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Landsberg: "Lifeline"-Kapitän Reisch fordert ein Ende des Prozesses

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"Lifeline"-Kapitän Reisch fordert ein Ende des Prozesses

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    Claus-Peter Reisch hat bundesweit für Schlagzeilen gesorgt. Der Landsberger ist Kapitän des Seenotrettungsschiffes "Lifeline", das Flüchtlinge aus dem Mittelmeer rettet.
    Claus-Peter Reisch hat bundesweit für Schlagzeilen gesorgt. Der Landsberger ist Kapitän des Seenotrettungsschiffes "Lifeline", das Flüchtlinge aus dem Mittelmeer rettet. Foto: Thorsten Jordan

    Am Samstag spricht Claus-Peter Reisch noch auf einer Veranstaltung der Grünen im Sportzentrum in Landsberg. Am Sonntag geht es für den Kapitän des Seenotrettungsschiffs „Lifeline“ wieder nach Malta. Dort steht ein weiterer Gerichtstermin an. Die Anklage wirft dem Schiffsführer des Seenotretters vor, dass das Schiff nicht korrekt zertifiziert ist. Es läuft unter niederländischer Flagge mit einem Zertifikat des dortigen Wassersportverbandes. Reisch hatte Ende Juni mit seiner Mannschaft 234 Flüchtlinge vor Libyen gerettet. Die „Lifeline“ hatte erst nach Tagen in einen maltesischen Hafen einlaufen dürfen. Seitdem ist das

    Claus-Peter Reisch will, dass das Hilfsschiff wieder freigegeben wird

    Das Urteil war eigentlich für Dienstag, 11. September, angekündigt. Doch bereits am 23. August war ein Gerichtstermin geplatzt, da die niederländischen Behörden die Fragen aus Malta noch nicht beantwortet hatten. Reisch wurde vom maltesischen Richter bereits darüber informiert, dass offen ist, ob die Verhandlung am Dienstag stattfinden wird. „Ich habe aber schon gebucht“, sagt Claus-Peter Reisch, der im August umsonst nach Valletta gereist war. „Ich warte jetzt seit gut zwei Monaten, das geht so nicht“, kritisiert er. Reisch will über seine Anwälte eine Einstellung des Verfahrens beantragen.

    Außerdem will er, dass das Schiff, die „Lifeline“, sofort freigegeben wird. Denn durch die Kämpfe in der Libyschen Hauptstadt Tripolis sei jetzt auch die Libysche Küstenwache zerschlagen. „Die haben die Flüchtlingsboote zwar nur widerrechtlich zurückgeschleppt, aber jetzt ist gar niemand mehr da.“ Und es würden jetzt wieder vermehrt nicht seetaugliche Boote ins Mittelmeer aufbrechen.

    Mit Claus-Peter Reisch haben wir jüngst auch für unseren Podcast gesprochen. Hier können Sie reinhören:

    Die Hilfsorganisation Lifeline sammelt weiter Spenden

    Parallel zu den Anstrengungen, die „Lifeline“ freizubekommen, sammelt die Dresdner Hilfsorganisation Mission Lifeline für ein Ersatzschiff und eine neue Mission, sprich einen Einsatz im Mittelmeer. Rund 345.000 von 475.000 Euro, die dafür nötig sind, sind laut Homepage der Nichtregierungsorganisation (NGO) bislang eingegangen. Viel mehr Information zu den geplanten Aktivitäten gibt es aber noch nicht. Angesichts des politischen und juristischen Gegenwinds halten sich die Seenotretter bedeckt. „Unter den verschärften Bedingungen müssen wir die genauen Pläne geheimhalten“, heißt es auf der Facebookseite der Organisation.

    Auch Reisch kann nichts dazu sagen. Dass er sich wieder als Schiffsführer auf einem Seenotretter engagieren werde, hatte er schon zuvor bekundet. Zuletzt hatte es um Claus-Peter Reisch politischen Wirbel gegeben. In Landsberg gab es Diskussionen, ob man ihn mit dem Ehrenring der Stadt auszeichnen soll oder nicht (Ehrenring: Ein Stadtrat spricht sogar von Chaos). Reischs Auftritt im Rahmen des Friedensfestes in Augsburg hatte ebenfalls ein politisches Nachspiel (Stadtspitze positioniert sich gegen Seenot-Aktivisten).

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