibt die Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung in Weilheim, in der der Sohn untergebracht war.

    Mutter kristisiert Jugendgruppe

    Von dort hat die Mutter ihren Sohn Anfang Juni abgeholt. „Eigenmächtig“ nach Ansicht der Einrichtung. Die Frau kritisiert, dass innerhalb der Jugendgruppe Alkohol konsumiert werde und es Drogenprobleme gebe. Zudem werde die Privatsphäre ihres Sohnes, der wieder nach Hause möchte, nicht respektiert. Die Einrichtung hält dagegen. Man begegne den Vorfällen mit Sorgfalt, heißt es in einem Schreiben an die Mutter. Allerdings sei das in der Einrichtung gezeigte „delinquente Verhalten“ des Jugendlichen beängstigend und höchst auffällig. Weil die Mutter von ihrem neuen Lebensgefährten schwanger ist, befürchten Jugendamt und Jugendhilfeeinrichtung, dass der Sohn bald in den Hintergrund tritt. Er ziehe in ein familiäres Umfeld, in welchem „gerade große Veränderungen“ stattfinden. Es sei zu befürchten, dass der 17-Jährige dort wenig Raum für die Entwicklung seiner Persönlichkeit haben werde.

    Die Frau und ihr Lebensgefährte sind anderer Meinung. Mittlerweile hätten sich die Großeltern der Kinder dazu entschlossen, das Paar bei der Erziehung zu unterstützen. Offenbar wollen auch die Töchter zurück zur Mutter. Sie würden dies immer wieder klar zur Aussage bringen. Die 13-Jährige machte sich zuletzt selbstständig nach Landsberg auf. Einen Tag später brachte sie die Mutter wieder in die Einrichtung zurück. Jetzt drängt das Paar aus Landsberg auf einen Gesprächstermin mit Vertretern des Jugendamts und der Einrichtung.

    Das Landratsamt zeigt sich gesprächsbereit. „Unsere Türen sind offen“, sagt die stellvertretende Pressesprecherin Anna Diem. „Das Wohl der Kinder steht bei uns im Vordergrund“, sagt Amtsleiter Peter Rasch. Im vorliegende Fall verweist er auf die Entscheidungen des Familiengerichts und die Gutachten der Gesellschaft für Wissenschaftliche Gerichts- und Rechtspsychologie (GWG) aus München. Deren Urteil zweifelt die Anwältin des Paares, Carola Schmidberger aus Kaufering, an. Die selbstständig tätigen Gutachter der vom Familiengericht beauftragten Gesellschaft seien zwar kostengünstig, würden aber auch zu wenig Zeit aufwenden, wenn sie sich ein Bild von der Familiensituation machen.

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